Rückblick:
War 2017 zu warm oder zu kalt?
2017 wird wohl deutlich zu warm. Nur ein richtig kalter Dezember hätte daran noch etwas ändern können. Denn der Dezember 2016 hatte mit 4,3 ° eine sehr hohe Durchschnittstemperatur vorgelegt. Mit diesem Wert kommen wir 2017 auf 10,86 °. Bis heute hat der Dezember eine Mitteltemperatur von 3,9 °. Die Wärme der nächsten Tage lässt ihn noch in die Nähe von 4,3 ° kommen.
Voraussichtlich wird das Jahr 2017 das zweitwärmste seit Beginn meiner Messungen und damit wohl auch das zweitwärmste der letzten 100 Jahre. Den Rekord hält das Jahr 2014 mit 10,93 °.
Das langjährige Mittel von 8,8 ° hat mit den heutigen Realitäten nicht mehr viel zu tun. Neun Jahre seit dem Jahrhundertwechsel waren wärmer als 10 °.
2017 fiel der kalte Januar aus dem Rahmen. Danach war es immer - teilweise deutlich - zu warm. Vor allem der März fiel regelrecht aus der Rolle. Da kam selbst der April nicht heran. Zu kühl blieb nur noch der September.
Menden heute:
Steigender Luftdruck und der dadurch aufgebaute schwache Hochdruckkeil sorgten für einen recht angenehmen Tag. Heute Nachmittag kam sogar mal richtig die Sonne heraus. Mit 38 Minuten Sonne konnten wir den viertsonnigsten Tag des Monats genießen. Die höhenkalte Luft des Höhentroges, der mit seiner Achse über uns liegt, führte zu langsamem Temperaturrückgang fast den ganzen Tag lang.
Tageshöchsttemperatur: 4,0 °
Tagestiefsttemperatur: 2,3 °
Tagesmitteltemperatur: 2,8 °
Sonnenscheindauer: 38 Minuten (Münster 3:36 Stunden, Werl 2:06 Stunden, Fröndenberg 1 Stunde)
Auch bei uns schien die Sonne länger als an der Referenzwetterstation Hemer. Je tiefer im Sauerland gelegen, um so stärker machen sie die Luv-Cumuluswolken bemerkbar.
Regen: 0,3 mm
Entwicklung:
Freitag: Nachts ist es unter dem Hochkeil wechselnd wolkig. Zeitweise können die Wolken auflockern. Dann geht die Temperatur bis etwa 1 ° zurück. Morgen früh ist also vermutlich Eiskratzen an den Windschutzscheiben angesagt. Zunächst hält der Hochkeil noch. Gegen Mittag zieht von Westen eine Mischfront heran. Nachmittags nehmen die Wolken rasch zu und am frühen Abend beginnt es zu regnen. Er kann bei Temperaturen um 2 ° zunächst mit Schnee vermischt sein.
Samstag: Jetzt geben sich die Fronten die Klinke in die Hand. Bereits am Vormittag ziehen die Vorboten der nächsten Warmfront auf. Schichtwolken bedecken den Himmel und ein schwaches Regenband zieht über uns hinweg. Dabei wird es deutlich wärmer. Nachmittags nimmt die Regenneigung ab und es wird wechselnd bewölkt. Bei sehr kräftig auffrischendem Wind mit stürmischen Böen (alles draußen festzurren) geht die Temperatur auf 10 ° hoch.
Sonntag: Am Vormittag überquert uns mit weiterhin stürmischem Wind die Kaltfront des Tiefs. Es regnet erneut, bei Frontdurchzug auch kräftiger. Nachmittags lässt der Regen nach. Es kann sogar mal auflockern. Schauer bleiben den ganzen Tag möglich. Der Wind wird zum Abend schwächer. Dennoch ist es kein Bilderbuchjahreswechsel, eher das Gegenteil. Nachts 9 °, am Nachmittag 13 ° (!). Es soll eine ganze Menge Regen zusammen kommen. Mit dem Abtauen des Schnees im Sauerland ist eine leichte Hochwassergefahr nicht auszuschließen.
Neujahr: Vom englischen Kanal her zieht ein abgeschlossenes kleines Tief nach Deutschland. Seine Zugbahn ist noch umstritten. Es könnte erneut zu sehr starkem bis stürmischem Wind kommen. Zieht das Tief allerdings wie von den Amerikanern prognostiziert südlich an uns vorbei, bleiben wir verschont. Es wird etwas kälter. Nachts und am Tag 8 °. Vor allem nachmittags müssen wir ausgehend vom Tief mit Regen rechnen.
Glaskugelbereich: Sehr unbeständig und ziemlich regenreich. Temperatur etwas über den langjährigen Werten.
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