Samstag, 14. Dezember 2019

14. Dezember 2019

Menden heute:

So hatte ich mir das Wetter heute Nachmittag nicht vorgestellt. Die Mischfront war durchgezogen und eigentlich sollte es zeitweise auflockern.
In der strammen, ziemlich stürmischen Westdrift bildete sich ein kleiner Trog, der mit ziemlicher Geschwindigkeit vom englischen Kanal über Benelux zu uns herein schwenkte und statt des erwarteten kurzen Schauers ein veritables Regengebiet dabei hatte. Dabei war es ziemlich windig mit Böen wie seit dem 30. September nicht mehr.

Übrigens: Seit dem 10.12. nimmt die Tageslänge abends nicht mehr ab. Vom 10.-16.12. geht die Sonne um 16:20 Uhr unter. Am 17.12. um 16:21 Uhr. Es geht dann gaaanz langsam bergauf. Am 31.12. geht die Sonne um 16:29 Uhr unter.
Morgens sieht es noch anders aus. Die Sonne hat am 26.12. mit 8:34 Uhr ihren spätesten Aufgang. Am 31.12. hat sich an dieser Zeit noch nichts geändert. Erst am 4. Januar dreht sich die Richtung: 8:33 Uhr. An diesem Tag hat dann auch die Tageslänge wieder 8 Stunden erreicht (heute 7:53 Stunden).

Tageshöchsttemperatur: 6,1 °
Tagestiefsttemperatur: 2,9 °
Tagesmitteltemperatur: 4,8 °
Sonnenscheindauer: 14 Minuten
Regen: 6,6 mm  (Neheim 8 mm, Werl 9 mm, Hemer 10,4 mm, Essen 17 mm)
Hönnepegel: heute Nachmittag 75 cm und damit deutlich über dem mittleren Wasserstand von 47 cm
Stärkste Windböe: 53 km/h (7 Bft) um 17:47 Uhr


Entwicklung:

Sonntag: Die kräftige Westströmung dreht in den nächsten Tagen über Westsüdwest auf Südwest, weil ein Höhentrog mit langer Amplitude vom Atlantik nach Spanien zieht. Auf seiner Vorderseite fließt zunehmend wärmere Luft zu uns.
In der zweiten Nachthälfte zieht von Westen ein weiterer kleiner Trog heran. Er hat erneut Schauer im Gepäck. So schnell wie er heranzieht ist er auch schon durch. Bereits Sonntagvormittag sollten die Wolken auflockern und die Schauertätigkeit lässt rasch nach. Nachmittags scheint zeitweise die Sonne.
Es bleibt aber ausgesprochen windig mit starken Böen, die ausgangs der Nacht und am Vormittag 6 Bft erreichen können. Mit 4 ° heue Nacht und 9 ° am Nachmittag wird es deutlich wärmer.

Montag überquert uns von Süden eine Warmfront mit vielen Wolken aber nur wenig Regen. Die Sonne kommt kaum mal zum Vorschein. Der Wind lässt endgültig nach. Nachts 4 °, nachmittags 10 °.

Dienstag haben wir eine seltene Lage. Eine wellende Front reicht von St. Petersburg über die Nordseeküste, wo sie bei Texel ein winziges Tief bildet, weiter über die Bretagne und Ostspanien bis nach Afrika. Wir befinden uns im Warmsektor dieser Welle. Oft habe ich schon geschrieben, dass es sehr schwer ist, das Wetter in Warmsektoren vorherzusagen. Die Luft ist ziemlich feucht, die heranströmende wärmere Luft kann aber immer mehr Feuchte aufnehmen, ohne dass sie kondensiert.
So kann durchaus längere Zeit die Sonne scheinen. Es ist aber auch möglich, dass aus meist stärkerer Bewölkung der eine oder andere schwache Schauer fällt. Jedenfalls wird es richtig warm. Nachts 8 °, nachmittags je nach Sonnenscheindauer 14-16 °.
Es könnte einen unglaublichen neuen Dezembertemperaturrekord für Menden geben. Der liegt bei 15,4 ° und stammt aus dem ungewöhnlich warmen Dezember 2015. Der vorherige Dezemberrekord vom 1.12.1984 (15,0 °) hatte 31 Jahre Bestand. Abwarten.

Mittwoch kommt eine neue Warmfront von Süden. Wir befinden uns am Südwestrand eines unbedeutenden Hochs über der Ostsee in nicht mehr so warmer Luft. Welche Auswirkungen die Abkühlung auf die Wolkenbildung in der eingeflossenen Luft hat, bleibt abzuwarten. Vermutlich ist es wechselnd wolkig mit nur geringer Schauerneigung. Nachts 7 °, nachmittags 9 °.


Glaskugelbereich: Donnerstag zieht ein Tief zu den britischen Inseln. Auf dessen Vorderseite dreht der Wind auf Südsüdost und es wird erneut ein Schwall sehr milder Luft aus dem Balkan herangeführt. Freitag liegt das Tief bei Plymouth. Der Südostwind hält dagegen. Es sieht nicht so aus, als ob es regnet. An beiden Tagen scheint zeitweise die Sonne. Nachts um 5 °, nachmittags um 12 °.

Kein Modell sieht bis zum Jahreswechsel einen Wintereinbruch.

Die Langfristmodelle des europäischen und amerikanischen Wetterdienstes sehen einen ziemlich milden und eher feuchten Januar. Dazu brauchen sie zu ihren Modellen eine ziemlich große Glaskugel.

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