Das obere Foto stammt von 19:14 Uhr. Das auf Menden zuziehende Gewitter ist als Tiger gestartet und zumindest in Menden-Mitte als Bettvorleger angekommen. Ich wollte den immer schwärzer werdenden Himmel und die Fallstreifen der Gewitterschauer fotografieren. Statt dessen wurde es nach einem kurzen Schauer schon wieder heller. Um 21:35 Uhr war die eigentliche Front gerade durchgezogen. Außer einigen kräftigen Böen hat sie keinen weiteren Eindruck hinterlassen.
Ganz anders jenseits der Edelburg in Hemer. Dort war in einigen Bereichen Weltuntergangsstimmung mit golfballgroßen Hagelsteinen. Die Schäden an Häusern und Autos dürften immens sein. Dort hat es innerhalb von 10 Minuten an einigen Stellen in Hemer-Mitte-Ost sicherlich mehr als 10 mm geregnet. Hagelkörner dieser Größe springen meist aus den Messeinrichtungen wieder heraus. Am Gymnasium betrug die Regensumme 6,2 mm in 10 Minuten.
Das Gewitter und auch die Kaltfront brachten keinen wirklichen Luftmassenwechsel. Es wurde zwar deutlich kühler. Um Mitternacht war es aber immer noch 20,4 Grad.
Das bestimmende Thema dieses Tages war neben dem Gewitter sicherlich die große Hitze. Um 16:30 Uhr hat meine Wetterstation 34,1° angezeigt. Die selbe Temperatur wurde in Hemer am Gymnasium gemessen (MeteoGroup-Wetterstation). Das ist die zweithöchste Temperatur, die ich seit Beginn meiner Messungen im Juni registriert habe. Der Rekord steht bei 36,5°, gemessen am 18. Juni 2002. Am 19. Juni 2013 war es schon einmal genauso heiß wie heute.
Der Wetterablauf war ziemlich genau so wie ich das gestern erwartet hatte. Allerdings gab es eine kleine aber sehr spürbare Abweichung: Der Taupunkt war deutlich niedriger als ich gestern vorhergesagt habe. Statt 21° ging es nur hinauf bis auf 18°. So war die Hitze heute durchaus erträglich. Die Schwüle hielt sich in Grenzen. Richtig schwül wurde es erst nach Durchzug des kurzen Gewitters. Durch die Verdunstung des Regens wurde es plötzlich sehr feucht. Dadurch stieg der Taupunkt kurzfristig auf über 22° an. Das war aber eine vorübergehende Erscheinung, um 21:00 Uhr war wieder alles im Lot.
Tageshöchsttemperatur: 34,1 °
Tagestiefsttemperatur: 17,7 °
Tagesmitteltemperatur: 25,7 °. Damit ist der 29.5. mit dem bisherigen Jahresrekord (25,4 °) abgelöst.
Sonnenscheindauer: 11.00 Stunden
Regen: 1,5 mm
Entwicklung:
Freitag: Die Front ist weg, die Gewitterstimmung auch. Dahinter ist ein bisschen Niemandsland. Ein schwacher Hochkeil wagt sich zu uns. Er könnte durch die Wolken einer Warmfront nördlich überlaufen werden. So ist die Vorhersage bereits für die nächsten Stunden nicht so einfach. Vermutlich ist es wechselnd, vor allem vormittags auch stärker bewölkt. Je länger der Tag dauert, um so häufiger sehen wir die Sonne und um so wärmer wird es. Nachts 17 °, am späteren Nachmittag 24-25 °.
Samstag: Über Norddeutschland liegt eine schwache Kaltfront. Sie kommt so recht nicht nach Süden voran. Wieder ist es wechselnd wolkig mit sonnigen Abschnitten und wohl trocken. Nachts 14 °, am Tag 24 °.
Sonntag: Wir haben die schleifende Kaltfront in unserer Nähe. Die Sonne tut sich schwer. Es könnte auch etwas regnen, speziell am früheren Vormittag. Alles noch viel Spekulation. Es wird kühler (Kaltfront). Nachts 16 °, am Tag 21 °.
Montag: Über Deutschland liegt ein eigenständiges Hochdruckgebiet. Es wird von Westen durch eine Warmfront über Belgien etwas angeknabbert. Es ist wolkig mit längeren Auflockerungen und trocken. Nachts 12 °, am Tag 24 °.
Glaskugelbereich: Das wars wohl vorerst mit dem Sommer. Heute Abend sieht es so aus, als ob die Siebenschläferperiode komplett ins Wasser fiele. Dabei Höchsttemperaturen oft unter 20 °. Das gab es im ganzen Juni bisher nur an 4 Tagen. Davon hatten drei Tage mehr als 19 °. Petrus muss unbedingt eingreifen.
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