Mittwoch, 9. Januar 2019

09. Januar 2019

Erhaltensneigung der Wetterlagen:

Seit dem 27.12. hat sich an der Grundstruktur unserer Wetterlage nur wenig geändert: Hoch Westeuropa oder westlich Irlands, Tief Skandinavien oder Osteuropa. Die Luft und damit die Wolken strömten demgemäß immer von Westnordwest bis Nord zu uns. Bis zum Wochenende ändert sich daran kaum etwas.
Bis Anfang Dezember war die Lage umgekehrt: Hoch Osteuropa, Tief Westeuropa. Von Südost bis Südwest floss milde Luft zu uns. Oft schien dabei die Sonne. Diese Konstellation begleitete uns über weite Teile des Herbstes.
Unser Wetter ist von Natur aus wechselhaft. Dafür sorgt der Jetstream, der in großer Höhe in unterschiedlich großen Amplituden von West nach Ost die Erde umströmt. Befinden wir uns im Berg der Amplitude, herrscht gutes Wetter (Höhenhoch/-rücken), sind wir im Tal der Amplitude, gibt es schlechtes Wetter (Höhentief).
Der Jetstream ist unterschiedlich stark und damit unterschiedlich schnell. Im letzten Jahr hat er sich tagelang kaum bewegt. Das war nicht zuletzt der Grund für unseren schönen Sommer. Auch jetzt wieder gibt es nur wenig Bewegung in der Lage des Jetstreams. Das Tal der Amplitude liegt über dem Atlantik, der Berg über Großbritannien und ein weiteres Tal über Mitteleuropa.
Die Folge sind langanhaltende Schneefälle in den Alpen, weil dort die uns vor Schnee schützende wärmende Nordsee nicht mehr wirkt, und Sturmfluten an Nord- und Ostsee.

Mir war bereits vor einigen Jahren aufgefallen, dass sich Wetterlagen bei uns länger festsetzten, als ich das gewohnt war. Ich habe darüber auch in der WP berichtet. Dieser Trend hat sich verfestigt.
In den "amtlichen" Wetternachrichten gibt es immer mal wieder Andeutungen, die diese meines Erachtens ziemlich feststehende Tatsache ebenfalls beleuchten. Die Zurückhaltung in der Berichterstattung ist aber nicht zu übersehen. Denn von den Experten würde erwartet, etwas zu den Gründen zu sagen. Und dann wäre es  nötig, den Klimawandel auch für dieses Phänomen in Anspruch zu nehmen. Da die Beweislage vermutlich noch nicht ausreichend überzeugend ist, schreibt man lieber nichts für die breite Öffentlichkeit, um den "Klimaskeptikern" nicht neue Angriffsflächen zu bieten.
Wenn man etwas dazu liest, wird die Abschwächung des Jetstreams mit der geringeren Temperaturdifferenz zwischen den Meeren der gemäßigten Breiten und den Polarmeeren begründet. Tatsache ist, dass die Polargebiete sich fast doppelt so schnell erwärmt haben wie die restliche Erde.
Die Temperaturdifferenz und der Versuch der Natur, diese Differenz auszugleichen, ist aber einer der wesentlichen Antriebe für unser gesamtes Wettersystem.


Menden heute:

Großräumig änderte sich an der Wetterlage nicht viel. Das Hoch lag westlich von Irland, das Tief reichte von Finnland jetzt sogar bis Tunesien. Wir bekamen einen Schwall trockenerer Luft aus Skandinavien ab, so dass sich zeitweise Auflockerungen durchsetzen konnten. Es war relativ kalt. Der Wind flaute bei steigendem Luftdruck im Laufe des Vormittags ab.
Der Hexenteich ist nach monatelangem Niedrigwasser voll gefüllt. Die Ruhrtalsperren erholen sich ausgesprochen zügig. Heute wurde die Marke von 60 % Füllstand überschritten. Die Hönne hat sich mit einem Pegel von gut einem Meter ebenfalls zurückgemeldet.

Tageshöchsttemperatur: 3,7 °
Tagestiefsttemperatur: 0,9 °
Tagesmitteltemperatur: 2,2 °
Sonnenscheindauer: 51 Minuten
Regen: 2,0 mm


Entwicklung:

Donnerstag: Wir kommen in den Genuss eines Hochdruckkeils von Westen. Leider sehen wir über der Nordsee aber schon wieder eine Warmfront. So richtig kommt der Hochkeil nicht zur Geltung. Es ist meist stärker bewölkt. Die Sonne könnte hin und wieder mal durchscheinen. Regen gibt es zunächst nicht. Heute Nacht geht die Temperatur unter den Gefrierpunkt. Laternenparker müssen wohl ihre Scheiben frei kratzen. Am Tag wird es nicht wärmer als 2 °.

Freitag: In der zweiten Nachthälfte  zieht die Warmfront durch. Nach Mitternacht beginnt es bei einer Temperatur um den Gefrierpunkt leicht zu schneien. Bereits vor Sonnenaufgang wird die Temperatur in den Plusbereich drehen. Möglicherweise ist es dennoch glatt beim beginnenden Berufsverkehr. Es wird dann bei weiterhin starker Bewölkung gelegentlich regnen. Nachmittags 6 °.

Samstag liegen wir im Warmsektor eines kleinen Tiefs über Südnorwegen. Vormittags gibt es nur wenig Regen, aber auch keine Sonne. Bereits mittags folgt die Kaltfront mit Schauern. Sie dauern den ganzen Tag und auch in der Nacht an. Nachts 5 °, am Tag 6 °.

Sonntag greift schon die nächste Warmfront von Nordwesten auf uns über. Vermutlich regnet es den ganzen Tag. Nachts 5 °, am Tag 8 °. Wir werden das abkönnen. In den Alpen wird es wärmer, in höheren Lagen schneit es erneut - vermutlich kräftig.




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