Samstag, 27. Juni 2020

26. Juni 2020

Klimakrise:

Die Klimakrise ist durch die weltweite Wirtschaftskrise in den Hintergrund getreten. Das wird aber nur vorübergehend möglich sein. Die Nachrichten werden immer bedrohlicher.
Die Vermessung aller Alpengletscher mittels Radarsatelliten und Satellitenfotos hat Ergebnisse gebracht, die den schlimmsten Befürchtungen entsprechen. Die Alpengletscher haben in den letzten 14 Jahren ein sechstel ihres Eisvolumens, mehr als 22 Millionen Kubikkilometer Eis, verloren. Der Abschmelzprozess der letzten Jahre war dramatisch. Vor allem die Schweizer Alpen sind betroffen. 
Eine besondere Folge: Wir haben uns an die hohen Schmelzwasserraten und ihre Auswirkungen auf die Flusspegel im Sommer gewöhnt. Schifffahrt, Kraftwerke und Industrie werden nur schwerlich in der Lage sein, fehlendes Schmelzwasser zu kompensieren. 
Am Fuße der Anden hat es florierende Landwirtschaft gegeben. Dank der Wasserspende der Gletscher. Dort wo sie bereits verschwunden sind, ist keine Landwirtschaft mehr möglich.

Der steigende Meeresspiegel bedroht mittel- und langfristig tausende Kilometer Strände. Sie werden einfach überspült und sind weg. 

Die Kosten für die Volkswirtschaften sind bereits jetzt hoch. Sie werden jährlich steigen. Die für eine klimaschützende Wirtschaft notwendigen Kosten sind zwar auch hoch, aber langfristig fast vernachlässigbar. Denn beim "weiter so" werden Teile unseres Planeten nicht mehr bewohnbar sein und in fast allene anderen Gebieten werden die Menschen  nicht mehr so leben können, wie sie es heute gewohnt sind. Auch wir nicht.


Menden heute:

Es war der erste heiße Tag des Jahres. 30,6 ° habe ich Am Kapellenberg gemessen. Es war heiß, aber nicht schwül. Die Sonne schien zunächst vom wolkenlosen Himmel. Nachmittags kamen Schönwettercumuli auf, am späten Nachmittag erreichte uns der Wolkenschirm eines Gewitterclusters westlich des Rheins. Dort hat es abends heftig gewittert und geregnet. Der Cluster zog nach Norden ins östliche Holland.
Hoch Utz, das uns in den letzten Tagen begleitet hat, ist nach Westrussland weitergezogen. Wir befinden uns jetzt im Einflussbereich eines zwar relativ schwachen, aber umfangreichen Tiefs, das weite Teile West- und Mitteleuropas überdeckt. Seine Konvergenzlinien, an denen der Wind aus unterschiedlichen Richtungen zusammenströmt, die Luft zum Aufsteigen zwingt und kondensieren lässt, kommen langsam ins Sauerland voran.


Tageshöchsttemperatur: 30,6 ° (bisher wärmster Tag des Jahres)
Tagestiefsttemperatur: 15,2 °
Tagesmitteltemperatur: 23,3 ° (bisher höchstes Tagesmittel des Jahres)
Sonnenscheindauer: 14:09 Stunden
Regen: 0 mm


Entwicklung: 

Samstag/Siebenschläfertag: Die erste Konvergenzlinie zieht heute Nacht von Südwest nach Nordost über Menden hinweg. Vermutlich hinterlässt sie kurze eventuell auch kräftige Schauer. Morgen früh scheint die Sonne. Dann folgen zwei Kaltfronten. Spätestens ab Mittag müssen wir mit Schauern und auch einzelnen Gewittern rechnen. Wie immer können sie auch an uns vorbei ziehen. Es ist wieder typisches Regenradarwetter. Wer raus will, sollte sich vorher schlau machen. Am frühen Abend kommt die zweite Kaltfront. Wieder sind Schauer zu erwarten. Dazwischen scheint immer wieder die Sonne. Es ist nochmals warm. Nachts sehr milde 17 ° (jetzt um 23:45 Uhr haben wir noch 22,6 °), nachmittags 25 °.

Sonntag zieht vormittags und mittags eine weitere Kaltfront durch. Der Tag ist leicht unbeständig. Immer müssen wir auf einen leichten Schauer gefasst sein. Die Sonne hat es bei der Kaltfrontbewölkung nicht ganz leicht. Sie ist aber immer mal wieder zu sehen. Es ist markant kühler. Nachts 16 °, nachmittags 20 °.

Montag profitieren wir von einem flachen Hochkeil über Süddeutschland und fehlenden Fronten des bei Schottland liegenden Tiefs. Es ist wechselnd wolkig mit Aufheiterungen. Schauer sind nicht zu erwarten. In der eingeflossenen Atlantikluft wird es nicht wärmer als 20 °.

Dienstag baut sich zwischen einem Tief mit Kernen über der Nordsee und westlich Irlands und hohem Luftdruck über Südeuropa eine zügige Westdrift auf. Nach 12 ° am frühen Morgen ist es wechselnd wolkig. Schwache Schauer sind möglich. Der Wind frischt gelegentlich auf. Nachmittags erreichen wir erstmals seit dem 16. Juni die 20-Grad-Marke nicht mehr. 


Glaskugelbereich: Mittwoch ist es bei geringen Luftdruckgegensätzen ziemlich freundlich. Nachmittags 22 °. Donnerstag wird es vor einem atlantischen Höhentrog nochmals etwas wärmer.



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