Dienstag, 11. Juni 2024

11. Juni 2024

 Tagebuch (sehr persönlich):

Professor Klaus Töpfer, langjähriger und sehr erfolgreicher deutscher Umweltminister,  ist gestorben. Als junger Dozent an der Münsteraner Uni war er mein Lehrer für Volkswirtschaftslehre an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie. Ein charismatischer Mensch, ein Lehrer, an dessen Lippen die Studierenden hingen. Der, wenn er Ermüdung spürte, sofort einen Witz einstreute. 

Es war die Zeit, als Milton Friedman die herrschende Lehre auf den Kopf stellte. Vom nachfragebetonten John Maynard Keynes, für den der Staat eine große Rolle in der Volkswirtschaft spielte (Schulden machen in Abschwungphasen, um Investitionen zu ermöglichen und Nachfrage zu schaffen, sog. Deficit Spending. In guten Zeiten soll es Steuersenkungen  sowie Schuldenrückzahlung geben) zum angebotsorientierten Monetaristen Milton Friedman. Für ihn war es wichtig, in Schwächephasen die Angebotsseite zu stärken durch Steuersenkungen, Deregulierung, gute Bedingungen für Unternehmen, Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen, Flexibilisierung des Arbeitsrechts). Friedman bestimmte die Wirtschaftspolitik von Ronald Reagan und Margaret Thatcher. Er steht aber sicher auch hinter den Hartz-Gesetzen von Gerhard Schröder.

Heute sehen wir, wie Keynes und Friedman weiterhin die Wirtschaftspolitik polarisieren. Für Keynes wäre es zielführend, die Schuldenbremse zu lockern und in die öffentliche Infrastruktur zu investieren, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Friedman würde eher die Unternehmen mit Steuersenkungen stärken, auf Deregulierung staatlichen Handelns drängen, öffentliche Dienstleistungen privatisieren und Einschnitte bei Renten und Sozialleistungen vorschlagen. Letzteres wäre für Keynes absolut kontraproduktiv. Ausgaben für Renten und sozial Schwache fließen unmittelbar in den Konsum. Nichts wird gespart. Alles kommt der Nachfrage zugute, die das Wachstum anregt. 

Alles das ist bei mir von Klaus Töpfer im Kopf geblieben. Es ist sicher nicht mehr der Stand heutiger Wissenschaft, für mich aber immer noch ein guter Kompass bei der Beurteilung aktueller Wirtschaftspolitik.

Seine frühen Thesen zu Klima und notwendiger Klimapolitik - raus aus der Atomkraft, weg von fossilen Energien, Vorreiterrolle der Industrieländer bei diesem Weg führen zurück zum Thema dieses Blogs.


Menden heute:

Zwischen einem Tiefdrucksystem über Skandinavien und einem langgestreckten Hoch, das vom Atlantik bis zum Polarmeer reichte, floss auf geradem Weg Polarluft zu uns. Sie wurde angewärmt von der schon mehr als 14 ° warmen Nordsee. Ein paar mitgeführte meist leichte Schauer machten das Wetter trotz zeitweiligen Sonnenscheins nicht ganz beständig. Es war kühl.

Tageshöchsttemperatur: 16,4 °  (vor einem Jahr 29,7 °)

Tagestiefsttemperatur: 8,0 °

Tagesmitteltemperatur: 

Sonnenscheindauer: 8:35 Stunden

Regen: 1,8 mm

Stärkste Windböe: 34 km/h (5 Bft) um 13:00 Uhr


Entwicklung:

Mittwoch überquert uns ein schwacher Trog des Skandinavientiefs mit seinen Wolkenfeldern und möglichen unergiebigen Schauern. Zwischen häufig starker Bewölkung kommt zeitweise die Sonne durch. Es bleibt kalt. Nachts 7 °, nachmittags 16 °. Schwacher bis mäßiger West- bis Nordwestwind.

Donnerstag erstreckt sich ein Hochkeil von Spanien bis zum Baltikum. Es ist wolkig mit Aufheiterungen und trocken. Die Sonne tut sich in der immer noch feuchten Luft schwer. Immer wieder bilden sich Quellwolken. Nachts 6 °, nachmittags 19 °. Meist schwacher Südwestwind.

Freitag überquert uns vormittags eine Warmfront mit dem einen oder anderen Spritzer Regen. Vom Hoch ist nichts mehr zu sehen. Die Kaltfront des Tiefs über England soll uns erst am späteren Abend oder in der Nacht erreichen. Das würde für das gemeinsame Erleben des ersten EM-Spiels gegen Schottland bedeuten: Sowohl am Spielort München als auch in Menden ist es trocken. Die Temperatur am Rathaus um 21 Uhr: 18 °. Schwacher bis mäßiger Südwind.

Samstag zieht morgens die Kaltfront des Englandtiefs über uns hinweg. Es gibt bei durchweg starker Bewölkung einzelne Schauer. Nachmittags heitert es auf. Nachts 14 °, nachmittags 20 °. Mäßiger Südwestwind.


Glaskugelbereich:

Sonntag bildet sich ein Trog von der Norwegischen See über GB bis nach Madeira. An dessen Südostseite strömt labil geschichtete Luft aus Spanien zu uns. Es ist wechselnd wolkig mit der ganztägigen Möglichkeit von kurzen, wenig ergiebigen Schauern. Nachts 12 °, nachmittags 21 °. Montag ändert sich wenig. Weiterhin sind einzelne schwache Schauer wahrscheinlich. Ansonsten ist es freundlich mit zeitweiligem Sonnenschein. Nachts 14 °, nachmittags 23 °.

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