Menden heute:
Was "gefühlt" schon lange klar war und worüber ich mehrfach geschrieben und spekuliert habe, ist jetzt durch eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung eindeutig belegt: Das Beharrungsvermögen von Wetterlagen - ich habe von der Erhaltensneigung geschrieben - hat deutlich zugenommen. Die Forschenden haben weltweit aufeinanderfolgende Wetterzirkulationsmuster der letzten 40 Jahre analysiert. Sie haben dabei eine zunehmende regionale "Wetterpersistenz" (das ist also jetzt der für dieses Phänomen zu gebrauchende Begriff) festgestellt. Sie wirkt sich besonders in der nördlichen Hemisphäre aus. Wie immer schon geahnt, gibt es Hinweise, dass die veränderten Temperaturunterschiede zwischen Nordpol und Äquator sowie zwischen Landmassen und Ozeanflächen sich auf die dynamischen Wettersysteme auswirken. Dadurch schwächten sich die Westwinde - und es steige die Gefahr von Wetterextremen durch persistente Lagen.
Eine solche Lage haben wir seit Tagen. Ein kräftiges Hoch über Mittel- und Westeuropa ändert seine Lage nur wenig. Die Folge: Fünf Tage ohne jeden Sonnenstrahl, aber mit ziemlich hohen Temperaturen.
Auch heute überdeckte unser Hoch mit Schwerpunkten über England und den Alpen fast ganz Europa. Bei uns hat sich eine feuchte Grundschicht angesammelt, die von der flach stehenden Sonne nicht aufgelöst werden kann. Eine solche Wetterlage im Sommer und es würde bei strahlendem Sonnenschein täglich wärmer.
Tageshöchsttemperatur: 9,0 ° (Geilenkirchen 12,5 °)
Tagestiefsttemperatur: 7,3 °
Tagesmitteltemperatur: 8,4 °
Sonnenscheindauer: 0 Minuten
Regen: 0 mm
Entwicklung:
Freitag ändert sich an der Wetterlage wenig: Hoch mit Schwerpunkt über England, Keil zu den Alpen gerichtet. Auch das Wetter bleibt wie es ist: Stark bewölkt bis bedeckt, kaum Auflockerungen. Kaum Sprühregen. Nachts 7 °, nachmittags 9 °.
Samstag: Keine Änderung. Um das englische Hoch wird im Uhrzeigersinn Nordseeluft zu uns geführt. Weiterhin ist es stark bewölkt mit der einen oder anderen kleinen Wolkenlücke und trocken. Nachts 6 °, nachmittags 8 °.
Sonntag ändert sich die Wetterlage. Das Hoch bekommt neben England einen weiteren Schwerpunkt im Nordmeer östlich Islands. Zwischen diesem langgestreckten Hochdruckgebiet und dem Tief über Nordwestrussland setzt sich Polarluft nach Süden in Bewegung. Die Luft ist etwas trockener als die hier lagernde Luftmasse. So sind kurze Auflockerungen wahrscheinlicher. Viel kälter wird es noch nicht. Nachts 5 °, nachmittags 7 °. Schwacher bis mäßiger Nordwestwind.
Montag bildet sich erneut ein Keil vom britischen Hoch zu den Alpen aus. Er blockiert den raschen Zustrom von Polarluft zu uns. Dennoch wird es deutlich kühler als bisher. Bei wechselnder, zeitweise aufreißender Bewölkung ist es frühmorgens 3 °, nachmittags kaum wärmer, 4 °. Der schwache Wind weht aus Nord.
Glaskugelbereich:
Dienstag befindet sich das Zentrum des Hochs über Mitteleuropa. In der eingeflossenen angewärmten Polarluft ist es nachts -2 °, nachmittags 3 °. Es fühlt sich winterlich an. Kein Niederschlag. Mittwoch zieht sich das Hoch langsam nach Südosten zurück. Wir liegen an der günstigen Seite des Hochs in einer südwestlichen Anströmung. Die Sonne scheint gelegentlich, vielleicht auch zeitweise. Trocken. Nachts -2 °, nachmittags 3 °.
Zum Weihnachtswetter: Die Amerikaner sehen am 1. Weihnachtsfeiertag bei uns Schneefälle. Die Prognosegenauigkeit liegt aber unter 20 %. Es herrscht noch eine große Spanne bei den Vorhersagezentralen.
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