Trockenheit:
Wir kommen aus der Diskussion über zu geringen Niederschlag nicht heraus. Schauen wir uns den Regen des letzten Jahres an:
Das Jahr 2018 war extrem trocken. Von Januar bis Dezember fielen 568 mm Regen in Menden. Das waren 63,6 % des normalen Jahresniederschlags von 893 mm, also weniger als zwei Drittel.
So konnte es nicht weitergehen. Von Dezember bis März war es meist zu niederschlagsreich. Vor allem Dezember und Januar waren richtig nass. Das half den Talsperren im Sauerland, sich von 42 % Füllungsstand im Dezember auf 91 % Ende Mai vollkommen zu erholen. Seitdem geht es wieder abwärts. Die Talsperren sind aber auch heute noch mit 88,4 % gut gefüllt. Die Ausgangsposition für unsere Wasserversorgung und die Ruhrschifffahrt ist ähnlich gut wie 2018.
Seit April erleben wir eine Wiederholung des Regenmangels. Es sieht wirklich so aus wie 2018. Vor allem im April und jetzt im Juni fehlen 50 % des zu erwartenden Niederschlags. In den letzten zwölf Monaten summiert sich das Defizit auf 223 mm, das sind zweiundzwanzig 10-Liter-Eimer je Quadratmeter. Entsprechend sieht es in der Natur aus. Heute hole ich zum ersten Mal in diesem Jahr den Wasserschlauch, um Stauden und Sommerblumen zu wässern. Der Rasen sieht zwar auch nicht gut aus. Er muss aber noch einige Tage darben.
Den Bäumen geht es ähnlich oder noch schlechter, weil sie niemand mit Wasser versorgt. Sie leiden vor allem an der Trockenheit in größerer Tiefe. Dort ist der Winterregen nicht angekommen. Folge ist eine Schwächung des Allgemeinzustands der Bäume in der Stadt, auch der Waldbäume. Sie sind dadurch anfällig gegen Schädlinge. Haben Sie einen Baum vor Ihrer Haustür, gönnen Sie ihm mal drei Eimer Wasser.
Bleibt die Trockenheit? Soweit man einigermaßen seriös blicken kann, also bis nächsten Mittwoch, gibt es keine Niederschlagssignale. Auch in der Folgewoche sehen die großen Vorhersagezentren keine wesentlichen Regenmengen. Gewitter sind dabei kaum zu berücksichtigen. Es sieht so aus, als würde es nächste Woche deutlich kühler mit entsprechend geringeren Verdunstungswerten. Die sehen für Juni bisher so aus: Einer Regenmenge von 45 mm steht eine Verdunstungsmenge (Evatranspiration) von 92,5 mm gegenüber.
Menden heute:
Heute ist der Siebenschläfertag. In den nächsten acht bis zehn Tagen soll sich entscheiden, wie der Sommer wird. Zu 60-70 % stimmt das.
Ein neues Hoch über der Nordsee schickte uns heute einen Keil. Die Sonne schien deshalb nach kurzem Durchkämpfen der nächtlichen Schichtbewölkung den ganzen Tag vom wolkenlosen Himmel. Sie erwärmte die nachts eingeflossene kühle Luftmasse bis zum späten Nachmittag wieder auf einen sommerlichen Wert.
Tageshöchsttemperatur: 26,0 °
Tagestiefsttemperatur: 14,8 °
Tagesmitteltemperatur: 19,9 °
Sonnenscheindauer: 12:35 Stunden
Regen: 0 mm
Entwicklung:
Freitag: Das Hoch über der Nordsee kräftigt sich noch und beherrscht bereits ganz Mitteleuropa. An der Großwetterlage in 5 km Höhe ändert sich nichts. So wird es wieder wolkenlos mit einigen Schönwetterwolken und trocken. Nach kühler Nacht (lüften!) geht es wie heute auf etwa 26 °, vielleicht auch 27 ° hinauf.
Samstag: Das Hoch zieht langsam nach Polen und wir kommen auf seine warme Westseite. Wieder wird Afrikaluft angezapft. Bei wolkenlosem Himmel wird es nach nochmals kühler Nacht (12 °) richtig heiß. Es könnten 34 ° werden. Fast zu warm, um mit Spaß die tollen Events des Tages zu besuchen.
Sonntag verzieht sich das Hitze bringende Hoch nach Südosteuropa. Von Benelux überquert uns nachmittags eine schwache Kaltfront. Danach geht die Temperatur zurück. Regen ist mit dieser Front aber nicht verbunden, da in 5 km Höhe weiterhin ein Höhenrücken(-hochkeil) die Fäden zieht. Es wird nach sehr milder Nacht (19 °) nochmals sehr heiß: 34 °.
Montag zieht von Südwesten ein neuer Hochkeil heran. Allerdings zonalisiert sich die Wetterlage vorübergehend. Die Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks) verlaufen von West nach Ost. Damit dreht der Wind auf West und führt etwas kühlere Atlantikluft zu uns. Es wird etwas wolkiger, aber weiterhin sommerlich-freundlich. Nachts 15 °, nachmittags 25 °.
Glaskugelbereich: Dienstag dreht die Strömung noch weiter recht, d.h. von West nach Nordwest bis Nord. Dadurch wird es wolkiger und kühler. 22 °. So bleibt es auch Mittwoch. Das Wetter wird "normal".
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen