Seit 1972 habe ich eine Wetterstation Am Kapellenberg in Menden mit einer fast ununterbrochenen Datenreihe. Seit 2007 arbeite ich mit der amerikanischen Vantage pro 2. Viele Jahre führe ich Wettertagebuch mit allen wichtigen Daten. Ich checke die Vorhersagemodelle und überlege, was sie für Menden bringen, dokumentiere Gewitter- und Sturmtage, registriere Trends und vergleiche das Wetter in Menden mit Stationen in der Nähe. Seit 8.10.2014 stelle ich das Tagebuch als Blog ins Netz.
Montag, 8. Februar 2016
8. Februar 2016
Menden heute:
Die Rosenmontagszüge sind heute weitgehend wegen des angekündigten Sturms ausgefallen. Nur der Kölner Zug fand statt. Alles ist bei wechselnder Bewölkung und kräftigem Wind gut gegangen.
Auch in Menden hielt sich der Sturm in Grenzen. Zwar gab es heute Nachmittag ein kurzes Gewitter. Das ist bei solchen Wetterlagen wegen zu befürchtender eingemischter Höhenkaltluft mit besonders heftigem Wind nicht ganz ungefährlich. Die ganz starken Böen blieben aber aus. Die kamen erst am späten Abend und sind auch noch nicht vorbei. Bis in die zweite Nachthälfte wird es noch unruhig bleiben. Den stärkste Wind gab es an meiner Wetterstation um 23:10 Uhr mit 69 km/h. Das sind 8 Beaufort. Das deutsche Modell hat also bisher Recht behalten mit seiner etwas zurückhaltenderen Prognose.
Tageshöchsttemperatur: 8,6 °
Tagestiefsttemperatur: 4,8 °
Tagesmitteltemperatur: 6,4 °
Sonnenscheindauer: 21 Minuten (in Fröndenberg hat die Sonne mit 40 Minuten doppelt so lange geschienen wie in Hemer, meiner Referenzstation. Menden dürfte mit 30 Minuten in der Mitte liegen)
Regen: 12,0 mm (in Hemer hat es mit 20 mm fast doppelt soviel geregnet)
Stärkste Bö: 69 km/h (8 Bft); Hemer 66 km/h, Fröndenberg 87 km/h (9 Bft.)
Entwicklung:
Dienstag rast schon das nächste kleine Sturmtief heran. Es liegt heute Abend noch als Welle auf dem Ostatlantik. Morgen Mittag hat es Belgien erreicht und zieht über das nördliche NRW und Niedersachsen nach Nordosten. Sein Regen- und Starkwindfeld überquert uns vor allem nachmittags und abends. Es ist ganztägig stark bewölkt bis bedeckt. Vor allem am Nachmittag gibt es z.T. kräftigen Regen. Der Wind flaut morgen Früh vorübergehend ab, nimmt aber am späten Nachmittag wieder zu. Abends gibt es stürmische Böen. Nachts 6, tags 7 °
Mittwoch kommen wir auf die kältere Rückseite des Tiefs. Es ist weiterhin meist bedeckt und zeitweise regnet es. Es kann auch Schneeregen oder sogar ein Schneeschauer dabei sein. Nachts 2, tags 4 °. Weiterhin spürbarer Wind mit Böen Stärke 6.
Donnerstag: Mittags liegt bereits ein neues Tief über England, das zu uns herein zieht und am Freitag fast ganz Mitteleuropa und Norditalien bedeckt. Es gibt kaum eine Änderung beim Wetter. Regen und Schneeregen sind an der Tagesordnung. Nachts 2, tags höchstens mal 5 °.
Glaskugel: Bis mindestens Sonntag bleibt es etwas winterlicher. Die Temperaturen bleiben aber auch nachts knapp über 0 °. Im Sauerland kann sich eine dünne Schneedecke bilden.
Menden aktuell (13.00 Uhr):
Diese Wetterkarte des DWD von 10 Uhr heute Vormittag sagt alles: Gerade zieht die Kaltfront des Tiefs vor Norwegen über uns hinweg. Es hat kräftig geregnet und der Wind frischte auf, ohne besonders stürmisch zu sein. Damit haben wir die erste Starkwindphase schon mal glimpflich überstanden. In vielen Städten NRWs sah das schon anders aus. Aachen hatte eine Spitzendbö der Windstärke 10, Werl und Hemer der Windstärke 8. Bei uns blieb es bis jetzt bei 6er Böen. Menden ist damit wie so oft wenig windanfällig. Zumindest trifft das auf die östlichen Innenstadtbereiche zu.
Die engste Isobarendrängung sehen wir auf der Wetterkarte über Cornwall. Dies ist der Trog des Tiefs, der langsam zu uns hereinschwenkt und heute am späteren Nachmittag und Abend zu stürmischen Böen führen wird. Wir haben es also überhaupt noch nicht hinter uns. Die internationalen Wetterdienste sagen für uns heute Abend 10er Böen voraus. Das deutsche Modell ICON ist entspannter und meint, es würden 8er Böen.
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