Donnerstag, 14. November 2019

13. November 2019

Der Trog weicht nicht:


Dies ist der von mir seit Tagen erwähnte Höhentrog in 5,5 km Höhe. Er ist angefüllt mit Kaltluft bis zu -35 °. Dadurch entsteht in einem riesigen Bereich von Spitzbergen bis Nordafrika eine unbeständige Wetterlage. Die kalte Luft in der Höhe reißt die wärmere Luft auf der Erde regelrecht nach oben. Dort kondensiert sie zu Wolken, die dann irgendwo mehr oder weniger kräftig abregnen. Bei uns zur Zeit weniger kräftig, am Mittelmeer und auch in den Alpen zum Teil unwetterartig.

Diese Trogwetterlage hält jetzt bereits seit dem 3. November an. Sie wird uns auch noch über das Wochenende begleiten. Mäandrierende Luftbewegungen in dieser Höhe sind normal. Sie werden vom noch höher wirkenden Jetstream gesteuert. Normalerweise ziehen die Amplituden von West nach Ost über den Globus. Die Tröge sind angefüllt mit Kaltluft, die sog. Höhenrücken (hier in gelb) angefüllt mit Warmluft. In ihnen herrscht hoher Luftdruck und sie sind prädestiniert für schönes Wetter. Seit vielen Tagen ist es auf dem Atlantik und in Russland warm, über Westeuropa ziemlich kalt. Dort strömt auf der Rückseite des Trogs kalte Luft aus dem polaren Raum bis nach Südspanien.

Nicht normal ist seit mehr als zehn Jahren die geringere Verlagerungsgeschwindigkeit der Rücken und Tröge. Das wurde erstmals im Jahr 2014 vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung belegt. Ich habe darüber schon früher mehrmals spekuliert. Das Ergebnis sind langanhaltende Schönwetter- aber auch Unwetterwetterlagen im gleichen Gebiet. Wir haben in den letzten Sommern oft davon profitiert. Die Engländer sind bei der jetzigen Trogkonstellation sehr benachteiligt. Sie haben Dauerschlechtwetter und in bestimmten Gebieten ziehen regelmäßig Tiefdruckgebiete durch.

Wenn wir nochmal einen strengen Winter bekommen, liegt es wahrscheinlich an einer ungünstigen Lage eines Höhentrogs für längere Zeit. Ich komme darauf zurück. Auch auf die vom Potsdam Institut vermuteten Gründe der Jetstreamschwäche.


Menden heute:

Trogwetter. Meist stark bewölkt oder bedeckt mit sehr wenig Niederschlag. Kühl.

Tageshöchsttemperatur: 6,1 °
Tagestiefsttemperatur: 1,3 °
Tagesmitteltemperatur:
Sonnenscheindauer: 36 Minuten
Regen: 0,2 mm


Entwicklung:

Donnerstag kommen wir in einen Bereich schwacher Luftdruckgegensätze. Vor dem westeuropäischen Tief kann die Strömung zeitweise auf südliche Richtungen drehen und damit Sauerlandföhneffekte auslösen. Es könnte also deutlich besser werden als heute. Bei wechselnder Bewölkung gibt es auch einige Sonnenstunden. Nachts 2 °, nachmittags 8 °.

Freitag liegen die Kerne des westeuropäischen Tiefs in Belgien - also nahebei - und über dem westlichen Mittelmeer. Fronten sind nicht im Spiel. So kann es wieder weitgehend trocken bleiben. Die Sonne hat es etwas schwerer als am Donnerstag. Bei östlichen Winden ist es kühler. Nachts 1 °, am Tag 6 °.

Samstag unterscheiden sich die Modelle bei den Vorhersagen erheblich. Die DWD-Karten lassen ein Regengebiet in der zweiten Nachthälfte und morgens von Süd nach Nord über uns hinwegziehen. Auch die Amerikaner sehen dieses Regengebiet. Andere Modelle sehen keinen Unterschied zu Freitag. Also abwarten bis morgen.

Sonntag zieht ein Schlechtwettergebiet vom Tief über Ostbayern nach Norden. Ob wir betroffen sind, ist noch nicht klar. Es ist eher wahrscheinlich, dass der Regen westlich von uns durchzieht. Jedenfalls bleibt es mit 0 ° nachts und 6 ° am Tag ziemlich kühl.


Glaskugelbereich: Es bleibt bei dem Höhentrog über Westeuropa. Ob wir in eine günstige Lage zwischen Tief im Westen und Hoch im Osten kommen, ist noch offen. Ab Dienstagnachmittag könnte es sonniger und auch wärmer werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen