Sommerrückblick (2):
Im August ging es weiter mit dem seit Siebenschläfer geübten Wechsel zwischen Azorenhochkeilen und Höhentrögen bzw. Höhentiefs. Mit den Temperaturen ging es dementsprechend auf und ab.
In der ersten Augusthälfte habe ich nur zwei Sommertage über 25 ° registriert. An ebenfalls zwei Tagen hat es besonders heftig geregnet: am 5.8. 22,6 mm und am 11.8. 33,5 mm.
Es gab mit dem 7.8. nur einen einzigen wirklich sonnigen Tag (12:43 Stunden).
Auch in der zweiten Augusthälfte änderte sich wenig. Allerdings erhöhte sich das Temperaturniveau am Tage etwas. Dafür ging es nachts schon ziemlich runter mit der Temperatur. Lange laue Sommerabende suchten wir vergebens. Die letzten Augusttage versuchten, noch etwas Boden gutzumachen. Vom 21.-30.8. war es oft sonnig und insgesamt regenfrei. Am 30. beendete abends eine kräftige Kaltfront die Sommeridylle mit kräftigem Regen und Gewittern. Am 31. ging der August mit einem Temperatursturz zu Ende. 30.8.: 28,4 °, 31.8.: 17,9 ° um 0 Uhr, 16,5 ° um 15 Uhr.
So hatte der September einen miesen Start. Es war kalt und regnerisch. Viel besser sollte es in der ersten Monatshälfte nicht werden. Nur an vier Tagen blieb es trocken und nur am 4.9. schien die Sonne länger als 10 Stunden. Nur an drei Tagen war es wärmer als 20 °. Es gab nicht einen einzigen Sommertag. Das sollte auch in der zweiten Monatshälfte so bleiben. Spätsommerwetter war weiterhin ein Fremdwort. Nur am 28. und 29. wurde überhaupt die 20-Grad-Marke erreicht.
Wie schon in den Vormonaten sorgten Höhentiefs für zum Teil kräftigen Regen. Die Talsperren waren am Monatsende zu mehr als 80 % gefüllt. Ende Januar waren es nur 63 % gewesen. Verkehrte Welt. Selbst die sonst unerschütterliche Wetterwahrheit, dass eine Omegalage in fünf Kilometern Höhe für mehrtägige Stabilität und schönes Wetter sorgt, versagte. Ein Höhentief, das von uns nach Südosteuropa gezogen war und das jetzt unser Omega stützen sollte, blieb nicht dort liegen, sondern zog - zurück zu uns.
Der September hat nichts zu sommerlichen Gefühlen beigetragen. Seine Mitteltemperatur lag bei 13,5 °, die seines Vorgängers 2016 bei 18,0 °. Das eine ist Frühherbst, das andere Hochsommer.
Morgen werden Daten diesen Text untermauern.
Menden heute:
Tagebuch schreiben sollte eigentlich Spaß machen. Seit Wochen steht hier nur hin und wieder und nur für einige Tage positives. Die letzte Woche kannte fast nur schlechte Wetternachrichten. Der schon ziemlich extreme Sturm, in Nord und Ostdeutschland Orkan, dessen Namen Xavier man sich merken muss, die ständigen Regentage und heute der erste Tag seit 29. April mit einer einstelligen Durchschnittstemperatur.
Das Wetter heute war ziemlich genau so wie gestern geschrieben. Atlantische Fronten hielten sich heute Vormittag noch zurück. Ab 15 Uhr regnete es dann ununterbrochen. Heute Nacht zieht eine Kaltfront von Norden heran. Sie wird uns nur zögerlich überqueren.
Tageshöchsttemperatur: 11,1 °
Tagestiefsttemperatur: 8,8 °
Tagesmitteltemperatur: 9,9 °
Sonnenscheindauer: 4 Minuten
Regen: 7,5 mm
Stärkste Windböe: 41 km/h (6 Bft)
Entwicklung:
Sonntag: Wie gestern schon erwähnt, wird die heute Nacht zu uns hereinziehende Kaltfront durch eine nachfolgende Warmfront in ihrem Westteil rückläufig. Dadurch kommt sie auch bei uns nur sehr langsam nach Südosten voran. Heute Nacht regnet es noch einige Stunden weiter. Morgen früh sollte der Regen nachlassen und dann ganz aufhören. Nachmittags können die Wolken gelegentlich auflockern. Nachts 9 °, am Tag bis 14 °.
Montag: Der Luftdruck steigt etwas an. Der zögerliche Azorenhochkeil wird aber durch eine Warmfront, die nachmittags von der Nordsee zu uns zieht, rasch abgebaut. Schon vormittags sorgt die Warmfront für einen trüben Himmel. Spätestens am frühen Nachmittag wird es etwas regnen.
Nachts 7 °, am Tag 14 °.
Dienstag: Der Warmfront folgt am späteren Nachmittag die Kaltfront. Es ist stark bewölkt bis bedeckt. Vor allem nachmittags regnet es, bei Kaltfrontdurchzug auch kräftig. Der Wind frischt wieder auf. Nachts 10 °, am Tag 15 °.
Mittwoch: Das südeuropäische Hochdruckgebiet dehnt sich etwas nach Norden bis zur dänischen Grenze aus. Der Wind dreht auf Südwest. Es wird kaum noch Regen geben. Die Sonne kommt mal kurz heraus und es wird etwas wärmer. Nachts 10 °, am Tag 16 °.
Glaskugelbereich: Ab Freitag deutet sich eine Wetteränderung an. Wir geraten auf die Vorderseite eines atlantischen Sturmtiefs in eine südliche, deutlich wärmere Strömung. Es baut sich endlich mal wieder eine Omegalage auf, die vielleicht auch beständiger ist als die letzte im September. Am Wochenende können wir von 20 ° und schönem Wetter träumen.