Donnerstag, 24. Januar 2019

23. Januar 2019

Tagebuch:  (Wetterblogleser können gleich zum nächsten Absatz gehen)

Auch ein an sich sachkundiger Ruheständler sollte sich aus der Tagespolitik in seiner Stadt heraushalten. Ihm fehlen vermutlich viele aktuelle Sachinformationen für eine vernünftige Beurteilung.
Umfassende Informationen, die bestimmtes Handeln oder Nichthandeln begründen, bekommt man als Mendener Bürger von den dafür Verantwortlichen leider nicht geliefert. So ist das öffentliche Erscheinungsbild vor allem unserer Stadtverwaltung nicht gerade positiv. Vermutlich ist es schlechter als die tatsächliche Qualität der Arbeit der vielen Verwaltungsmitarbeiter.

Gestern gab es eine Postwurfsendung der CDU-Fraktion. Eine Chance, etwas über die Ziele dieser Fraktion zu erfahren. Wichtigstes Ziel ist offenbar die Vermarktung des Gewerbegebiets Hämmer durch eine "zielorientierte Wirtschaftsförderung". Ok. Bei den sehr knappen Gewerbeflächen in unseren Nachbarkommunen müsste das eigentlich klappen. Jeder, der mit solchen Aufgaben betraut war, weiß aber, dass es ein Glücksfall ist, eine große Firma von außerhalb anzusiedeln. Flächen in unmittelbarer Autobahnnähe haben da einen großen Startvorteil.

Die Mendener sorgen sich weniger um zusätzliche Steuereinnahmen und potenzielle neue Arbeitsplätze als um die schwindende Attraktivität ihrer Stadt. Es gibt - neben dem Wetter - eigentlich kein anderes Thema, das die Gespräche beherrscht.

Da gibt es einen Satz in dem CDU-Papier, den ich in ähnlicher Form auch vom zuständigen Beigeordneten der Stadt gelesen habe: Es ist einzig die Entscheidung des Investors ITG, welcher Nutzung er seine Dieler-Immobilie zuführen will. Gemeinsam mit der Verwaltung will man alternative Planungen für das der Stadt gehörende ehemalige Parkhausgelände auf den Weg bringen.

Sowohl der Beigeordnete als auch der Fraktionsvorsitzende der CDU sind Juristen. Sie wissen, dass der Bebauungsplan 196 für den Bereich Unnaer Srtaße -Gartenstraße-Nordwall geltendes Planungsrecht ist und damit sowohl die ITG als auch die Stadt bindet. Ohne Änderung dieses Plans können weder die ITG noch die Stadt irgendetwas anderes realisieren als das vorgesehene Kaufhaus mit Umlegung der Gartenstraße auf das Grundstück des ehemaligen Parkhauses.

Stadt und ITG sind völlig aufeinander angewiesen bei einer anderen Planung für die Grundstücke. Die Stadt allein kann als Trägerin der Planungshoheit den Bebauungsplan ändern. Sie kann das aber kaum ohne Zustimmung der Grundstückseigentümer, denen der Bebauungsplan Rechte einräumt. Da die Grundstückseigentümer offensichtlich unterschiedliche Pläne für ihre jeweiligen Grundstücke verfolgen, entsteht eine planungsrechtlich komplizierte Konstellation, für deren Erörterung in meinem Tagebuch kein Platz ist.

Diese Rechtsfragen sind für den Mendener Bürgerinnen und Bürger zweitrangig. Sie möchten, dass hier Einzelhandel entsteht, weil die jetzige Situation die gesamte Stadtentwicklung bedroht. Und da macht es keinen Sinn zu sagen, der "Ball liegt im Feld der ITG".
Die ITG ist für die Stadtentwicklung nicht zuständig und nicht verantwortlich. Wohl aber Bürgermeister und Beigeordneter. Der Bürgermeister ist nach der Gemeindeordnung für die Vorbereitung der Beschlüsse des Rates und der Ausschüsse zuständig. Er ist der Motor für alles, was in den Gremien beraten wird. Ich kann mir schlechterdings nicht vorstellen, dass es keinen dauernden konstruktiven Kontakt zwischen dem Bürgermeister oder dem für die Stadtplanung verantwortlichen Beigeordneten und dem Geschäftsführer der ITG (die täglich Geld in den Sand setzt) gibt. Auf Ergebnisse dieser Verhandlungen warten die Mendener. Es gibt nichts wichtigeres zu tun. Und es besteht eine hohe Dringlichkeit.


Menden heute:


Ein paar Millimeter Schnee heute früh reichten, um die Stadt in einen Hauch von Winter zu tauchen.
Ein kleines Tief über Frankreich und ein mächtiges Hoch über Osteuropa mit einem Keil nach Ostdeutschland waren die Protagonisten für unser Wetter heute. Das Hoch schickte Kaltluft und das Tief sorgte für einige Wolken. Heute Vormittag war es meist freundlich, heute Nachmittag stärker wolkig. Und es war kalt. Die Temperatur blieb den ganzen Tag im Minusbereich. Erster Eistag des Winters.

Tageshöchsttemperatur: - 0,8 °
Tagestiefsttemperatur: -7,1 ° (23:50 Uhr)
Tagesmitteltemperatur: - 3,2 °
Sonnenscheindauer: 2:37 Stunden
Niederschlag: 0,2 mm
Schneedecke heute früh: 0,5 cm


Entwicklung:

Donnerstag bildet sich eine ziemlich wacklige Hochdruckbrücke über Deutschland. Das merken wir bereits nachts mit eisigen Temperaturen. Im Sauerland wird es deutschlandweit mit am kältesten. Das liegt daran, dass bei uns der Himmel oft aufklart und über der dünnen Schneedecke durch Ausstrahlung regelrecht Kälte produziert wird. Vermutlich bekommen wir mit - 9 ° die bisher kälteste Nacht dieses Winters. Auch am Tag sind wir durch den Ost- bzw. Südostwind wetterbegünstigt. Zeitweise, vor allem vormittags, scheint die Sonne. Dabei bleibt es aber frostig. Wärmer als - 2 ° wird es nicht.

Freitag hält der Hochdruckeinfluss am Tage noch durch. Nachts wird es nochmal richtig kalt, etwa
- 8 bis - 9 °. Zunächst ist es wechselnd bewölkt.  Abends erreicht uns von Westen eine Warmfront. Es beginnt zu schneien. Aber bereits vor Mitternacht geht der Schnee in Regen über. Morgens sehen wir nichts mehr davon.

Samstag liegen wir im Warmsektor des Tiefs, das von Irland bis Sonntag nach Norddeutschland ziehen soll. Es ist stark bewölkt mit zeitweiligem Regen. Nachts 1 °, am Tag 6 °.

Sonntag: Die Zuggeschwindigkeit des Tiefs wird von den Modellen unterschiedlich gerechnet. So ist nicht klar, wie schnell wir auf seine kältere Rückseite gelangen. Jedenfalls setzt sich das relativ milde und unbeständige Wetter zunächst fort. Am Wochenende kommt wieder einiges an Regen zusammen.


Glaskugelbereich: Ab Montag kommen wir wieder in kälter Luft. Niederschläge fallen dann meist als Schnee. Im Hochsauerland bildet sich über das Wochenende eine Schneedecke aus, die die Wintersportverhältnisse deutlich verbessert.














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