Donnerstag, 17. Februar 2022

16. Februar 2022

 Rückblick:

In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 stand ein Sechstel des Stadtgebiets von Hamburg unter Wasser. Viele Deiche brachen unter der Wucht der dramatischsten Sturmflut der Stadtgeschichte. Es starben 340 Menschen. Ursache war der Orkan Vincinette. Er führte zu Tidehochwasser, wie es bisher nicht gemessen wurde. Es lag etwa 2 m über den vorausberechneten bereits sehr hohen Werten. Wichtige Deiche brachen. Viele Menschen wurden nachts ungewarnt vom Wasser überrascht.


Aktuelle Lage:

Heute Nacht gibt es eine ähnliche Entwicklung. Es besteht eine Sturmflut-Warnung für Hamburg vor einem Hochwasser von 1,5 bis 2 Meter über dem mittleren Hochwasser.

Ein gewaltiger Tiefdruckkomplex überdeckt einen Bereich von Grönland bis nach Westrussland. Darin entwickeln sich immer neue Tiefs und Tröge. Sie haben uns schon im gesamten Jahr 2022 Starkwindereignisse beschert. Jetzt geht es richtig zur Sache. Eine Warmfront heute Vormittag setzte den Startschuss zu einer Orkanlage. Den ganzen Tag nahm der Wind zu. Selbst am eher windschwachen Westhang des Rodenbergs kam es zu Böen der Stärke 7 Beaufort (steifer Wind). Und die Windgeschwindigkeiten nehmen weiter zu. Jetzt kommt Orkan Ylenia ins Spiel. Er rast geradezu von Schottland über die Nordsee nach Dänemark. Dort ist er um 22 Uhr angekommen. Seine Kaltfront mit einem gewaltigen Sturmfeld überquert uns in Kürze. Dann dreht der Wind von Südwest auf West und die Temperatur, die um 23 Uhr bei 13,3 ° (!) liegt, geht zurück. Der Wind bleibt stürmisch. Erst nachmittags lässt er nach. Es regnet nachts noch schauerartig.


Mendener Tageswerte:

Tageshöchsttemperatur: 13,5 °

Tagestiefsttemperatur: 6,2 °

Tagesmitteltemperatur: 9,9 °

Sonnenscheindauer: 0 Minuten

Regen: 8,0 mm

Stärkste Windböe: 73 km/h (8 Bft) kurz vor Mitternacht. Das ist der gleiche stürmische Wind wie beim letzten Orkan Sabine am 9. Februar 2020. Es war der letzte Orkan in Menden.


Am Donnerstag bekommen wir sog. Rückseitenwetter. In der einfließenden labilen Luftmasse hinter der Kaltfront ist es wechselnd, meist stark bewölkt mit Schauern (Aprilwetter). Wie oft die Sonne durch die Wolkendecke kommt, ist kaum vorherzusagen. Möglich sind sogar kurze Aufheiterungen. Die Temperatur geht den ganzen Tag zurück: Von 13 ° um 0:00 Uhr bis 5 ° um 24:00 Uhr.

Freitag haben wir es mit dem Orkan Zeynep zu tun. Er kommt über Irland zu uns, wo er am Morgen durchzieht. Er zieht dann über die Nordsee nach Jütland, kommt uns also sehr nah. Der Wind nimmt etwa ab Mittag an Stärke zu. Am frühen Abend mit Durchzug der Kaltfront des Tiefs müssen wir mit Sturmböen rechnen. Genaueres ist bei solchen gefährlichen Orkanlagen erst kurzfristiger zu sagen. Die Zugbahn und damit die Position des Starkwindfeldes kann sich noch leicht verändern. Also morgen mehr. Heute sieht es so aus, als ob Zeynep uns noch härter treffen könnte als Ylenia. Nachts 5 °, nachmittags 11 °. 

Samstag geraten wir auf der Rückseite des Tiefs wieder in sehr kurzen und sehr schwachen Zwischenhocheinfluss. Das Wetter beruhigt sich. Die Sonne kommt zeitweise heraus und es könnte ein freundlicher Tag werden. Wenn da nicht der immer noch ziemlich ruppige Südwestwind wäre. Er deutet schon die nächste Front an. Sie erreicht uns am Abend mit Durchzug eines Regengebietes. Bereits am Nachmittag verdichten sich die Wolken. Nachts 4 °, nachmittags 8 °.

Sonntag erreicht uns bereits die Warmfront eines weiteren Tiefs mit Regen. Es regnet ausdauernd und vermutlich ergiebig. Mit 6 ° nachts und 11 ° am Nachmittag ist es wieder wärmer. Der Wind weht mäßig bis stark aus Südwest. 


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