Freitag, 29. Dezember 2023

28. Dezember 2023

 Rückblick/Tagebuch:

Der Deutsche Wetterdienst hat berichtet, das Jahr 2023 werde erneut das wärmste seit Beginn der Messungen 1851. Ich habe den Eindruck, das interessiert niemanden so richtig. Ist halt so. Kann man nicht ändern.

Mir ist gestern ein Buch aus dem Jahr 2012 in die Hände gefallen. Paul Gilding: Die Klimakrise wird alles ändern - und zwar zum Besseren. 

Er schreibt: Manche Leute behaupten, die Menschheit werde sich auf ihrem langsamen Weg ins Verderben so lange in immer abstrusere Abwehrmechanismen flüchten, bis es zu spät sein werde, und sie von den Ereignissen überwältigt wird. Das ist aber nicht so. Denn: Wenn es losgeht, wird es uns schnell und hart treffen. Schon kurz darauf werden wir mit dem Risiko des Zusammenbruchs konfrontiert sein... Wenn es losgeht, wird es unmittelbar die Wirtschaft treffen. Das wird die breite Masse wecken, weil es sie direkt betreffen wird. Fast über Nacht wird sich dann das Verleugnen des Problems in Luft auflösen. 

Belastbare Theorien und Forschungsergebnisse reichen nicht. Entscheidend ist, dass wir es spüren werden wie nie zuvor..., weil der große Bruch nicht nur die Umwelt, sondern auch die... gesamte globale Wirtschaft treffen wird. 

Wir sind in der Lage, schnell zu reagieren, wenn wir uns dazu entschließen. Das ist unser Glück, denn wir reagieren ständig zu spät..

Wir sollten immer daran denken, dass diese Reaktion normal ist für unsere Spezies. Wir warten bis zum allerletzten Moment, dann springen wir. Wir ergreifen dann drastische Maßnahmen. Man kann das als dumm bezeichnen, aber dadurch ändert sich nichts...

Sobald die Menschheit unter Druck gerät, ist sie zu ganz außergewöhnlichen Veränderungen und Wandlungen fähig. Und auch in diesem Fall wird uns unser Ideenreichtum vor dem Abgrund bewahren und am Ende der Krise zu einer Stabilisierung des Klimas führen.

Seit 2012 sind mehr als zehn Jahre vergangen. Der Intercity des großen Bruchs rollt mit zunehmender Geschwindigkeit auf uns zu. 2023 war ja nicht nur in Deutschland das wärmste Jahr, sondern weltweit. Immer mehr unumkehrbare Kipppunkte sind erreicht oder in unmittelbarer Nähe. Studien (z.B. der Uni Kiel) zeigen eine besondere Gefährdung der deutschen Ostseeküste durch Sturmfluten, die auch mit einer Erhöhung und Verbesserung der Deiche nicht ausreichend geschützt werden kann.

Jetzt am Ende des Jahres ist zu konstatieren, dass Teile der Presse, weite Teile der Inhalte in sozialen Medien, aber interessanterweise auch der verantwortlichen Politik die Klimakrise verharmlosen oder negieren und Maßnahmen lächerlich machen ("Heizungshammer"). 

Gildings Buch soll Mut machen, dass die Menschheit noch so eben die Kurve kriegen wird. Aber wieviel Leid könnten wir verhindern. 


Menden heute:

Die unermüdliche Westdrift reicht von Neufundland bis nach Westrussland. Da ist ein noch so winziger Zwischenhochkeil willkommen. Dieser hat es tatsächlich geschafft, dass wir einen ziemlich sonnigen Nachmittag und den bisher wärmsten Tag des Monats genießen konnten.

In weiten Teilen Niedersachsens und Ostdeutschlands will das Hochwasser nicht weichen. Die Pegel der großen Flüsse und vieler Nebenflüsse sinken kaum oder nur langsam. Vor allem landwirtschaftliche Flächen, aber auch Wohngebiete sind überflutet. Deiche sind durchgeweicht und müssen meist mit Sandsäcken verstärkt werden.

Tageshöchsttemperatur: 11,9 °

Tagestiefsttemperatur: 8,1 °

Tagesmitteltemperatur: 9,5 °

Sonnenscheindauer: 2:29 Stunden

Regen: 0,4 mm

Hönnepegel um 23:30 Uhr: 108 cm, Tendenz langsam fallend. Kurz vor Weihnachten war der Pegel mehr als doppelt so hoch.



Entwicklung:

Freitag schickt das Skandinavientief eine Mischfront zu uns, die kaum nach Süden vorankommt und schleifend ihren Regen über uns fallen lässt. Es regnet meist leicht mit Pausen, aber insgesamt fast den ganzen Tag. Nachts 8 °, nachmittags 10 °. Mäßiger bis frischer, zeitweise auch böiger Südwestwind.

Samstag ist die Front durch und es ist nach nächtlichem Regen bei wechselnder Bewölkung mit Auflockerungen durchweg trocken. Nachts 5 °, nachmittags 8 °. Meist mäßiger, gelegentlich frischer Südwestwind.

Sonntag: An Silvester zieht von Westen ein neues Sturmtief heran. Es liegt mittags über Schottland. Seine Mischfront überquert uns vormittags mit Regen. Nachmittags trocknet es ab. Die Schauerneigung ist gering. Hin und wieder lugt die Sonne durch. Nachts 6 °, nachmittags 9 °. Mäßiger bis frischer, zeitweise auch böiger Wind aus Südsüdwest. So soll es auch zum Jahreswechsel sein. 

Montag: Der Neujahrstag sollte trocken bleiben. Vor einem Sturmtief über Großbritannien dreht die Strömung auf Südwest bis Süd. Es gibt einen Mix aus stärkeren Wolkenfeldern und Aufheiterungen. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist gering. Nachts 6 °, nachmittags 8 °. Mäßiger bis frischer Südwestwind.


Glaskugelbereich:

Dienstag überquert uns morgens die Mischfront des zum Nordmeer ziehenden Tiefs mit Regen oder Schauern. Spätestens am frühen Abend kommt ein wetterintensives Randtief, das rasch von der Biskaya über Norddeutschland mit einem Regengebiet zur Ostsee zieht. Dazwischen ist es wechselnd, meist stärker bewölkt. Nachts 6 °, nachmittags 7 °. Mittwoch Rückseitenwetter mit Schauern. kaum kühler.

Die großen Vorhersagezentren sind sich einig, dass ab 8. Januar die Temperatur in den winterlichen Bereich absinken soll. Das werde ich in den nächsten Tagen verfolgen.


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