Montag, 5. Juli 2021

05. Juli 2021

 Katastrophenregen Fröndenberg:


Der gestrige Regen in Fröndenberg ist ein derart seltenes Ereignis, dass ich nochmal darauf zurückkomme.

Der Deutsche Wetterdienst gibt Tabellen heraus für jeden Ort, in denen bestimmte Regenspenden einer Jährlichkeit zugeordnet werden (KOSTRA-Tabellen). Die mir vorliegende Tabelle für Hemer ist zwar nicht mehr die aktuellste. Die Daten dürften sich aber nicht wesentlich verändert haben. 

Folgende Regenmengen sollen in Hemer nur alle 100 Jahre fallen:

24-Stunden-Summe:     95,6 mm

1-Stunden-Summe:       53,1 mm

Die Regenmengen in Hohenheide von 120 mm am Tag und 54,5 mm in einer Stunde übertreffen jeweils den Jahrhundertregen in Hemer. Mir ist die KOSTRA (Koordinierte Starkregenauswertung)-Tabelle von Fröndenberg nicht bekannt. Die Werte liegen aber mit einiger Sicherheit nicht höher als in Hemer. Bei einem Jahrhundertregen brechen buchstäblich alle Dämme. Die Schäden gehen in die Millionen.

Wir fragen uns natürlich, ob die extremen Unwetter der letzten Wochen vor allem in Süddeutschland und jetzt auch in NRW schlimme Vorboten noch schlimmerer Ereignisse sind. Kein einzelnes Unwetter kann unmittelbar dem Klimawandel zugeschrieben werden. Der Anstieg der Mitteltemperatur in Deutschland um knapp 2 ° seit Messbeginn hat aber Auswirkungen: Die wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und sie gibt sie immer öfter nicht in Landregen, sondern in extremen Unwettern wieder ab. 

Die Meldungen über Wetterextreme häufen sich. Mehr als 49 ° in Kanada, dadurch erhebliche Zunahme der Sterblichkeit, Vernichtung eines ganzen Dorfes durch ein spontan ausgebrochenes Feuer, mehr als 34 ° am 70. Breitengrad in Finnland,  Murenabgänge und unfassbare Gewalt durch Erdrutsche vor allem auch in Japan. Die Arktis erwärmt sich dreimal so schnell wie der Rest der Welt. Jeden Tag ist die Weltpresse voller dramatischer Meldungen. Sven Plöger vergleicht die Situation mit einem Meteoriteneinschlag in Zeitlupe.

Bei uns und auch in den anderen die Krise auslösenden CO2-Verschmutzer-Ländern wird viel über Ziele geredet und geschrieben, wie der Ausstoß verringert werden soll. Wenn es konkret wird, regiert die Angst vor dem Wähler. Wer geglaubt hatte, zumindest Tempo 130 auf Autobahnen sei eine ausgemachte Sache nach der Bundestagswahl, reibt sich die Augen. Kanzlerkandidat Laschet hat sich kürzlich dagegen ausgesprochen. Mit einem Tempolimit könne man das Klima nicht retten. Nun, das Bundesumweltamt hatte 2020 errechnet, dass durch ein Tempolimit auf Autobahnen jährlich 1,9 Millionen Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre gepustet werden. In einem hat Herr Laschet recht. Ein Tempolimit wäre in erster Linie ein Symbol. Richtig wäre die sofortige Schließung eines Kohlekraftwerks. Das jagt 32 Millionen Tonnen CO2 im Jahr in die Atmosphäre. 


Menden heute:

Zwischen einem komplexen Tiefdrucksystem über Großbritannien und einem umfangreichen Hoch über Nordwestrussland strömt angewärmte Meeresluft zu uns. Eingelagert sind schwache Fronten und Konvergenzlinien, die etwas Regen am Morgen und starke Bewölkung während des größten Teils des Tages erzeugten.


Tageshöchsttemperatur: 21,5 °

Tagestiefsttemperatur: 13,0 °

Tagesmitteltemperatur:

Sonnenscheindauer: 2:49 Stunden 

Regen: 1,5 mm


Entwicklung:

Dienstag: Ein Höhentief zieht in den nächsten Tagen von England zum Nordmeer und schwächt sich ab. Das zugehörige Bodentief bewegt sich langsam zur Westküste Englands. Seine Warmfront überquert uns heute Nacht. Jetzt um 23:45 Uhr wird es wärmer statt kälter. Bereits in den Morgenstunden erreicht uns die Kaltfront des Tiefs mit Schauern und vielleicht auch kurzen Gewittern. Um die Mittagszeit ist die Front durchgezogen und es lockert auf. Nachmittags ist es freundlich und trocken. Bei zeitweise böigem Südwestwind ist es nachts 16 °, nachmittags 23 °.

Mittwoch ist es unter einem Zwischenhochkeil wolkig bis heiter und trocken. Der Wind kommt schwach bis mäßig aus südsüdwestlichen Richtungen. Mit 11 ° nachts und 24 ° am Tag ist es sommerlich ohne Schwüle.

Donnerstag haben wir es mit einer unübersichtlichen Wetterlage und sehr labiler und feuchter Luft zu tun, die von Süden zu uns gelangt. Es kann ab dem späten Vormittag bei wechselnder, oft starker Bewölkung Schauer und Gewitter geben. Dies gilt vor allem für den späteren Nachmittag. Dabei bleibt es warm und vor allem vormittags scheint auch zeitweise die Sonne. Nachts 13 °, nachmittags 23 °. Schwacher westlicher Wind.

Freitag verstärkt sich der Azorenhochkeil wieder und wir bekommen einen Sommertag mit wolkigem oder heiterem Himmel. Bei meist schwachem Wind aus westlichen oder nordwestlichen Richtungen ist es frühmorgens 13 ° und nachmittags 23 °.


Glaskugelbereich: 

Samstag und Sonntag ist es sommerlich, aber leicht unbeständig. Wir müssen mit einzelnen schwachen Schauern rechnen. Nachts 13 ° und nachmittags 24-25 ° 








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