23. Dezember 2023

 Menden heute:

Zwischen dem Hoch über Südwesteuropa und dem Tief über dem Baltikum blieb es bei der kräftigen Nordwestströmung. Darin eingelagert war den ganzen Tag ein Regenband, das entlang der Luftmassengrenze zwischen kühler Luft im Nordosten und milder Luft im Südwesten zog. Wir hatten das Glück (s. gestrige Vorhersage), nachmittags auf die Westseite des Regenbandes zu gelangen. Es regnete kaum noch und bewahrte uns zumindest vorläufig vor einer weiter steigenden Hönne. Vor allem an der Grenze zu Niedersachsen regnete es den ganzen Tag, was zu einer immer bedrohlicheren Lage an der Weser und ihrer Nebenflüsse führte. 

Der Hönnepegel stieg bis zum Mittag auf 231 cm an, fiel dann aber bis 23 Uhr auf 212 cm. Die Ruhrtalsperren hatten sich gut auf die Situation vorbereitet. So hat die Möhnetalsperre vor dem großen Regen 4,5 Mio. cbm Wasser in die Flüsse abgegeben, so dass sie jetzt bei einem Füllstand von 84 % über erhebliche Reserven verfügt.

Überall im Land sind Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, wie auch wieder die Lenne in Altena.

Tageshöchsttemperatur: 8,9 °

Tagestiefsttemperatur: 6,2 °

Tagesmitteltemperatur: 7,9 °

Sonnenscheindauer: 0 Minuten

Regen: 12,6 mm

Stärkste Windböe: 49 km/h (6 Bft)

Hönnepegel: 212 cm (23 Uhr), Tendenz fallend

Entwicklung:

Sonntag: Am Heiligen Abend befinden wir uns hinter einer Warmfront im Warmsektor des Nordmeertiefs. Nachts regnet es zeitweise meist leicht. Am Vormittag lässt der Regen nach und es trocknet vorübergehend ab. Nachmittags erreicht uns die Kaltfront des Tiefs mit meist leichtem, hin und wieder schauerartig verstärktem Regen. Über die richtige Kleidung für das Turmblasen an St. Vinzenz um 16:30 Uhr sollte erst nach Sichtung des Regenradars entschieden werden. Nachts 8 °, nachmittags 11 °. Frischer bis steifer Südwestwind.

Montag: Am 1. Weihnachtstag haben wir es mit wellenden Fronten, sog. Frontengirlanden zu tun, die von West nach Ost über dem nördlichen Mitteleuropa verlaufen. Es ist den ganzen Tag unbeständig mit Regenpausen. Weiterhin weht der Wind mäßig bis frisch, zeitweise auch steif und böig aus Südwest. Nachts 10 °, nachmittags 11 °.

Dienstag: Am 2. Weihnachtsfeiertag zieht frühmorgens die letzte Kaltfront des jetzt über Dänemark liegenden Tiefs durch. Danach steigt der Luftdruck an und die Wolken lockern gelegentlich auf. Tagsüber ist die Regenneigung gering, so dass endlich ein Weihnachtsspaziergang eingeplant werden kann. Nachts 9 °, nachmittags ebenfalls 9 °. Nur der Wind lässt sich nicht klein kriegen. Er weht frisch aus Westsüdwest.

Mittwoch rast schon das nächste Tief vom Atlantik über England zum Nordmeer. Seine Warmfront streift uns mittags mit Wolkenfeldern. Die Kaltfront erreicht uns erst nach Mitternacht. Im Warmsektor des Tiefs ist es leicht unbeständig mit etwas Regen, aber auch mit der einen oder anderen Auflockerung. Der Wind flaut endlich ab und weht mäßig aus Süd. Er könnte den Sauerlandföhn anwerfen und für mehr Wolkenlücken sorgen. Nachts 5 °, nachmittags 10 °. 

Glaskugelbereich:

Es bleibt leicht unbeständig und deutlich zu warm. Der Wind wird weiterhin für den größten Teil unserer Stromversorgung sorgen. In diesen Tagen beträgt der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung ca. 70 %.