Montag, 4. November 2019

04. November 2019

Trockenheit:

Es vergeht kein Tag, an dem nicht über die Trockenheit in Deutschland und ihre Folgen geschrieben und diskutiert wird. Vielfach ist von Dürre, insbesondere in Bodentiefen unter 1,5 m die Rede.
Ich möchte die Situation für Menden und damit das Sauerland dokumentieren.
Heute geht es um die Symptome, also die Auswirkungen des Regenmangels, morgen um die Regenfälle der letzten beiden Jahre und den Vergleich mit den langjährigen Werten.

Symptome:

Hönnepegel:

Den ganzen Sommer über und auch im letzten Monat lag der Hönnepegel knapp über, meist aber unter dem mittleren Niedrigwasserstand. Heute verläuft der Pegelstand bei 18 cm.
Kurze Ausschläge nach oben am 14. und 20.10. nach kräftigen Regenfällen waren nur Episoden. Es fehlt das normalerweise ständig zufließende Sickerwasser. Die Böden geben nichts ab, der Grundwasserspiegel ist niedrig.

Bodenfeuchte:

Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht die Bodenfeuchteprofile seiner Wetterstationen. Dieses Profil für Werl für die letzte Woche zeigt, dass der Boden bis zu einer Tiefe von 45 cm sehr gut mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Den Pflanzen steht viel Wasser zur Verfügung. Ähnlich gut sieht es bis 60 cm Tiefe aus. Trockenschäden sind unter einer nutzbaren Feuchte von 50 % zu befürchten.
Der Oktoberregen hat hier also die Trockenheit beseitigt.




Das Helmholtz-Zentrum gibt täglich den "Dürremonitor" heraus. Dies ist die heute veröffentlichte Karte vom 02.11. Je dunkler die Farbe, umso trockener der Boden bis zu 1,8 m Tiefe. Wir haben es inzwischen geschafft, aus der totalen Dürre herauszukommen. Nördlich des Haarstrangs sind die Böden in dieser Tiefe aber immer noch sehr trocken. Besonders trocken ist es in Teilen Ostdeutschlands und Oberbayerns.

Talsperren:

Der heutige Füllungsstand der Ruhrtalsperren liegt bei 65,3 % der Kapazität. Das sind nur 1,5 % mehr als der niedrigste Jahresstand von 63,8 % am 26. September. Heute Morgen flossen je Sekunde 9,7 cbm zu, 5,8 cbm flossen ab, vor allem um den Wasserstand der Ruhr zu stabilisieren. So steigen die Pegel nur sehr langsam an.
Trotz des vielen Regens im Oktober geht es den Talsperren wie den ihnen zufließenden Flüssen. Der Boden hat den Regen gierig aufgenommen und nur wenig wieder abgegeben. Deshalb ist die Hoffnung auf "Regen, Regen, Regen" aus Land- und Forstwirtschaft und Wasserwirtschaft nur zu berechtigt.
Der Vergleich zu 2018 lässt dann aber doch etwas entspannt in die Zukunft schauen. Der niedrigste Jahresstand war mit 42,8 % am 4. Dezember (!) um mehr als 20 Prozentpunkte geringer als 2019. Heute vor einem Jahr lag der Füllungsstand bei 47 %.




Menden heute:

Das Wetter entwickelte sich genau nach der Vorhersage. Der - wie erwartet ziemlich klägliche - Regen kam pünktlich. Heute Vormittag gab es einige sonnige Abschnitte. Ansonsten war es stark bewölkt bis bedeckt und nochmal relativ warm.
Heute lagen die Feinstaubwerte PM10 bei uns bei 5 Mikrogramm je cbm Luft. Ab 51 Mikrogramm gilt der Wert als schlecht. In Neu Delhi wurden 900 Mikrogramm des noch feineren und gefährlicheren PM 2,5 gemessen. Das sprengt unsere Vorstellungskraft und ist für alle Bewohner dort lebensbedrohend.

Tageshöchsttemperatur: 13,2 °
Tagestiefsttemperatur: 8,2 °
Tagesmitteltemperatur: 10,4 °
Sonnenscheindauer: 1:10 Stunden
Regen: 0,6 mm


Entwicklung:

Dienstag: Es wird jetzt jeden Tag etwas kühler. Wir kommen in den Bereich der Normaltemperatur für Anfang November. Dienstag umfasst ein Tiefdruckgebiet fast ganz Europa mit kühlen und feuchten Luftmassen.
Heute Nacht zieht von Südwesten her wieder ein wenig ergiebiges Regengebiet über uns nach Nordosten. Bereits zum Sonnenaufgang lässt der Regen nach. Es ist dann meist stark bewölkt, zeitweise auch bedeckt. Auflockerungen sind selten und nur von kurzer Dauer. Regen ist möglich, aber nur schwach. Es wird etwas kühler. Nachts 7 °, nachmittags 11 °.

Mittwoch setzt sich von Norden eine schwache Mischfront zu uns in Bewegung. Der tiefste Druck liegt also östlich von uns. Der Wind dreht auf Westsüdwest und es wird noch kühler. Meist es ist stark bewölkt bis bedeckt. Es kann den ganzen Tag gelegentlich leicht regnen. Wieder sehen wir die Sonne kaum. Nachts 5 °, am Tag 9 °.

Donnerstag dreht sich ein Tief über Südengland. Seine Mischfront erreicht uns am frühen Nachmittag und beendet die zeitweiligen Auflockerungen.  Das zur Front gehörende Regengebiet mit wieder nur geringer Intensität zieht bis zum frühen Abend über uns hinweg. Der Wind dreht wieder rück auf Süd. Dennoch wird es nicht wärmer. Wieder nachts 5 °, nachmittags 9 °.

Freitag liegen wir auf der Ostseite des von England nach Süden ziehenden kleinen Tiefs in schwachen Luftdruckgegensätzen. Bei schwachem Südwind ist es ziemlich freundlich. Zeitweise scheint die Sonne. Mit nachts 3 ° und nachmittags 9 ° entspricht die Temperatur der Jahreszeit.


Glaskugelbereich: Samstag steigt der Luftdruck an. Es ist wechselnd bewölkt mit sonnigen Phasen und trocken. Sonntag kommen von Westen schwache Fronten heran. Ob ihr Regen uns erreicht, ist unsicher. Die Temperatur bleibt unverändert.




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