Dienstag, 23. März 2021

23. März 2021

 Immer mehr Sonnenschein?


Vor einiger Zeit habe ich die Jahressummen der Sonnenscheindauer der Wetterstation Hemer seit deren Bestehen im Jahr 2002 hier eingestellt. Und zwar für den Zeitraum 2002 bis 2018. Schon seinerzeit zeigte die Trendlinie nach oben. Es gab zum Ende des Zeitraums deutlich mehr Sonnenschein als zu Beginn. Dafür gab es für mich nur einen Grund: den Klimawandel. 

Der Zeitraum 2002 bis 2018 greift aber für klimatische Thesen zu kurz. Das war mir klar. Hier ist das aktuelle Diagramm für den Zeitraum 2002 bis 2020. Die These hat sich erhärtet.

Im Jahr  1 (2002) schien die Sonne 1265 Stunden. Im Jahr 19 (2020) waren es 2001 Stunden. Die Differenz von 730 Stunden entspricht 73 sonnigen Tagen mit 10 Sonnenstunden. Das sind fast zweieinhalb Monate mehr Sonnenschein.
Nun waren diese beiden Jahre auch extrem trüb oder sonnig. Auffällig ist, dass es seit 2011 (Jahr 10) kein Jahr mehr mit weniger als 1500 Sonnenstunden gegeben hat. Das war vorher fast die Regel.


Der Deutsche Wetterdienst hat sich dieses Themas vor einigen Tagen angenommen. Er kann auf eine erheblich längere Zeitreihe zurückgreifen. Der DWD begann mit der Aufzeichnung von Sonnenstunden im Jahr 1951. Seine Daten sprechen Bände:

Im Mittel der Jahre 1961-1990 wurden im Deutschlandmittel 1544 Sonnenstunden registriert.
In den Jahren 1991-2020 waren es 1665 Stunden, also 121 Stunden mehr. In Deutschland ist es also deutlich sonniger geworden.

Schaut man sich die Anomalie der Sonnenscheindauer von 1951 bis 2020 (s.u.) an, gibt es eine eindeutige Trendlinie. Diese Linie lässt aber die dramatischste Veränderung außer acht: Seit 2003 gibt es bis auf zwei unbedeutende Ausnahmen nur noch Jahre mit überdurchschnittlichem Sonnenschein. Nimmt man das Traumjahr 1959 (in diesem Jahr wurden die höher gelegenen Stadtteile im Spätsommer mit dem Wasserwagen mit Trinkwasser beliefert) heraus, stellt man fest, dass es im letzten Jahrhundert nur wenige Jahre gab, die dem Normalen im bisherigen 21. Jahrhundert entsprechen. 

Im Ergebnis können wir in Deutschland heute jährlich  134  Sonnenstunden mehr erwarten als 1951.


Menden heute:

An der Nordseite des Hochs, das heute langsam von Frankreich nach Süddeutschland gezogen ist, wurde vor allem heute Vormittag noch feuchte Atlantikluft ins Sauerland geführt. Das Hoch trocknete die Luftmasse nachmittags langsam aus, so dass die Sonne herauskam. Mehr noch freuten wir uns heute aber darüber, dass es nicht mehr so kalt war wie in den letzten Tagen. Wir können den wärmsten Tag seit dem 3. Februar, also seit 20 Tagen vermelden.

Tageshöchsttemperatur: 11,9 °
Tagestiefsttemperatur: 4,6 °
Tagesmitteltemperatur: 7,2 °
Sonnenscheindauer: 2:50 Stunden
Regen: 0 mm


Entwicklung:

Mittwoch: Das Hoch über Süddeutschland hält die Kaltfront des Nordmeertiefs noch von uns ab. Sie erreicht uns in abgeschwächter Form erst am Donnerstagmittag.  So bekommen wir einen ziemlich sonnigen, frühlingshaften Tag mit harmlosen Wolken. Der Wind ist schwach und kommt aus Südwest. Abends ziehen die Wolken der Kaltfront auf. Es bleibt aber trocken. Nachts 4 °, nachmittags 14 °.

Donnerstag zieht gegen 9 Uhr die Kaltfront durch. Es kann einige Tropfen Regen geben. Später können die Wolken gelegentlich auflockern. Es ist dann trocken. Nachts 5 °, nachmittags 13 °. Meist schwacher Westsüdwestwind.

Freitag haben wir es später mit einem Islandtief zu tun. Sein Trog und seine Kaltfront reichen mittags bis zur Bretagne. Unser Hoch zieht zwar nach Osten ab, hält aber noch bis zum Abend durch. Es ist wolkig bis heiter und trocken. Zum Abend hin verdichten sich die Wolken von Westen her. Später fängt es an zu regnen. Nachts 4 °, nachmittags 15 °.

Samstag: Der Kaltfront in der Nacht folgt ein am Boden wie in 5 km Höhe ausgeprägter Trog am Mittag. Nachts wird es auch mal kräftiger regnen. Tagsüber rechne ich mit Aprilwetter. Neben sonnigen Abschnitten kann es immer wieder zu Schauern kommen. Wegen der Kaltluft in höheren Schichten ist die Luftmasse sehr labil. Es ist deutlich kälter. Nachts 5 °, nachmittags 8 °.


Glaskugelbereich:

Sonntag ist es noch leicht unbeständig. Ab Montag baut sich von Süden her in allen Höhen hoher Luftdruck auf und es soll frühlingshaft warm werden mit viel Sonnenschein. Vielleicht knacken wir erstmals seit Februar wieder die 20 ° - Marke.



















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