Menden heute:
Heute Morgen begrüßte mich die Bundes-Warn-App NINA mit einer Unwetterwarnung. Bis heute 17 Uhr sei Starkregen mit Regenmengen bis zu 25 mm (ich glaube, das war die Zahl) im Märkischen Kreis zu erwarten. Das schien mir nach der Lage von heute kurz nach Mitternacht nicht so recht glaubhaft. Ein Blick auf die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes sah dann auch schon anders aus. Betroffen war vom Märkischen Kreis nur die Südspitze etwa südlich Lüdenscheids. Derartige Warnungen bei NINA sind nicht nur falsch, nicht hundertprozentig aktuell, sondern auch gefährlich. Wer mehrfach die Erfahrung macht, unnötig gewarnt worden zu sein, interessiert sich nicht mehr für Warnungen. Auch dann nicht, wenn sie absolut zutreffen.
Es gibt zwei Herausforderungen für die Herausgeber von Warnmeldungen: Sie müssen zum einen örtlich viel konkreter sein als heute. Eine Warnung für den Märkischen Kreis ist allein wegen der großen Nord-Süd-Ausdehnung fast immer für Teile des Kreises unzutreffend. Zum anderen neigen die Warner - seit den Hochwasserkatastrophen sicherlich noch verstärkt - zu Worst-Case-Szenarien, um ja keinen Angriffspunkt zu bieten. Staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Verantwortliche sind da wenig hilfreich. Als langjähriger leitender städtischer Beamter ist mir die Reaktion klar: Demnächst werden Menschen öfter aus ihren Häusern befohlen und nichts passiert. Wie oft werden die Leute das machen? Wir müssen uns immer vor Augen führen, dass trotz der klimatischen Veränderungen Katastrophen wie im Ahrtal ausgesprochen seltene Ereignisse bleiben.
Beim DWD kann man auf der Homepage seit einiger Zeit ortsgenauere Warnungen finden (genauen Punkt anklicken). Die par Mail versandten Warnungen beziehen sich aber immer noch auf den gesamten Kreis, im Winter konkretisiert nach Höhenlage.
Zum heutigen Tag: Es hat genau 0,2 mm geregnet. Wie so oft hat sich der Regen zwischen Hagen und Menden aufgelöst. Auch in Hemer war es kaum mehr. Lüdenscheid hatte 5,1 mm.
Tageshöchsttemperatur: 19,2 °
Tagestiefsttemperatur: 10,3 °
Tagesmitteltemperatur: 15,0 °
Sonnenscheindauer: 1:29 Stunden
Regen: 0,2 mm
Entwicklung:
Mittwoch: Die wellende Front, die heute südlich von uns viele Schauer auslöste, zieht mit ihrem Regengebiet zu den Alpen. Dort wird es wieder viel Niederschlag geben. Bei uns macht sich eine weitere Wellenstörung aus Frankreich bemerkbar. Die Luft ist labil geschichtet (Kaltluft in der Höhe). So müssen wir bei wechselnder, vormittags öfter aufgelockerter Bewölkung, vor allem nachmittags mit kurzen Schauern rechnen. Mit nachts 11 ° und nachmittags 22 ° ist es etwas wärmer als am Dienstag. Der schwache Wind kommt aus nördlichen, später nordöstlichen Richtungen.
Donnerstag stößt aus dem sich über Skandinavien aufbauenden Hoch kältere Luft unter die hier liegende feuchtmilde Luft und hebt sie an. Wieder werden sich daher vor allem nachmittags Schauer bilden. Ob sie uns treffen, ist erneut nicht sicher. Nachts 12 °, am Tag 21 °. Schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.
Freitag greift bereits am Vormittag die Mischfront eines Englandtiefs auf das Sauerland über. Bis zum Nachmittag müssen wir mit Schauern, vielleicht sogar einem Gewitter rechnen. Zwischendurch scheint aprilwettrig die Sonne. Nachts 13 °, nachmittags 20 °. Schwacher bis mäßiger Südwestwind.
Samstag bleiben wir bei geringen Luftdruckgegensätzen zunächst von Fronten verschont. Erst zum Abend erreicht uns eine weitere Front des jetzt bei Schottland liegenden Tiefs mit einzelnen Schauern. Vorher scheint zeitweise die Sonne. Bei schwachem bis mäßigem Südsüdwestwind ist es nachts 13 °, nachmittags bis 22 °.
Glaskugelbereich:
Sonntag bleiben wir auf der Südwestseite des dann vor Schottland liegenden Tiefs in einer nur mäßig warmen Strömung. Es ist wechselnd wolkig. Einzelne Schauer sind möglich. Nachts 13 °, nachmittags 19 °. Montag und Dienstag steigt der Luftdruck von Süden her an. Wegen eines Höhentroges über Europa bessert sich das Wetter aber nur langsam. Bei nur leichter Schauerneigung ist es nicht unfreundlich. Wärmer als 22 ° wird es noch nicht. Erst ab Mittwoch drehen die wichtigen Modelle von zu kalt auf normal bis warm. Dann könnte der Sommer endlich kommen.
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