Rückblick:
Der März war sehr besonders: Viel zu warm, viel zu trocken, deutschlandweit mit Rekordsonnenschein.
Monatsmitteltemperatur: 7,7 ° (Mittel 2000-2019: 5,5 °, Abweichung +2,2 °) Der März ist damit der fünftwärmste seit Beginn meiner Messungen 1972. Den Rekord hält 2017 mit 9,0 °. Dass es auch anders geht, zeigte der März 2014 mit einer Mitteltemperatur von 0,8 ° und 23 Frosttagen.
Monatsniederschlag: 16,8 mm (Mittel 2000-2019: 67,6 mm; davon wurden nur 25 % erreicht. Damit gehörte der März zu den sechs niederschlagsärmsten seit 1972. Am wenigsten hat es 2011 geregnet. Nur 6,8 mm.
Sensationell war die Sonnenausbeute. Ein Traum für jede Fotovoltaikanlage. Die Sonne schien 262 Stunden und 43 Minuten. Das Mittel 2002-2019 betrug 138:18 Stunden. Das sind 189,9 %. Den bisherigen Rekord hielt 2011 mit 203:48 Sonnenstunden. Er wurde geradezu pulverisiert.
Menden heute:
An diesem Tisch hat meine ganze Familie vor einigen Tagen noch die Mahlzeiten eingenommen. Was wie ein Aprilscherz aussieht, ist Wirklichkeit. Hier liegen um 23 Uhr 16 cm Schnee. So viel wie seit dem 13. Februar 2021 nicht mehr. Das war die Zeit des tiefen Winters in Menden mit einer Woche Schlittenfahren. Auf Schnee im April komme ich sicher noch zurück.
Auslöser der ungewöhnlich langanhaltenden Schneefälle in NRW ist eine "Gegenstromanlage". Auf der Vorderseite des westeuropäischen Tiefdrucktroges in 5 km Höhe fließt von Süden bis Südwesten feuchte Luft in höheren Luftschichten zu uns. Am Boden strömt an der Nordwestseite des Tiefs über Südosteuropa kalte Luft aus Nordosten dagegen. Sie ist schwerer als die wärmere Südwestluft und schiebt sich wie ein Keil darunter. Die warme Luft wird nach oben in die Kaltluft des Troges gedrückt, kondensiert und es bildet sich Schneefall.
Tageshöchsttemperatur: 1,4 °
Tagestiefsttemperatur: -0,1 °
Tagesmitteltemperatur: 0,4 ° (kältestes Tagesmittel des Jahres 2022)
Sonnenscheindauer: 0 Minuten
Niederschlag: 15,0 mm (vorläufig; Regenmesser ist nicht beheizt)
Entwicklung:
Samstag: Der Höhentrog weitet sich mit sehr kalter Luft über fast ganz Europa aus. Am Boden befindet sich eine Tiefdruckzone mit den Schwerpunkten über Norditalien und der Ukraine. Das Schneefallgebiet zieht langsam nach Süden. Wir müssen noch bis in die Frühstunden mit leichtem Schneefall rechnen. Die Straßen werden glatt sein. Die Temperatur geht nachts bis auf -1 ° zurück. Am Tag kommt sie nur zögernd in die Plusgrade. Der Schnee bleibt liegen. Hin und wieder kann es eine Lücke in der sonst geschlossenen Wolkendecke geben. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost.
Sonntag weitet sich ein Zwischenhochkeil des britischen Hochs zu uns aus. Vor allem vormittags scheint zeitweise die Sonne. Nachmittags erreichen uns die Wolkenvorboten einer Warmfront. Die Sonne bekommt häufig das Nachsehen. Nachts wird es richtig kalt. Über der Schneedecke klart es auf und wir müssen mit -5 ° rechnen. Am Tag wärmt die Aprilsonne auf 7 °. Der Wind kommt aus westlichen Richtungen und flaut gegenüber Samstag ab.
Montag wird es unbeständig und windig. Ein Tief zieht vom Nordmeer nach Dänemark. Seine Fronten überqueren uns im Tagesverlauf. Gegen Mittag beginnt es zu regnen und hört den ganzen Tag nicht mehr auf. Nachts 0 °, nachmittags 6 °. Der Schnee fließt mit dem Regen weitgehend ab. Starker bis stürmischer Wind aus Südwest.
Dienstag: Es bleibt leicht unbeständig. Ob es tagsüber viel regnet, ist noch unklar. Von Südwesten macht sich eine Warmfront bemerkbar. Sie bringt ab dem frühen Abend etwas Regen. Mit 6 ° nachts und 9 ° am Tag wird es deutlich milder. Der Westwind bleibt frisch.
Glaskugelbereich:
Auch Donnerstag und Freitag bleibt es unbeständig mit Regenfällen. An den Temperaturen ändert sich wenig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen