Sonntag, 9. Oktober 2022

08. Oktober 2022

Rückblick:

Heute vor acht Jahren, am 08. Oktober 2014, habe ich mein erstes Wettertagebuch ins Netz gestellt. Bis dahin gab es nur handschriftliche Aufzeichnungen, dBase+-Datenbankeinträge und Excel-Tabellen. 

Der Blog sollte mir die Arbeit erleichtern. Tippen geht eben viel schneller, als mit dem Füller zu schreiben. Der erste Post ist unten abgedruckt. Es war ein Tagebucheintrag noch ohne Daten. Das hat sich dann schnell geändert. Die Blogs wurden detaillierter. Vor allem habe ich Wert auf eine verständliche Beschreibung der Wetterlagen für die kommenden Tage gelegt. Auch konnten die Mendener Hitzetage, Frost, Schnee, Unwetter, Gewitter und Stürme noch jahrelang nachvollziehen. Schlechtwettertage für die Bauwirtschaft, Sturmtage für Versicherungen oder Glatteis in Menden zum Beleg für einen Verkehrsunfall. All das lässt sich aus meinen Blogs verlässlich entnehmen. Viele Auskünfte am Telefon oder schriftliche Auskünfte über bestimmte Ereignisse konnte ich mir sparen.

Vergleiche mit Vorjahren hatte ich jetzt nicht nur datenmäßig, sondern auch als "Prosa" zur Verfügung.

Waren die Zugriffe zunächst äußerst gering - kaum jemand kannte den Blog -, so haben Presseveröffentlichungen und Mundpropaganda nach und nach für so viele Zugriffe geführt, dass die tägliche Arbeit von gut einer Stunde zu einer Pflicht wurde. Oft habe ich den Blog weit nach Mitternacht geschrieben. Manchmal ist mir die Konzentration sehr schwer gefallen. Im Urlaub mit zum Teil schlechten WLAN- oder Telefonverbindungen und langen Abenden in südlichem Umfeld half nur beamtenmäßige Disziplin.

Bis gestern habe ich 2.987 Posts geschrieben. Sie wurden 128.685 mal aufgerufen. Zurzeit rufen zwischen 50 und 200 Personen täglich den Blog auf. In spannenden Wetterzeiten können es auch deutlich mehr sein. Ich möchte für einen besonders wetterinteressierten Personenkreis schreiben. Für die meisten Menschen sind die WetterApps oder Wetterberichte in den üblichen Medien vollkommen ok. 

Zur nächtlichen Recherche habe ich auf drei Geräten etwa zehn URLs geöffnet. Dazu gehören alle wichtigen Vorhersagezentren und zur Plausibilitätskontrolle meiner Arbeit auch eine WetterApp (Weather pro). Mein Ziel ist es, eine für Menden punktgenaue Vorhersage abzuliefern. Prognosedifferenzen benenne ich und oft verweise ich meine Leser auf das Regenradar, um keine unangenehme Überraschung zu erleben. Zwei Wetterstationen in meinem Garten kann ich abrufen, dazu die Daten der Meteomedia-Wetterstation in Hemer und einige Stationen in Menden, Fröndenberg und Balve. Zwei Webcams zu Hause zeigen mit immer, wie das Wetter in der Heimat ist. 

Woher nehme ich als absoluter Amateur den Mut, meine Erkenntnisse einfach so ins Netz zu stellen? Das frage ich mich ab und zu auch. Doch mein Erfahrungswissen ist inzwischen gewaltig. Schon als Kind habe ich mir einen Regenmesser gebaut und die Temperaturen gemessen und aufgeschrieben. Erfahrung besteht aus Versuch und Irrtum. Als Kind und Jugendlicher habe ich mich auf Schnee und Kälte gefreut. Dazu habe ich das Barometer beobachtet. Immer, wenn im Winter der Luftdruck fiel, musste doch Schnee kommen. Fast immer war das Gegenteil der Fall. Nach einiger Zeit habe ich gewusst, dass Tiefdruckgebiete vom Atlantik milde Luft mitbrachten und es ganz bestimmter Konstellationen bedurfte, dass es schneite. Mit der Zeit hatte ich eine ganze Bibliothek mit Literatur zu Wetter und Klima zu Hause. Ich wurde Mitglied der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, habe deren Zeitschriften studiert und deren Fortbildungen besucht. Natürlich bin ich kein Meteorologe. Mir fehlt es an vertieftem Wissen über die Physik und Chemie der Atmosphäre. Für das Studium und das Verständnis der unterschiedlichsten Vorhersagekarten der Wetterzentren reicht es aber. Und ich kenne die geografischen, hydrografischen und klimatischen Gegebenheiten meiner Heimat sehr gut.

Acht Jahre habe ich jeden Tag den Post geschrieben. Keinen Tag war ich krank. Wie lange kann das noch gut gehen?


Der erste Blogeintrag:

08. Oktober 2014

 Menden heute:


Der Oktober zeigt sich bisher angenehm warm. Vom 1. bis zum 4. lag die Höchsttemperatur zwischen 20,3 und 22,3 °. Selbst die beiden unbeständigen Tage gestern und heute brachten eher "warmen" Regen. Die Mengen blieben deutlich unter den Vorhersagen.
Grund ist mal wieder der Sauerlandföhn und unsere Leelage zum Bergischen Land. Die Wolken kommen aus dem Südwesten und verlieren über den Höhenlagen schon einen Teil ihrer Feuchtigkeit.

Aktuell um 23:30 Uhr hat ein neues Regengebiet von Südwesten Menden erfasst. Es schüttet kräftig mit Regenraten bis 57 Litern je Stunde. Das heißt, wenn es so weiter regnen würde, fiel in einer Stunde so viel Regen wie sonst im ganzen Oktober. Das wird aber nicht passieren. Bisher sind heute 6,5 Liter je qm zusammen gekommen.

Tief Kathrin über den Britischen Inseln hat uns fest im Griff. Eine Girlande von Randtiefs, dessen letztes morgen Mittag über Spanien liegt, zieht von Südwesten nach Deutschland. Wir scheinen weiter im Hauptregengebiet zu liegen. Die genaue Vorhersage der Zugbahn dieser Tiefs ist aber nicht so leicht. Tendenziell verlagert sie sich nach Osten. Also spätestens Freitag hört es auf zu regnen. Und recht warm für die Jahreszeit bleibt es sowieso.


Menden heute:

Heute Nacht zog eine schwache Kaltfront von Nordwest nach Südost über NRW hinweg. Es gab einige kurze unergiebige Schauer. Kurz vor Mittag war die Front mit ihren Wolken durch. Danach schien bei wieder steigendem Luftdruck zeitweise die Sonne.

Tageshöchsttemperatur: 16,0 °

Tagestiefsttemperatur: 8,6 °

Tagesmitteltemperatur: 12,2 °

Sonnenscheindauer: 3:48 Stunden

Regen: 0,8 mm


Entwicklung:

Sonntag: Nachts und am morgigen Tag überquert uns das Hochdruckgebiet. Mittags liegt es bereits über Polen. Der Wind dreht langsam auf Südost. Die Sonne scheint fast den ganzen Tag. Wegen der ausgesprochen kalten Morgentemperatur von nur 4 ° dauert es einige Zeit, bis Sonne und Sauerlandföhn die Höchsttemperatur von 17 ° am späteren Nachmittag erreicht haben. Meist schwacher südöstlicher Wind.

Montag geraten wir zwischen dem Hoch über Osteuropa und einem Trog über Westeuropa in eine südliche bis südwestliche Strömung. Die Luft ist nicht mehr so kalt. Morgens 7 °, nachmittags 19 °. Dabei ist es wolkig bis heiter und trocken. Mäßiger Südwestwind.

Dienstag kommt von Westen ein neuer Hochkeil zu uns. Vor ihm fließt aus nördlichen Richtungen kühlere Luft ins Sauerland. . Es ist wolkig mit längeren Aufheiterungen und trocken. Nachts 5 °, nachmittags 14 °. Meist schwacher nördlicher Wind.

Mittwoch zieht das nunmehr abgeschlossene Hoch nach Osten weiter. Es sorgt aber nochmal für freundliches Wetter. Mit einer Südostströmung fließt wieder wärmere Luft zu uns. Es ist oft heiter und trocken. Nachts 3 ° mit Bodenfrostgefahr, nachmittags 17 ° mit Sauerlandföhnunterstützung.


Glaskugelbereich:

Donnerstag zieht ein Trog mit zeitweise starker Bewölkung und etwas Regen durch. Freitag sorgt ein Zwischenhochkeil wieder für ruhiges Wetter. Tagsüber 16-17 °.










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