Klimawandel:
"Wir wissen alles und tun nichts."
Peter Schneeberger, Moderator Kulturzeit, 3sat, am 06.06.2018
Nun ja, ich bin mir nicht sicher, ob ich mich für Windkraftanlagen erwärmen könnte, wenn sie in meiner unmittelbaren Umgebung gebaut werden sollten. Nüchtern betrachtet müssen wir uns mit dem Bau einer Vielzahl von Windrädern abfinden. Ob sie schön aussehen und Schlagschatten werfen, ob der eine oder andere Vogel in Gefahr gerät - all das spielt keine Rolle. Wollen wir wirklich mit Elektroautos fahren, die vom Strom aus Braunkohlekraftwerken gespeist werden? Glauben wir wirklich, bei der Landschaftszerstörung in den Braunkohlerevieren kämen keine Vögel und andere Tiere zu Schaden? Ganz zu schweigen von der Vertreibung der Menschen aus ihren Dörfern.
Der Platz für Offshore-Windanlagen ist bereits weitgehend ausgereizt. Photovoltaik ist bei weitem nicht so ergiebig wie Windkraft. Und an einer CO2-freien Energieerzeugung geht kein Weg vorbei, wenn wir unseren Enkeln noch eine halbwegs intakte Erde hinterlassen wollen. Es ist vermutlich ohnehin schon deutlich später als fünf-vor-zwölf. Deutschland hat seine führende Rolle bei der CO2-Vermeidung längst verloren. Wir sind entsetzt, wenn die USA aus dem Pariser Klimavertrag aussteigen, kommen aber bei der CO2-Reduzierung selbst überhaupt nicht voran.
Vielleicht gibt es in naher Zukunft ja bessere Methoden, Strom zu erzeugen und Autos anzutreiben. Vielleicht sind Windkraftanlagen ja nur eine Episode. Im Augenblick gibt es aber nichts anderes.
Was gegen Windräder in Ostsümmern sprechen könnte, ist die fehlende Windhöffigkeit. Dazu habe ich in den Berichten noch nichts gelesen. Die neuen Anlagen versuchen zwar, ungünstige Windverhältnisse durch größere Höhe der Räder auszugleichen. Dennoch ist nicht zu bestreiten: Neue, bessere Anlagen auf dem windigen Haarstrang wären vermutlich sinnvoller.
In den nächsten Tagen geht es erneut los. Energiereiche Warmluft überdeckt weite Teile Deutschlands. Erneut werden wir Videos und Fotos von Überflutungen, Blitzeinschlägen und Hagelschäden sehen. Und hoffen, dass es uns nicht trifft.
Menden heute:
Wir befinden uns weiterhin in einem großen Gebiet mit nur geringen Luftdruckgegensätzen. Meist ist es windschwach. Über uns befindet sich bis in größere Höhen ausgesprochen warme Luft. Mitteleuropa ist so etwas wie der Wärmepol des Kontinents. Vor allem in Spanien und Frankreich ist es deutlich kühler. Heute gab es keine Störungen durch Konvergenzen. Sie blieben in Frankreich und Südwestdeutschland. Bei uns schien die Sonne ungestört. Erstmals gab es mehr als 15 Stunden Sonne. Mal sehen, wie oft das in diesem Jahr passiert. Heute Abend beim Sonnenuntergang um 21:38 Uhr über dem Haarstrang war es im Westen wolkenlos. Von Süden kamen einige hohe Wolken hereingezogen, die sich zunächst aber wieder auflösten. Morgen werden wir vermutlich nicht einen so strahlenden Sonnenuntergang erleben können.
Tageshöchsttemperatur: 28,0 °
Tagestiefsttemperatur: 11,9 °
Tagesmitteltemperatur: 20,6 °
Sonnenscheindauer: 15:08 Stunden
Regen: 0 mm
Entwicklung:
Donnerstag befindet sich das Sauerland in einer Tiefdruckrinne mit aufsteigender Luft. Der Tag beginnt heiter. Später wird es wolkiger, es bleibt aber freundlich. Regen fällt nicht. Er soll erst abends von Süden nach NRW vorankommen und uns aller Wahrscheinlichkeit nach nicht behelligen. Es wird nach kühler Nacht mit 13 ° etwas wärmer als heute: 30-31 °. Dabei nimmt die Schwüle zeitweise zu. Kein Wetter, um im Garten zu arbeiten. Sorry, liebe berufsmäßigen Gärtner.
Freitag kommt im Tagesverlauf eine Konversions-(Gewitter-)Linie von Südwesten auf Menden zu. Vormittags ist es wolkig mit Aufheiterungen und vermutlich regenfrei. Nachmittags zieht es sich zeitweise zu und es kann den einen oder anderen Schauer, auch ein Gewitter geben. Wer ins Freie will, sollte den Regenradar befragen. Nachts 16 °, am Tag 27 °.
Samstag bleiben wir in der Tiefdruckrinne. Das Wetter ändert sich kaum. Vermutlich lässt sich die Sonne öfter sehen. Nachmittags sind Schauer möglich. Es bleibt sehr warm und schwül. Nachts 16 °, am Tag 28 °.
Sonntag: Selbe Wetterlage, selbes Wetter. Vormittags meist heiter bis wolkig. Nachmittags Schauer möglich. Auch Gewitter. Nachts 16 °, nachmittags 28-29 °.
Glaskugelbereich: Ab Montag geht es zunächst langsam, dann kräftig mit der Temperatur nach unten. Wir werden überrascht sein, dass das Sommerfeeling vorbei ist. Die Schafskälte kommt also wie schon mehrfach angekündigt pünktlich. In den meisten Veröffentlichungen wird ihr Eintreffen um den 10.-12.6. angegeben und zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % (DWD).
Die Schafskälte hat ihren Namen nach den frierenden um diese Zeit frisch gescherten Schafen.