Menden heute:
Die Gewitterfront ist abgezogen. In den gestern überschwemmten Gebieten, vor allem in Lendringsen, müssen Schlamm und Wasserreste beseitigt und die Schäden begutachtet werden.
Die Entstehung des gestrigen Gewitterclusters hat für Menden Seltenheitswert. Über dem Hochsauerland war bereits mittags eine Gewitterzone entstanden, die sich zu einem Wolkencluster entwickelte. Ihr Kurs ging aber deutlich südöstlich an Menden vorbei nach Nordosten. Völlig unverhofft gab es um 15:20 Uhr Donner. Der Blitzanzeiger meldete einen Einschlag in 3 km Entfernung. Das Regenradar zeigte keinen Regen über Menden und Umgebung. Dann die ersten großen Tropfen. Kurz darauf im östlichen Teil Mendens einsetzender Regen, der dann auch im Regenradar auftauchte. Das war zunächst ein recht unscheinbarer Schauer. Statt nach Nordosten weiterzuziehen, blähten sich die Wolken über uns kräftig auf und es bildete sich ein eigenständiger Gewittercluster (eine Zusammenballung mehrerer Gewitter-Cumulonimbus-wolken). Er nahm bereits gegen 16 Uhr Verbindung zum "alten" Cluster auf, der in der Nähe Olpes seinen Schwerpunkt hatte. Wegen des fehlenden Höhenwindes zog das Gewittergebiet zunächst kaum vom Fleck, was zu den katastrophalen Regenmengen in Lendringsen führte.
Inzwischen hat sich alles beruhigt. Der Pegel der Hönne ist vom Höchststand 240 cm auf jetzt 87 cm gefallen.
Im von Westen hereinziehenden Hochkeil zeigte sich ab 15 Uhr die Sonne. Die Temperatur ging gegenüber gestern auf knapp 9 ° zurück.
Tageshöchsttemperatur: 16,9 °
Tagestiefsttemperatur: 8,4 °
Tagesmitteltemperatur: 13,1 °
Sonnenscheindauer: 4:05 Stunden
Regen: 0,8 mm
Entwicklung:
Mittwoch bleibt der Hochkeil am Boden bestehen. Die Musik spielt aber in 5,5 km Höhe. Dort zieht ein Kaltlufttropfen, ein kleines Höhentief, seine Kreise. Es verlagert sich voraussichtlich von der Nordsee über die Mitte Deutschlands nach Frankreich. Während es unseren Raum langsam überquert, ist die Wolkendecke dicht: Die Höhenkaltluft (-25 °) saugt geradezu die bei uns liegende recht feuchte Nordseeluft an und kondensiert sie zu Wolken. Ein bisschen Regen ist möglich. Erst am späteren Nachmittag merken wir bei auflockernder Bewölkung wieder, dass es den Hochkeil gibt. Es wird richtig kalt. Nachts 4 °, nachmittags 13 °.
Donnerstag schwächelt der Hochkeil bei uns ein wenig. Von Norden kommt eine wenig wetterwirksame Mischfront zu uns und führt während der Tagesmitte zu starker Bewölkung. Ansonsten ist es wolkig mit zum Abend hin längeren Auflockerungen und es bleibt trocken. Nachts 6 °, nachmittags 17 °. Schwacher bis mäßiger Wind aus nördlichen Richtungen.
Freitag liegt das Zentrum des hohen Luftdrucks über der Nordsee. Der Wind bei uns dreht auf Nord bis Nordost. Die einströmende Luft ist weiterhin sehr kühl. Die Sonne Ende Mai ist aber recht kräftig. Da sie fast den ganzen Tag scheint, gibt es zwei "Klimazonen": In der Sonne ist es angenehm, im Schatten kühl. Nachts 4 °, nachmittags 17 °.
Samstag verschiebt sich der Schwerpunkt des Hochs etwas nach Osten. Der Wind dreht auf Nordost und die Luft kommt nicht mehr von der Nordsee, sondern aus Ostdeutschland. Nachts bei klarem Wetter 4 °, nachmittags bei Sonne 21 °. Klasse Bedingungen für die Kirmeseröffnung.
Glaskugelbereich:
Pfingstsonntag und Montag ändert sich wenig am Wetter. Es ist heiter und trocken. Sonntag und Montag 21 ° oder 22 °. Schwacher Wind aus nordöstlichen Richtungen.
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