Rückblick:
Gestern habe ich das erhebliche Regendefizit der letzten 12 Monate dokumentiert. Heute geht es um die Durchschnittstemperatur der letzten 12 Monate.
Das bisher wärmste Jahr seit Beginn meiner Aufzeichnungen war 2020 mit einer Mitteltemperatur von 11,7 °. Das sind 1,5 ° (richtig müsste es Kelvin statt Grad heißen, ich belasse es aber bei Grad) mehr als das Mittel der Jahre 2000-2019. Nehme ich das Mittel meines gesamten Aufzeichnungszeitraums (9,8 °), beträgt die Differenz sogar 1,9 °.
2022 wird den Rekord des Jahres 2020 möglicherweise brechen. Nur der April war kühler als im Referenzzeitraum. Der Zeitraum von November bis November zeigt ein Mittel von 12,1 °. Allerdings war der Dezember 2021 ziemlich mild und die erste Dezemberhälfte 2022 richtig kalt. Das Dezembermittel hat sich aus dem kurzzeitigen Minusbereich bis jetzt auf +0,5 ° "erholt". Bis zum Ende des Monats geht es weiter aufwärts.
Es ist faszinierend und erschreckend zugleich, wie sich der Temperaturanstieg durch die Jahrzehnte zieht. Seit 2014 gab es kein Jahr mehr mit einer Mitteltemperatur unter 10,4 °.
Menden heute:
Warmsektor-Wetter. Hinter der gestern durchgezogenen Warmfront war es bei Zustrom milder Biskaya-Luft außergewöhnlich warm. Bis auf ein paar winzige Aufhellungen blieb es den ganzen Tag bedeckt mit mäßigem Südwind. Abends kam von Westen eine wellende, und damit sehr langsam ziehende Kaltfront nach Deutschland voran. Sie überquert uns in der Nacht mit etwas Regen.
Tageshöchsttemperatur: 13,1 ° (neuer Tagesrekord für Menden; zu dieser Zeit kann es bei uns bis zu 15 ° warm werden)
Tagestiefsttemperatur: 9,3 °
Tagesmitteltemperatur: 10,8 °
Sonnenscheindauer: 18 Minuten
Regen: 1,8 mm
Entwicklung:
Mittwoch: Mittags liegt die Kaltfront auf der Linie Stettin-Freiburg. Auf ihrer Rückseite fließt etwas kühlere Luft zu uns. Sie ist trockener als die des Vortags. Morgens sind schwache Schauer möglich. Dann kann hin und wieder die ansonsten starke Bewölkung auflockern. Abends überquert uns schon eine weitere Front mit etwas Regen. Nachts 8 °, nachmittags 10 °. Schwacher bis mäßiger Südwestwind.
Donnerstag: Hinter der abziehenden Mischfront erreicht uns sehr feuchte Luft, die nachmittags mit einer hereinziehenden Warmfront noch verstärkt wird. Wir bekommen einen sehr unfreundlichen, zeitweise regnerischen Tag. Mit 7 ° nachts und 9 ° nachmittags ändert sich an den Temperaturen wenig. Auch der mäßige Südwestwind bleibt erhalten.
Freitag haben wir es vormittags mit einem Zwischenhochkeil zu tun. Die Wolken können mal kurz auflockern, bevor mittags das nächste Frontensystem auf uns übergreift. Gegen 15 Uhr beginnt es zu regnen. Nachts 8 °, nachmittags 12 °. Mäßiger bis frischer Wind aus Südwest.
Hl. Abend: Nach Abzug der Kaltfront kommt ab Mittag nach dem deutschen Modell ein winziger Zwischenhochkeil zur Geltung. Er könnte für einen weitgehend trockenen Nachmittag und Abend sorgen. Nachts 9 °, nachmittags wenig weihnachtliche 10 °. Mäßiger bis frischer Südwestwind.
Glaskugelbereich:
Am Weihnachtag bleiben wir vermutlich frontenfrei. Die Schauerneigung ist gering. Hin und wieder kann es auflockern. Nachts 7 °, nachmittags 10 °. Mäßiger bis frischer Südwestwind. Der 2. Weihnachtstag beginnt mit einem raschen Trogdurchzug und etwas Regen. Im Laufe des Vormittags kommt von Westen ein Hochkeil nach Westdeutschland. Da kann es gelegentlich auflockern und es bleibt trocken. Nachts 6 °, nachmittags 9 °. Schwacher bis mäßiger Südsüdwestwind.
Dieses recht freundliche Szenario des Deutschen Wetterdienstes teilen auch einige andere Modelle.
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