Samstag, 9. Juli 2022

09. Juli 2022

 Rückblick:

Der Rückblick auf den Monat Juni kommt zwar etwas spät. Er ist aber in seiner Aussagekraft bemerkenswert.











Zunächst fällt auf, dass das 1,5 °-Ziel der Klimakonferenz für den Monat Juni in Menden bereits längst überschritten ist. Das Klimamittel 1961-1990 wurde bereits in der Zeit von 2000-2019 um 1,5 ° überschritten. Bei dem Ziel der Klimakonferenz geht es allerdings um ganz andere Zeiträume, nämlich die Zeit vor der Industrialisierung bis heute. Diese Zielmarke mag für den gesamten Globus noch ihre Bewandtnis haben. Für Deutschland ist sie längst von der Realität übertroffen.

Die Realität der letzten Jahre sieht noch wieder ganz anders aus. Seit 2017 liegen alle Junimittel über 18 °. Am wärmsten war es 2019 mit 20,2 °. Es folgt 2021 mit 19,9 °. Die Temperaturzunahme im Juni beschleunigt sich atemberaubend.

Dass die Zahl der Tage über 20 ° doppelt so hoch liegt wie im Mittel 1961-1990, und auch nochmal deutlich über dem Mittel der Jahre 2000-2019, ist eine logische Folge des Temperaturanstieges. Genau so sieht es bei den Sommertagen über 25 ° aus.

Über die Zunahme der Sonnenscheindauer muss ich später nochmal gesondert schreiben. Der letzte Juni liegt mit einer Summe von 306 Sonnenstunden auf Rang zwei der Junimonate seit 2002, dem Jahr der Inbetriebnahme der Hemeraner Wetterstation. Platz eins belegt der Juni 2019 mit 312 Sonnenstunden. Das sind jeweils ca. 150 % des Mittelwertes seit 2002.

Noch mehr Sonne gab es im Juli 2018 mit 321 Sonnenstunden. In guter Erinnerung ist uns Platz 3 der Rangliste, der Juli 2006, der Monat des Fußball-Sommermärchens, mit 310 Stunden.

Der Deutsche Wetterdienst hat eine Untersuchung der Entwicklung der Sonnenscheindauer in Deutschland vorgelegt. Die mittlere jährliche Sonnenscheindauer in Deutschland hat sich vom Klimamittel 1961 bis 1990 zum Zeitraum 2011 bis 2020 um sage und schreibe 190 Stunden erhöht. Von 1544 Stunden auf 1734 Stunden. Es wird also immer sonniger. Toll für die Besitzer von Photovoltaikanlagen.

Ob es daran liegt, dass sich das Azorenhoch immer stärker ausbreitet, wie das eine neue Studie erforscht hat? 


Menden heute:

Ein Hoch über Irland schickte einen Keil nach Deutschland. Nachmittags schwenkte die Kaltfront eines Ostseetiefs über Menden hinweg. Es gab einen kurzen, unergiebigen Schauer. Mehr Regen fiel vor allem in den östlichen Bundesländern. Aber auch dort waren die Mengen von 3 - 10 mm nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Vor und hinter der Front schien zeitweise die Sonne.

Tageshöchsttemperatur: 23,4 °

Tagestiefsttemperatur: 14,9 °

Tagesmitteltemperatur: 18,5 °

Sonnenscheindauer: 6:34 Stunden

Regen: 0,2 mm (Hemer 2,1 mm)

Füllstand der Ruhrtalsperren: 84,7 % bei nur unbedeutendem Zulauf


Entwicklung:

Sonntag: Hinter der Kaltfront vom Samstag ist recht kühle Nordseeluft eingeflossen. Sie bestimmt am Sonntag das Wetter. Verstärkt wird die Wolkenbildung durch eine Warmfront über der Nordsee. Deren feuchte Luft wird an der Ostseite des Hochkeils, der von Irland nach Österreich gerichtet ist, ins Sauerland gelenkt. Auflockerungen gibt es nur am frühen Vormittag. Nachts 11 °, nachmittags 18 °. Schwacher bis mäßiger Nordwestwind.

Montag zieht das Hoch von Irland zur holländischen Küste. Vormittags ist es noch stärker bewölkt. Nachmittags lockern die Wolken immer mehr auf und die Sonne scheint zeitweise. Nachts 13 °, nachmittags 21 °. Meist schwacher Nordwestwind.

Dienstag liegt ein Kern des umfangreichen europäischen Hochs über Westdeutschland. Die Strömung dreht auf Südwest und es wird nicht mehr so trockene Luft zu uns geführt. Dafür ist sie aber deutlich wärmer. Bei heiterem oder mit Schleierwolken bezogenem Himmel bekommen wir einen recht sonnigen Tag. Nachts frische 11 °, nachmittags 27 °. Meist schwacher Südwest- bis Westwind. 

Mittwoch ist es unter dem Hochdruckgebiet heiter und trocken. Nachts 16 °, nachmittags 29 °. Schwacher bis mäßiger Südwest- bis Westwind.


Glaskugelbereich: 

Donnerstag kommt zum Glück von Westen eine neues Hoch ins Spiel. An seiner Vorderseite dreht der Wind vorübergehend wieder auf Nordwest und die Temperatur wird mit 25 ° angenehmer. Freitag hat das neue Hoch Westdeutschland erreicht. Es ist weiterhin meist heiter und mit 27 ° wieder wärmer.

Regen ist nach den Modellen des Deutschen Wetterdienst gar nicht, nach anderen Modellen nur sehr wenig zu erwarten. 

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