Rückblick:
Der November hatte zwei Gesichter. Bis zum 16.11. war es zeitweise frühlingshaft warm. Am 6.11. wurde mit 19,5 ° fast die 20 °-Marke geknackt. In der Nacht zum 17.11. gab es den ersten leichten Nachtfrost. Danach blieb es bis zum 28.11. ziemlich kühl. Die Durchschnittstemperatur der ersten Monatshälfte von 9,8 ° ging stark zurück. Nur dank der letzten beiden sehr milden Tage blieb es dann insgesamt mit 6,9 ° Monatsmitteltemperatur doch zu warm. Die Abweichung gegenüber dem langjährigen Wert (5,3 °) betrug 1,6 °. Gegenüber dem aktuelleren Wert ab 2000 (6,5 °) waren es 0,4 °.
Im gesamten Monat November regnete es nicht mehr als heute am 2.12.: 12,4 mm. Wer glaubt, trockener könnte ein November nicht sein, irrt. Im November 2011 hat es ganze 3,4 mm geregnet. Der langjährige Niederschlag im November liegt bei 71 mm. Davon sind in diesem Jahr nur 17,5 % gefallen.
Sehr fleißig zeigte sich die Sonne. Mit 102:45 Stunden schaffte sie fast die doppelte Stundenzahl wie im November üblich (58 Stunden). Hemer gehörte zu den sonnenscheinreichsten Orten in Deutschland. Aber auch hier setzt der November 2011 den Maßstab: 151 Stunden werden wohl so schnell nicht wieder erreicht werden.
Menden heute:
In den letzten Tagen habe ich immer von Westdrift oder Westwetterlage geschrieben. Auf dieser Höhenwetterkarte aus einer Höhe, in der der Luftdruck 500 hPa beträgt, das ist in etwa 5000 bis 5500 m, kann man das sehr gut erkennen. Über dem gesamten Nordatlantik, Nordmeer, Skandinavien und Nordwestrussland befindet sich ein gigantisches Höhentief. Südlich davon etwa entlang des 50. Breitengrades, liegt die Frontalzone (dickerer Strich der Isohypse mit der Höhenlinie 552 Dekameter). Entlang dieser Frontalzone rauschen die Tiefdruckgebiete im 24-Stunden-Rhythmus über den Atlantik nach Europa. Sie werden nicht mehr durch ein blockierendes Hoch über Russland oder Weißrussland aufgehalten. Der hohe Luftdruck befindet sich jetzt südlich der Frontalzone (gelber Bereich).
Diese Luftdruckverteilung in der Höhe bleibt uns in den nächsten Tagen im Prinzip erhalten. Kleine Berge und Täler sorgen aber dafür, dass sich die Verlagerung von Tiefs verlangsamt oder beschleunigt. So regnet es nicht die ganze Zeit.
Endlich regnet es mal etwas nachhaltiger. Die Pegel der kleineren Flüsse steigen seit gestern an. Auch der Hönnepegel hat kurzfristig mal die 30 cm-Marke erreicht. In den nächsten Tagen werden auch die großen Flüsse deutliche Pegelanstiege verzeichnen und die Schifffahrt auf dem Rhein wird sich zumindest vorübergehend normalisieren.
Heute überquerte uns in der strammen Westdrift eine Mischfront mit zeitweiligem Regen und sehr trübem Himmel. Die vielen heute öffnenden Weihnachtsmärkte hatten das Nachsehen. So schlechtes Wetter hatten wir seit Monaten nicht. Und genau das brauchen wir. In der feuchten Luftmasse des über uns liegenden Troges ziehen im Laufe der Nacht weitere Regengebiete durch.
Tageshöchsttemperatur: 12,8 °
Tagestiefsttemperatur: 8,3 °
Tagesmitteltemperatur: 10,6 °
Sonnenscheindauer: 0 Minuten
Regen: 12,0 mm
Entwicklung:
Montag befindet sich NRW in der eingeflossenen feuchten Suppe. Es ziehen weiterhin Schauer durch. Hin und wieder kann mal die Sonne durchblinzeln. Es bleibt mit 11 ° in der Nacht und 13 ° am Tag ungewöhnlich warm für Anfang Dezember. In der ersten Nachthälfte zieht eine Kaltfront durch. Der Wind dreht von südlichen auf nordwestliche Richtungen. Es wird kühler.
Dienstag zieht von Westen ein Zwischenhoch heran. Die Wolken lockern im Laufe des Vormittags auf. Zeitweise kommt die Sonne heraus. Regen fällt tagsüber wohl nicht mehr. Nachts 7 °, am Tage 8 °.
Mittwoch zieht das nächste Tief nach Deutschland. Es ist regnerisch. Die Wolken haben kaum die Chance, einmal aufzulockern. Deswegen sehen wir die Sonne so gut wie nicht. Mit nachts 2 ° und tagsüber 9 ° bleibt es verhältnismäßig mild.
Donnerstag sieht es so aus, als könne ein schwacher Azorenhochkeil für etwas Beruhigung sorgen. Immer wieder ziehen an der Nordseite dieses Keils aber schwache Schauer entlang. Die Vorhersage ist noch nicht überzeugend. Es ist mit 4 ° nachts und 11 ° am Tag weiterhin mild.
Glaskugelbereich: Am Wochenende zieht ein Tief von England nach Polen. Auf seiner Rückseite soll mit nördlicher Strömung ein Schwall Polarluft nach Deutschland kommen. Vor allem in den Alpen wird das zu einer dicken Schneedecke führen. Aber auch im Sauerland kann es schneien. Für uns Mendener bedeutet das: nasskaltes Wetter. Aber kein Schnee.
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