Samstag, 22. Januar 2022

21. Januar 2022

 Menden heute:

Das Wetter ist fast den ganzen Monat langweilig, feucht, neblig-trüb und überhaupt nicht winterlich. Einige wenige sonnige Tage waren die absolute Ausnahme. Muss ja wohl der Klimawandel schuld sein. Nein, so einfach ist es nicht. Was ich beschrieben habe, ist Wetter, nicht Klima. Aber war da nicht die seit Jahren beobachtete und von mir immer wieder ins Gedächtnis gerufene starke Erhaltensneigung der Wetterlagen. Auch dieses Mal liegt meist über Westeuropa, seltener über Mitteleuropa wie festgebacken ein Hochdruckgebiet. An der Nordwestflanke dieses Hochs werden atlantische Tiefdruckgebiete nach Norwegen gelenkt. Dort regnet uns schneit es zum Teil langanhaltend. Bei uns sorgt das Hoch dafür, dass es nicht allzu viel regnet. Statt dessen wird - durch die Lage des Hochs bestimmt - im Uhrzeigersinn Nordsee- oder Atlantikluft zu uns geführt. Sie erzeugt eine sehr feuchte Grundschicht, die nur selten weggeräumt wird. Kaltluft wird dafür weiter östlich bis nach Griechenland und die Türkei geführt. In den dortigen Bergländern schneit es anhaltend. In Istanbul ist es gerade 1 °.

Und da sind wir wieder beim Klimawandel. Festgebackene Wetterlagen sind aller Wahrscheinlichkeit nach Auswirkungen der sich seit Jahren abschwächenden Dynamik des nordatlantischen Jetstreams. Dafür ist vermutlich der geringere Temperaturgegensatz zwischen dem subtropischen und dem polaren Meer ursächlich. 

Heute lag das Hoch südlich von Irland. An seiner Nordostseite wird eine Warmfront nach Deutschland gelenkt. Den ganzen Tag hat es immer mal wieder leicht geregnet oder genieselt. Dabei stieg die Temperatur an. Die Schneereste auf den Wiesen waren schnell weggeschmolzen. 


Tageshöchsttemperatur: 4,6 °

Tagestiefsttemperatur: 0,6 °

Tagesmitteltemperatur: 2,7 °

Sonnenscheindauer: 0 Minuten

Regen: 3,4 mm

Schneedecke heute Morgen: Reste


Entwicklung:

Samstag: An den Druckverhältnissen ändert sich wenig. Zunächst zieht die Warmfront östlich an uns vorbei nach Südosten. Nachts regnet es zeitweise weiter. Am Vormittag rückt dann ein Keil des Irlandhochs etwas weiter zu uns heran. Es wird kaum zu Aufhellungen reichen. Zumindest lässt der Sprühregen nach und es bleibt dann meist trocken. Nachts 4 °, nachmittags 7 °. Schwacher bis mäßiger westlicher Wind. 

Sonntag verstärkt sich der Hochdruckeinfluss bei uns. Das Barometer steigt auf ungewöhnliche Höhen von mehr als 1035 hPa. Es bleibt trocken. Hin und wieder sollte auch die Sonne durchkommen. An den Temperaturen ändert sich nichts. Schwacher, umlaufender Wind.

Montag bleibt das Hoch wetterbestimmend. Der Wind dreht auf Südsüdost. Vielleicht springt der Sauerlandföhn etwas an und die Wolken lockern endlich mal auf. Die Chancen stehen jedenfalls günstiger als am Wochenende. Nachts 1 °, nachmittags milde 8 °. 

Dienstag liegt das immer noch kräftige Hoch über England und damit nicht mehr so günstig für uns. Der Keil bleibt erhalten. So ist die Prognose nicht so einfach. Dämpft der Keil den Einfluss der einsickernden Nordseeluft? Dann wären Auflockerungen drin. Nachts 1 °, nachmittags 6 °. Schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.


Glaskugelbereich:

Mittwoch und zumindest auch noch Donnerstagvormittag bleibt es bei der Wetterlage. Es ist meist trocken, aber ohne große sonnige Phasen. Atlantikluft eben. Nachts 2 °, nachmittags 5 °.


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