Mittwoch, 19. Juni 2019

18. Juni 2019

Klimawandel oder Klimakatastrophe:


Seit den 80er Jahren benutze ich den Begriff Klimawandel, um zu dokumentieren, dass es auf der Erde immer wärmer wird. Schon bald war klar, dass der Mensch mit seinen immer größeren CO2-Emissionen einen großen Teil dieser Erderwärmung herbeiführt.
Die Folgen, Meeresspiegelanstieg, stärkere Stürme, Hitzeperioden vorher nicht gekannten Ausmaßes und die Gefahr, dass Küstengebiete unbewohnbar werden, waren schon damals von den meisten Experten prognostiziert. Seit 10 Jahren sind sich eigentlich alle Wissenschaftler, die sich mit dem Thema befassen, einig, dass nur ein sehr schnelles Umsteuern den Kollaps unserer bisher gekannten Umwelt verhindern kann.

Seit Jahren stellten wir fest, dass unser seit jeher wechselhaftes Wetter gar nicht mehr so wechselhaft war. Die Großwetterlagen verlagerten sich langsamer, oft blieben sie über viele Tage mehr oder weniger ortsfest. Zurzeit erleben wir wieder eine solche beharrliche Lage. Der tiefe Druck über Westeuropa erneuert sich ständig. Auf seiner Ostseite strömt Warmluft vor allem ins östliche Mitteleuropa, aber auch bei uns ist es überdurchschnittlich warm.
Erste Erklärungsmodelle besagten, dass der Jetstream,  ein mäandrierendes Starkwindband in ca. 10 km Höhe, das unser Wetter maßgeblich bestimmt, an Kraft verloren hat und seine Amplituden sich langsamer bewegen. Diese These gilt inzwischen als ziemlich gesichert. Grund soll sein, dass der Temperaturunterschied zwischen den Subtropengebieten und der Arktis, der zur Entstehung von Tiefdruckgebieten wichtig ist und unsere Westdrift in Gang hält,  geringer geworden ist. Das wiederum lässt sich an den immer größer werdenden eisfreien Flächen im arktischen Meer ablesen.

Die untenstehende Grafik macht das anschaulich: Anfang Juni fehlt mehr als eine Million Quadratkilometer Eisfläche (ein Zehntel der Fläche Europas) in der Arktis gegenüber dem Durchschnitt 1981 bis 2010. Das ganze Jahr bis auf die letzten Tage lag die Eisbedeckung deutlich unter dem bisherigen Minusrekordjahr 2012.

Eis reflektiert die Sonnenstrahlen zurück in den Weltraum. Wasser nimmt große Teile der Sonneneinstrahlung auf und erwärmt sich. Wärmeres Wasser gefriert im Winter später. Der Effekt schaukelt sich also hoch. Wohin wird das führen?

Der Klimawandel wird immer mehr zur Klimakatastrophe. Ein Freund aus Indien berichtete, der indische Monsunregen, nach dem man früher fast die Uhr stellen konnte, komme immer später. Im  letzten Jahr sei er verspätet gekommen, habe dann jedoch zu einer Jahrhundertflut geführt. Heute hörte ich von dramatischer Wasserknappheit in großen Teilen Indiens. Der Monsun hat sich auch dieses Jahr wieder verspätet. Auch in den nächsten Tagen ist bei Temperaturen um 40 ° nicht mit größerem Monsunregen zu rechnen.

Menden heute:

Ein Hoch über Weißrussland und ein Tief über Westfrankreich bestimmten die Strömungsverhältnisse. Bei uns gab es nur geringe Luftdruckgegensätze. So blieb die gestern eingeflossene sehr warme Luft bei uns liegen. Zeitweise quellten die Wolken kräftig.  Hemer, Neheim  und Werl waren die sonnenscheinärmsten Wetterstationen in NRW. Selbst in Lüdenscheid schien die Sonne eine Stunde länger als in Hemer.
Die Wolken waren sehr angenehm. Wer sich nicht gerade im Freibad aufhielt, war dankbar für die Abschattung.


Tageshöchsttemperatur: 28,7 °
Tagestiefsttemperatur: 14,8 °
Tagesmitteltemperatur: 22,2 °
Sonnenscheindauer: 8:36 Stunden
Regen: 0 mm


Entwicklung:

Mittwoch zieht ein kleines Tief von Nordfrankreich durch den Ärmelkanal in die Nordsee. Auf seiner Ostseite bleiben wir in einer südlichen bis südwestlichen Strömung, mit der wieder heiße Luft zu uns geführt wird. Es ist zunächst wolkig bis heiter. Nachmittags verdichten sich die Wolken. Gegen 16 Uhr schwenkt die Kaltfront des Tiefs mit auflebendem Wind und möglicherweise kräftigen Schauern und Gewittern über uns hinweg. Danach kann durchaus nochmal die Sonne heraus kommen.
Nachts 15-16 °, mittags 29-30 °.


Donnerstag dehnen sich in sehr labiler Luft Schauer und Gewitter über ganz Deutschland aus. Es wird nicht sehr schön an Fronleichnam, auch wenn hin und wieder die Sonne scheint. Schuld ist ein Höhentief über Großbritannien, das in mittleren Höhen kühlere Luft heranführt. Nachts 16 °, nachmittags nur noch 22 °.

Freitag dehnt sich langsam von Westen ein Hochkeil nach NRW aus. Das Wetter beruhigt sich in der eingeflossenen kühlen Luft. Vielfach scheint die Sonne bei vor allem mittags einsetzenden Quellungen. Es bleibt kühler. Nachts 12 °, am Tag 21 °.

Samstag liegt ein abgeschlossenes Hoch über dem nördlichen Deutschland. Nachts wird es bei Aufklaren recht frisch, 10 °. Am Tag scheint oft die Sonne und es wird mit 23 ° wieder etwas wärmer.



Glaskugelbereich: Sonntag bis Dienstag viel Sonne und vor allem am Montag und Dienstag heiß.










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