Mittwoch, 9. Oktober 2019

08. Oktober 2019

Klimakrise:

Ich weiß, es ist nicht völlig widerspruchslos, von einer Krise zu sprechen, wenn bei uns länger die Sonne scheint (s. gestern) oder wenn es bei uns mehr Sommertage gibt. Denn eigentlich finden wir das nicht unangenehm.
Allerdings bedeuten mehr Sonnenschein und mehr sehr warme Tage auch mehr Verdunstung. Höhere Verdunstung gepaart mit wenig Niederschlag führt dann doch in die Krise.

Wir im gemäßigten Sauerlandklima weit weg vom Meer sind  nicht so schlimm betroffen wie die Küstenbewohner. Bei uns werden zwar mittelfristig keine Fichten mehr wachsen, wir haben aber weder mit dem unaufhaltsamen Anstieg des Meeresspiegels zu tun, noch mit den stärkeren Stürmen, die zu erwarten sind und die vor allem den küstennahen Gebieten zu schaffen machen.
Unsere Böden und unser Trinkwasser werden nicht versalzen. Wir leben nicht auf einer Nordseeinsel, die in ihrem Bestand gefährdet ist.
Wir müssen auch in den kommenden Jahren nicht mit Temperaturen rechnen, die ein Leben im Sommer unerträglich machen. Das wird ein Riesenproblem aller Bewohner rund ums Mittelmeer, besonders aber in vielen afrikanischen Ländern.

Wir haben bisher keine größeren Trinkwasserprobleme. Vielleicht macht man sich bei der Bezirksregierung oder beim Land Gedanken darüber, wo noch neue Talsperren gebaut werden können, um die Flusspegel im Sommer stabil zu halten und die Trinkwasserversorgung zu sichern. Es können ja auch mal drei oder vier trockene Jahre hintereinander folgen. "Es ist noch immer gut gegangen" könnte sich als fataler Irrtum erweisen. Und wer unser Planungsrecht kennt, weiß wie lange es von den ersten Plänen bis zur Realisierung dauert.

Zu den Sommertagen: Ich habe zwei Diagramme angefertigt. Eines zeigt die Tage >= 25 ° im Zeitraum 1972 bis 1989, das andere im Zeitraum 2000-2019.
Es ist weniger der Trend, der auffällig ist. Es sind die absoluten Zahlen. Während in den 70er und 80er Jahren die Mehrzahl der Jahre zwischen 20 und 30 Sommertage zählte mit einigen Ausreißern nach oben und unten, sind seit 2000 nur noch zwei Jahre mit 29 Sommertagen - also knapp unter 30 - zu finden. Die meisten Jahre haben Werte zwischen 30 und 50 Sommertagen mit drei kräftigen Ausreißern nach oben.









Klimaänderungen  spielen sich in Jahrzehnten, meist in Jahrhunderten ab. Das was gerade passiert, geht so unglaublich schnell, dass wir Menschen in Deutschland uns zwar irgendwie darauf einstellen können - wir sind ein technisch hoch entwickeltes Land. Die Natur aber hat große Probleme, dem Tempo zu folgen. In vielem wird sie auf der Strecke bleiben. 
Wenn die Menschheit die von ihr selbst gesteckten sehr ehrgeizigen Ziele zur Klimarettung nicht erreicht - das ist aus meiner Sicht ziemlich wahrscheinlich - wird die Erde bald nicht mehr die selbe sein. Es gibt irreversible Kipppunkte. Dazu gehört der ab einer bestimmten Temperatur unumkehrbare Auftauprozess der Permafrostböden mit seinen gravierenden Folgen für die weitere Klimaentwicklung: In den Permafrostböden sind ungeheure Mengen organischen Materials eingeist. Tauen die Böden auf, wird Methan und CO2 freigesetzt. Zum Glück geht das alles wohl nicht so schnell. Aber die Zeit gegenzusteuern läuft uns davon. 
Jeder, der sich intensiv mit diesen Fragen in der umfassend zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Literatur auseinandergesetzt hat, stimmt dem freitäglichen Schulschwänzen unserer engagierten, weil zutiefst betroffenen Schülern aus vollem Herzen zu. 

Eines gilt für uns alle: Umdenken ist das eine, die eigenen Verhaltensweisen zu ändern, das andere.


Menden heute:

Mit Durchzug der Mischfront heute früh hat sich sehr feuchte Meeresluft bei uns eingenistet. Von kurz nach Mitternacht bis kurz vor Mittag hat es zeitweise leicht geregnet. Nachmittags blieb es bei bedecktem Himmel trocken. Erst um Mitternacht herum zogen bei zeitweise auflockernder Bewölkung einzelne Schauer übers Land, die auch Menden kurz trafen.

Tageshöchsttemperatur: 14,3 °
Tagestiefsttemperatur: 10,8 °
Tagesmitteltemperatur: 12,3 °
Sonnenscheindauer: 0 Minuten
Regen: 4,0 mm


Entwicklung: (Kurzfassung)

Mittwoch bleiben wir in der feuchten Meeresluft. Vormittags ist es wechselnd wolkig mit Auflockerungen und trocken. Nachmittags schwenkt in fünf Kilometern Höhe ein Höhentrog über uns hinweg. Er labilisiert die Luft und es wird Schauer geben. Nachts 10 °, am Tag kaum wärmer - 12 °.

Donnerstag bleibt die stramme Westdrift erhalten. Wir kommen in einen sehr schwachen Zwischenhochkeil, der für weitgehend trockenes Wetter sorgt und auch zeitweise der Sonne eine Chance gibt. Nachts 9 °, nachmittags 14 °. Leider ist der Südwestwind ziemlich böig.

Freitag steigt von Süden der Luftdruck an. Vormittags ist es noch leicht unbeständig, nachmittags kommt die Sonne durch. 16 °.
Samstag und Sonntag nur geringe Schauerneigung bei heiterem bis wolkigem Wetter. 20-22 ° sind möglich!










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