Menden heute:
Sie hat uns den ganzen Sommer mit ihrer herrlichen Blütenpracht verwöhnt. Heute musste sie in den Keller: die Mittelmeerschönheit Bougainvillea. Noch nie in den vielen Jahren, in denen sie in meinem Garten an einem sonnigen Platz steht, hat sie so ausdauernd geblüht wie 2018. Damit hat sie einen Ausnahmesommer dokumentiert, wie wir ihn vielleicht so schnell nicht wieder bekommen.
Heute Nacht geht er auch mit der Umstellung auf die Winterzeit, unsere normale Mitteleuropäische Zeit, auf eine weitere Art zu Ende. Über die Zeitumstellung wird - wie über vieles andere bei uns auch - ziemlich hysterisch diskutiert. Es mag viele Menschen geben, die einen kurzen Timelag, ähnlich einem Jetlag bekommen. Ich kenne persönlich niemanden, der darüber klagt. Ich frage mich allerdings, wie es um die angedachten Alternativen bestellt ist. Eine durchgängige Sommerzeit mit Sonnenaufgängen zwischen 9:30 und 9:00 Uhr bis in den Februar hinein kann ich mir nicht so recht vorstellen. Schüler und beispielsweise Bauarbeiter wären schon eineinhalb bis zwei Stunden unterwegs bzw. bei der Arbeit, bis es überhaupt hell wird.
Und eine dauernde Winterzeit würde die langen Sommerabende sehr vermissen lassen. Warum nicht alles so lassen, wie es jetzt ist? Ich werde mich in den nächsten Tagen beobachten: Habe ich einen Jetlag? Und fliege ich dann auch nie mehr in die USA oder nach Indien? Denn da hatte ich jeweils einen.
Die Diskussion wird Europa mal wieder spalten. Eines darf auf keinen Fall passieren, dass wir eine andere Zeit bekommen als die Niederlande, Österreich oder ein anderer Nachbar. Dann würden wir die Zeit wirklich zurückdrehen. Nämlich auf den Stand vor der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts. Ohne einheitliche Zeit kein vernünftiger Fahrplan. Ich glaube, dies wird nicht die letzte Zeitumstellung sein. Morgen können wir jedenfalls eine Stunde länger schlafen.
Europas Wetter wird weitgehend von einem umfangreichen Tiefdrucksystem bestimmt, das von Westrussland bis nach Algerien reicht. Wir auf seiner Nordseite hatten kühles, aber weitgehend trockenes Wetter mit sonnigen Perioden. Südlich von Stuttgart hat es den ganzen Tag geregnet. Teilweise sind mehr als 30 mm Regen gefallen. Und dort regnet es weiter. Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 800 m. So bekommen die Alpen und die südlichen Mittelgebirge vorübergehend eine teilweise schon dicke Schneedecke.
Tageshöchsttemperatur: 8,5 °
Tagestiefsttemperatur: 5,1 °
Tagesmitteltemperatur: 6,3 °
Sonnenscheindauer: 2:09 Stunden
Regen: 0,5 mm
Entwicklung:
Sonntag zieht das umfangreiche Tief mit seinem Kern zur französischen Mittelmeerküste. Am Wetter ändert sich wenig. Der Regen kommt im Laufe des Tages von Südosten her bis nach Leipzig und Frankfurt voran. Wir bleiben verschont. Dennoch ist es meist stärker bewölkt mit nur wenig Sonnenschein. Nachts 2 °, am Tag kalte 5 °, zeitweise strammer Nordostwind.
Montag verlagert sich das Tief langsam nach Norden. Nachmittags überquert es die Alpen. Wir befinden uns zunächst weiterhin auf seiner relativ trockenen und sehr kühlen Nordseite. Es ist wolkig bis stark bewölkt mit ähnlichen Sonnenanteilen wie am Sonntag. Und es ist auch genauso kalt. Nachts 4 °, am Tag 5 °.
Dienstag bewegt sich das Tief mit einem ausgedehnten Regengebiet unmittelbar westlich an uns vorbei zu den Westfriesischen Inseln und dann zur Nordsee. Wir werden von diesem Regengebiet zwar nur gestreift. Es dürfte aber eine kräftige Dusche für die darbende Natur geben. Dabei weht ein sehr starker Südwestwind, der durchaus stürmische Böen nach Menden bringt. Nachts 5 °, tags 7 °.
Mittwoch ist plötzlich alles anders. Hoher Luftdruck über Osteuropa und tiefer Druck über Westeuropa. Hatten wir das nicht wochenlang? Jetzt haben wir diese Lage wieder. Und es wird deutlich zu warm für den letzten Oktobertag. Bei wechselnder, oft nur leichter Bewölkung ist es nachts 5 °, nachmittags 15 °. Wir erkaufen uns diese schnelle Erwärmung mit einem kräftigen Südwind.
Glaskugelbereich: Allerheiligen und Allerseelen bleibt die südliche Anströmung und damit das milde Wetter erhalten. Wolkig mit Aufheiterungen, trocken und 14-15 °.
Fast alle Modelle haben sich inzwischen auf eine deutlich zu milde erste Novemberhälfte geeinigt. Die Niederschlagssignale sind eher zurückhaltend.
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