13 Uhr:
Die Kaltfront von Nordwesten hat leichte Verspätung. Bisher hat es nur leicht geregnet. 3,2 mm sind zusammen gekommen. Der Wind weht stramm aus WSW. Die stärksten Böen hier am Kapellenberg liegen bei knapp Windstärke 7 (49 km/h).
Die Front wird uns gegen 14 Uhr mit kräftigerem Regen erreichen. Dann entscheidet es sich, ob sie wie von allen, wirklich von allen Vorhersagezentralen errechnet, über dem Sauerland stationär wird und es bis Freitag mit nur kurzen Unterbrechungen regnet, zeitweise auch kräftig. Der Deutsche Wetterdinst erwartet allein bis morgen Mittag 30-50 mm. Vermutlich ist das Worst Case.
Der Wind hält sich heute noch in Grenzen. Ab morgen Nachmittag soll es aber zur Sache gehen. Böen der Stärke 9 bis 10 sind auf allen Schirmen für Menden gerechnet. Die ebenfalls anzutreffenden 11er Böen wollen wir ebenfalls als "Warnung auf der sicheren Seite" ansehen. Es geht aber kräftig zur Sache. Das scheint festzustehen.
Der amerikanische Wetterdienst gibt diese Windvorhersage für Menden: Donnerstagnachmittag nimmt der Wind immer mehr Fahrt auf. Der Mittelwind (blaue Linie) soll bei 15 m/sec liegen, das ist Windstärke 7 (steifer Wind). In Böen (rote Punkte) sind knapp 26 m/sec = Windstärke 10 (Sturm) gerechnet. Falls das eintritt, ist mit Schäden zu rechnen. Äste werden von den Straßenbäumen fliegen. Einzelne Bäume werden umfallen.
Morgen ist Weiberfastnacht. Hoffentlich sind die Veranstaltungsorte sturmsicher.
Die Vorhersage stammt von 6 Uhr UTC heute Vormittag, also 7 Uhr MEZ. Heute Abend ist es früh genug, ein Update zu geben.
23:15 Uhr:
Dieses Wolken- und Niederschlagsbild von WetterOnline von 22 Uhr erklärt vieles:
Die Kaltfront des Skandinavientiefs befindet sich fast horizontal zwischen Warschau und Brüssel. Sie hat uns langsam gegen 18:30 Uhr überquert. Die Temperatur ist rasch von 9,5 ° auf 8,1 ° zurückgegangen. Es regnete kurzfristig sehr stark. Später kieß der Wind nach.
Die Kaltfront geht westlich von Brüssel in die Warmfront des vor Irland liegenden Sturmtiefs über, das sich gerade gebildet hat. Dessen Kaltfront liegt geschwungen über dem Atlantik. Zwischen der Warmfront und der zurückhängenden Kaltfront (das ist ein Zeichen für ein noch sehr junges Tief) tut sich ein sehr breiter Warmsektor auf, in den von Süden morgen sehr warme Luft fließt, die im Voralpenraum 20 ° erreichen lässt.
Das junge Tief verstärkt sich zu einem Orkantief. Es zieht langsam in die südliche Nordsee und dann entlang der ostfriesischen Inseln und Schleswig-Holstein in die Ostsee. Das kleine Tief führt zu gewaltigen Luftdruckunterschieden zum ostatlantischen Hoch. Die gleichen sich durch sehr heftige spiralförmige Luftbewegung aus. Ergebnis ist ein veritabler Sturm, der in windanfälligen Gebieten zu orkanartigen Böen führen wird. Normalerweise ist das Windfeld auf der Südwestseite des Tiefs am stärksten. Da sind diesmal wir. Regen gibt es natürlich auch dazu. Waagerecht.
Es gibt Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes. Das Update des Winddiagramms (s.o.) von 18 Uhr sieht nochmals stärkere Böen für Menden: 28 m/sec. Das ist knapp Windstärke 11 (orkanartige Böen). Der Schwerpunkt des Sturms verschiebt sich etwas nach hinten auf 22-23 Uhr.
Auch wenn ich immer wieder betone, dass Menden nicht zu den windanfälligen Gebieten gehört, scheint es doch ziemlich heftig zu werden. Ich rechne mit Böen der Stärke 8-9, in exponierten Gebieten Mendens auch Stärke 10.
Morgen Vormittag gibt es ein kurzes Update.
Menden heute:
Ein ungewöhnlich feuchter Tag. Seit 7 Uhr heute Vormittag hat es fast ununterbrochen geregnet. Dabei war es windig, aber nicht stürmisch. Das Sauerland einschl. Kahler Asten ist seit heute Mittag schneefrei.
Tageshöchsttemperatur: 10,5 °
Tagestiefsttemperatur: 7,3 °
Tagesmitteltemperatur: 9,3 °
Sonnenscheindauer: 0 Minuten
Regen: 21,8 mm
Stärkste Bö: 53 km/h (7 Bft) um 16:30 Uhr
Entwicklung:
Donnerstag: Siehe oben
Freitag: Die Kaltfront des Orkantiefs überquert uns am späteren Abend des Donnerstag. Auf ihrer Rückseite wird es spürbar kälter. Vom Nordmeer fließt angewärmte Polarluft zu uns. Es gibt keinen Dauerregen mehr, sondern Regen- oder Schneeregenschauer. Viel Regen fällt nicht mehr. Hin und wieder kommt die Sonne heraus. Nachts und vormittags 3 °, nachmittags 6 °.
Samstag: Eine neue Warmfront zieht heran. Es gibt nicht viel Regen, aber dichte Warmfrontbewölkung. Ob es mal auflockert, ist noch nicht vorherzusagen. Nachts 0 °, tags 8 °.
Sonntag: Wir sind im Warmsektor eines Wellentiefs. Wenig Regen, ziemlich warm. Nachts 5 °, tagsüber 10 °.
Glaskugelbereich: unbeständig und mild.
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