Montag, 21. Februar 2022

21. Februar 2022

 Tagebuch:

Viele Jahre hat mein Dach alle Stürme und Starkwinde heil überstanden. Ylenia, Zeynep und Antonia haben aber Schäden hinterlassen. Eine Dachpfanne hat sich gelöst und ist in die Dachrinne gerutscht, eine Firstpfanne hat sich aus der Mörtelbefestigung befreit. Der Himmel ist sichtbar und natürlich diese Dachstelle undicht. Die Unterspannbahn hat es gleich mit erwischt. Keine schöne Sache bei weiterem Regen. Ein Anruf beim Dachdecker des Vertrauens war wenig erfolgreich: Halbe Dächer seien zu reparieren. Das habe natürlich Vorrang. Ich müsse warten. Verstehe ich. Einen anderen Dachdecker anrufen? Neue Kunden sind in solchen Situationen nicht begehrt. Also die Firstpfanne von innen einigermaßen herrichten und darauf hoffen, dass die kommenden Winde nicht so heftig sein werden. Mit der Leiter aufs Dach? Kommt in meinem Alter nicht in Frage. Ausgerechnet an dieser Stelle sieben Meter hoch. Anruf bei einem befreundeten Zimmermann. Er wird helfen. Morgen sollte die Dachpfanne aus der Regenrinne wieder an Ort und Stelle liegen. Die Firstpfanne neu verankern und mit Mörtel befestigen? Das kann nur ein Dachdecker. Ich werde dem Dachdecker meines Vertrauens einige Tage Zeit geben. Sonst ist er irgendwann nicht mehr der Dachdecker meines Vertrauens. Schließlich regnet es auf den Dachboden. Dort stehen Auffanggefäße mit Zeitungen umgeben. 


Menden heute:

Auch ANTONIA entwickelte sich zum Orkantief. Es zog über Jütland zur mittleren Ostsee. Seine Böen trafen wieder ganz NRW. In Geilenkirchen erreichte eine Böe Orkanstärke, in Lüdenscheid blieb sie mit 117 km/h nur um 1 km/h darunter. Hemer hat eine 90er Böe gemessen, Werl eine 89er. Am Kapellenberg blieb es vergleichsweise "ruhig" mit 62er Böen. Das ist Windstärke 8. Windanfälligere Bereiche unserer Stadt werden sich zwischen Kapellenberg und Hemer eingefunden haben. Mit kurzen Unterbrechungen regnete es den ganzen Tag. Heute früh fiel zumindest in den höheren Lagen Mendens etwas Schnee, der aber rasch wieder in Regen überging. Mit 92,6 mm ist das Monatsmittel des Februar bereits um ein Drittel überschritten. 

Tageshöchsttemperatur: 9,9 °

Tagestiefsttemperatur: 2,0 °

Tagesmitteltemperatur: 4,8 °

bisherige Monatsmitteltemperatur: 6,4 ° (Mittel 2000-2019: 2,6 °; Temperaturüberschuss: 3,8 °)

Sonnenscheindauer: 1:17 Stunden

Regen: 13,2 mm

Hönnepegel: 164 cm

Füllstand Ruhrtalsperren: 88,2 % (Zufluss: 155 cbm/sec., Abfluss: 62 cbm/sec., es wird also in erheblichem Umfang Wasser zurückgehalten)

Stärkste Windböe: 62 km/h (8 Bft.)


Entwicklung: 

Dienstag: Nachts und vormittags sorgt ein Zwischenhochkeil für Wetterberuhigung. Der Wind flaut ab, und es ist wechselnd wolkig. Am Morgen kann es einige kurze Auflockerungen geben. Dann verdichten sich die Wolken. Eine Warm- und nachmittags eine Kaltfront des Islandtiefs ziehen von Westen auf uns zu. Ab 14 Uhr beginnt es zu regnen. Erst am Abend ist auch die Kaltfront durch. Mittags frischt der Südwestwind böig auf. Er erreicht aber nur etwa 6 Bft. Nachts 3 °, nachmittags 9 °.

Mittwoch: Das neue Zwischenhoch dehnt sich weiter nordwärts aus. Es sorgt für einen ungewohnt freundlichen Tag mit viel Sonne und nur noch schwachem bis mäßigem Südwestwind. Nachts 2 °, nachmittags 9 °.

Donnerstag ist die Freude schon wieder vorbei. Das nordatlantische Tiefdrucksystem schickt die nächsten Fronten. Vormittags ist es wolkig mit der einen oder anderen Wolkenlücke. Ab Mittag nehmen die Wolken zu und etwa ab 15 Uhr zieht eine Mischfront durch. Bis gegen 21 Uhr müssen wir mit Regen rechnen. Der Südwestwind frischt bei Frontdurchzug wieder böig auf. Nachts 3 °, nachmittags 9 °.

Freitag überqueren uns Trog und Schauerlinie des jetzt vor Norwegen liegenden Tiefs mit Schauern am Nachmittag. Der Wind frischt bei Durchzug der Schauerlinie böig auf. Sturmböen sind aber nicht zu erwarten. Hin und wieder kann es vor allem am Vormittag auflockern. Nachts 2 °, nachmittags 7 °.


Glaskugelbereich:

Man mag es nicht glauben: Wir haben es von Samstag bis Montag mit einem Höhenrücken (Höhenhochkeil) vom Atlantik bis nach Südskandinavien und einem Bodenhoch über Mitteleuropa zu tun, das mit seinem Schwerpunkt langsam nach Osten wandert. Hervorragende Bedingungen für ein sehr freundliches Wochenende mit leichtem Nachtfrost und viel Sonne am Tag. Samstag 7 °, Sonntag 9 °, Montag 13 °. Meist schwacher, gelegentlich mäßiger Wind aus unterschiedlichen Richtungen. 


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