Samstag, 17. Juli 2021

17. Juli 2021

 Hochwasserkatastrophe:

So richtig will die Wucht dieser Katastrophe nicht in den Kopf. Es ist zum Teil unwirklich, was an Bildern und Videos zu sehen ist. Jetzt läuft das Wasser überall ab und die unfassbaren Schäden werden sichtbar. Der letzte Donnerstag wird in das kollektive Gedächtnis dieses Landes eingehen und unser Denken und Handeln beeinflussen.

Heute war ich mit dem Rad unterwegs. Solche Berge an Sperrmüll, der aus Kellern und Wohnungen in Menden und Hemer stammte, habe ich noch nicht gesehen. Auf dem Schulhof der Oesetalschule in Hemer stand ein großer Container der Fa. Lobbe. Es passte nichts mehr hinein. Auf den Bürgersteigen türmten sich Sperrmüllberge. Nicht viel besser sah es in der Hönnestraße aus. Dort waren die Nachbarn gemeinsam dabei, Straße und Bürgersteig zu reinigen. Mit dabei ein Kehrwagen des Stadtbetriebs.

Oese und Hönne waren friedlich zurück in ihrem Bett. An den Oesewiesen war die Funktionstüchtigkeit der Rückhaltefläche zu sehen. Sie trocknete bereits wieder ab. 

Feuerwehr und Stadtreinigung haben überall gute Arbeit geleistet. Die meisten Bereiche sehen bereits aus wie immer. Man kann aber noch gut sehen, in welche Häuser und in welche Keller die braune Brühe gelaufen ist. Hoffentlich ist es in den meisten Häusern mit Reinigung und Trocknung getan.


Niederschlags-Vorhersagen für Menden am Mittwochabend:

Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes waren seit Tagen heraus. Es wurden Spitzenniederschläge von bis zu 200 mm für möglich gehalten. Konkret für Menden haben die einzelnen WetterApps am Mittwochabend folgende Regenmengen für Donnerstag prognostiziert:

Netatmo:         75,0 mm

Meteogram:     51,0 mm

WetterOnline:  50,0 mm

DWD:              46,0 mm

Wetter.com:     40,0 mm

WeatherPro:    39,7 mm

Agrarwetter:    27,1 mm


Die tatsächliche Regenmenge lag bei 68,5 mm. Bis auf Netatmo lagen alle Vorhersagen unter dem tatsächlich gefallenen Niederschlag. Regenmengen sind sehr schwer vorherzusagen. Meine Erfahrung ist, dass sie bei den Prognosen für Menden meist überschätzt werden. Diesmal war es umgekehrt. Es ist sehr viel mehr Regen heruntergekommen als prognostiziert. 

Zu den vom DWD herausgegebenen Unwetterwarnungen werde ich mich später nochmal äußern. Wer immer worst-case-Szenarien als Warnungen veröffentlicht, die aber nur an ganz wenigen Orten oder gar nicht eintreffen, darf sich nicht wundern, wenn die Warnungen nur sehr bedingt ernst genommen werden. Am Donnerstag ist die als denkbar vorhergesagte Regenmenge von 200 mm in Hagen tatsächlich gefallen.


Menden heute:

Der Keil des Irlandhochs hat sich immer mehr durchgesetzt. Ab Mittag heiterte es auf. Auch in den größten Katastrophengebieten blieb es den ganzen Tag trocken. Dafür hat es heute vor allem Südostsachsen und das Berchtesgadener Land getroffen. Südöstlich von Dresden hat es 111 mm geregnet. Bäche fließen dort durch die Dörfer. Es sieht nach einer weiteren Schadensnacht aus. Die Pegel der Elbe steigen unaufhörlich. Für das Berchtesgadener Land wurde der Katastrophenfall ausgerufen.


Tageshöchsttemperatur: 26,2 °

Tagestiefsttemperatur: 16,3 °

Sonnenscheindauer: 7:08 Stunden

Regen: 0 mm

Hönnepegel: 79 cm


Entwicklung:

Sonntag bleibt der Hochkeil für uns maßgebend. Es ist nach Auflösung morgendlicher Wolkenfelder wieder heiter bis wolkig und trocken. Bei schwachem bis mäßigem nordwestlichen Wind geht die Temperatur bis zum Morgen auf 13 ° zurück. Nachmittags 26 °.

Montag zieht vormittags eine schwache Kaltfront des Tiefs über dem Polarmeer durch. Sie bringt Wolken und kühlere Luft, aber keinen Regen. Ab Mittag nehmen die sonnigen Abschnitte wieder zu. Nachts 14 °, nachmittags 19 °. Abends wird es rasch kühl. Meist schwacher Wind aus Nordnordwest.

Dienstag breitet sich der Hochkeil wieder über uns aus. Die eingeflossene kühle Luft sorgt jedoch für Wolkenbildung und weiterhin gedämpfte Temperaturen. Regen gibt es weiterhin nicht. Es ist wolkig mit Auflockerungen. Nachts nur 11 °, nachmittags 20 °. Meist schwacher nordwestlicher Wind.

Mittwoch ändert sich an der Wetterlage wenig. Die Sonnenanteile sind größer als am Dienstag. Mit 22 ° wird es etwas wärmer. 


Glaskugelbereich: 

Donnerstag und Freitag verlagert sich das Hoch zur Nordsee. Der Wind dreht dadurch von Nord auf Ost und es wird deutlich wärmer. Am Freitag 27 °.


   

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