Dienstag, 26. November 2019

26. November 2019

Klimakrise:

Ich bin mit meinen Äußerungen zur Klimakrise in diesem Blog deutlich zurückhaltender als dies meinem Empfinden entspricht. Diese beiden Diagramme sind schockierend. Der CO2-Ausstoß geht trotz aller internationalen Vereinbareungen zum Klimaschutz verstärkt weiter.

Der Anteil von CO2 in der Atmosphäre hat einen neuen Höchststand erreicht. Er ist heute so hoch wie seit mindestens 800.000 Jahren nicht mehr (US-Klimabehörde NOAAH nach Auswertung von Eisbohrkernen). Das Diagramm vom Mauna Loa Observatorium auf Hawaii ist das mit der längsten Datenreihe.

Das zweite Diagramm stammt von den deutschen Messstationen. Die Werte liegen ähnlich hoch wie die auf Hawaii und der Anstieg in den letzten drei Jahren ist deutlich zu sehen. Die jahreszeitlichen Schwankungen sind durch die Aufnahme von CO2 durch die Vegetation im Sommer begründet. Die Werte steigen seit Oktober wieder an. Ausreißer einzelner Stationen (z.B. KIT für Karlsruhe) liegen sehr deutlich über den Hawaii-Werten. 
Da auch das mindestens ebenso treibhausrelevante Methan weiter zugelegt hat, müssen wir sehr bedrückt in die Zukunft blicken. 

Wer Kinder oder wie ich auch Enkel hat, die noch eine Lebenserwartung von vielen Jahrzehnten haben, muss sich ernsthafte Sorgen machen. Und jeder von uns muss sich Gedanken machen, was er in seinem Umfeld und durch politische Einflussnahme tun kann. 
Wer wie heute ein Leserbriefschreiber in der WP u.a. mit "Infraschallemissionen" von Windrädern argumentiert und sie an Land nicht sehen möchte, muss sich einige Fragen gefallen lassen.

Natürlich muss man Windräder nicht schön finden und natürlich machen sie einige Probleme. Wir sind aber dringend auf sie angewiesen. Vermutlich sind sie eine Übergangstechnologie wie Elektroautos auf Batteriebasis. Wir haben aber gerade nichts anderes zu bieten. Elektroautos mit dem jetzigen Strommix (ein Drittel Braunkohle) zu betanken ist grotesk. Da bleibt man genau so gut beim sparsamen Diesel, wenn man die Klimaschädlichkeit betrachtet. Regenerativer Strom ist ein Muss. Und wir haben in Deutschland im wesentlichen Solartechnik und Windräder. 

Es ist zwingend, CO2-Erzeugung mit einem Preis zu versehen. Ich sehe ein, dass ich meine Ölheizung durch eine Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe ersetzen muss. Einen adäquaten Ersatz für meinen sparsamen Dieselkombi mit AdBlue-Einspritzung habe ich noch nicht gefunden. Ich fahre familienbedingt relativ weite Strecken und muss auch einiges transportieren.
Die im nächsten Jahr angebotenen Hybrid-Modelle halte ich für keine gute Wahl. Da fährt man mit zwei unterschiedlichen Motoren und einer schweren Batterie durch die Gegend und nach 50 km ist die Batterie leer. Bald wird man rein elektrisch fahren können mit einer Reichweite von 300 km und genügend Ladestationen. Dann muss auch ein anderes Auto her. 

Und nochmal zu den Windrädern. Sie sind unverzichtbar, wenn wir aus der Braunkohle aussteigen (was zwingend ist). Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass sie außerhalb von Naturschutzgebieten auch im Wald stehen. So dramatisch das klingt: Es ist für uns überlebenswichtig.
Die Temperatur steigt unaufhaltsam an. Die Bundesregierung hat heute mitgeteilt, in Deutschland sei sie seit Messbeginn Mitte des 19. Jahrhunderts um 1,5 ° angestiegen. Das ist eigentlich die Grenze, die höchstens erreicht werden soll. Wir haben sie bereits erreicht. Viele Menschen leiden an den immer häufiger auftretenden Hitzetagen. Die Sterblichkeitsrate an solchen Tagen ist erhöht. Fast jedes Jahr messen wir neue Temperaturrekorde. 
Die Starkregenereignisse nehmen erheblich zu. 2001 gab es in Deutschland 281 Starkregenereignisse, 2018 im Dürrejahr waren es 1.349 (Quelle DWD, WP von heute). Von 2002 bis 2017 wurden in Deutschland 1,3 Millionen Wohngebäude durch Starkregenfälle beschädigt (Quelle: WP von heute).

Das Argument, Deutschland könne mit seinen Maßnahmen den Klimawandel allein nicht aufhalten, ist nicht hilfreich. Zum einen stehen die deutschen Bemühungen weltweit bei weitem nicht auf einem Spitzenplatz. Zum anderen sind wir als Land technologischer Spitzenerzeugnisse geradezu gezwungen, Vorzeigetechnologien für den weltweiten Kampf gegen die Klimakrise zu entwickeln. Vermutlich sind dann irgendwann Windräder an Land nicht mehr erforderlich. 



Menden heute:

Das Tief bei Irland hat heute den Namen "Ex-Sebastien" erhalten. Es ist ein relativ starkes Sturmtief, das sich jetzt auf den Weg zur Nordsee macht. Das Tief schickt uns eine Mischfront, die uns heute Nacht erreicht. Davor war es heute meist hochnebelartig bewölkt. Regen gab es aber nicht. 

Tageshöchsttemperatur: 10,9 °
Tagestiefsttemperatur: 5,7 °
Tagesmitteltemperatur: 8,7 °
Sonnenscheindauer: 14 Minuten
Regen: 0 mm


Entwicklung:

Mittwoch Das Tief zieht bis Mittag in die Nähe von London. Dann hat uns seine erste Mischfront bereits überquert. In der Frühe gegen sechs Uhr beginnt es zu regnen. Um zehn Uhr ist der Regen durch und es lockert vorübergehend auf. Zum Abend hin nimmt die Regenneigung wieder zu. Auch der Wind legt etwas zu. Es bleibt ziemlich mild. Nachts 8 °, nachmittags 12 °. Das ist die höchste Temperatur für die nächste Zeit. 

Donnerstag: Der Höhentrog über Nord- und Mitteleuropa steuert das Tief bis mittags nach Jütland. Sein Feuchtefeld überquert uns den ganzen Tag. Es regnet zeitweise. Auflockerungen sind nur von kurzer Dauer. Abends verstärkt sich die Regenneigung erneut, wenn der Bodentrog und die Kaltfront des Tiefs durchziehen. Danach geht die Temperatur kontinuierlich zurück. Noch ist es mit 9 ° in der Nacht und 10 ° mittags angenehm. Der Süd- bis Südwestwind ist noch moderat. Gegenüber den Vortagen spüren wir ihn jetzt aber stärker.

Freitag: Das Tief ist bereits über Finnland angekommen und die Kaltfront liegt an den Alpen. Bei uns herrscht sogenanntes Rückseitenwetter. Der Wind dreht auf West. Die Wolken lockern zeitweise auf. Nachmittags kann es eventuell mal einen Schauer geben. Es ist deutlich kühler. Nachts noch 5 ° und damit wohl letztmalig frostfrei. Tagsüber geht es kaum noch hinauf. Vielleicht 7 °.

Samstag baut sich ein Hochkeil über Deutschland auf. Nach relativ kalter Nacht mit etwa 0 ° ist es wolkig mit längeren Aufheiterungen und trocken. Der Südwestwind ist schwach. Nachmittags nur noch 5 °.


Glaskugelbereich: Sonntag und Montag weiterhin Hochdruckeinfluss. Es ändert sich wenig. Freundlich und ziemlich kalt mit Nachtfrost. Ähnlich soll es bis Mitte nächster Woche weiter gehen.












Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen