Menden heute:
24 cm auf meinem Tisch auf der Terrasse. Das ist eine Menge. Eine dickere Schneedecke im April hat es in Menden seit Beginn meiner Aufzeichnungen 1972 noch nicht gegeben. Der bisherige Rekord von 1986 wurde eingestellt.
In Menden hat es heftiger geschneit als an den offiziellen Schneemessstellen.
Heute um 8 Uhr lagen am Kahlen Asten 18 cm Schnee, in Lüdenscheid 13 cm und in Werl 5 cm. Als langjähriger Wetterbeobachter reibe ich mir die Augen. Das hat es meines Wissens noch nicht gegeben.
24 cm sind auch für Wintermonate eine Seltenheit. Der meiste Schnee lag in Menden am 9. Januar 1985 mit 34 cm, gefolgt vom 13. Januar 1979 mit 31 cm.
Die Aprilsonne hat die Straßenflächen weitgehend abgetaut. Heute Nacht wird der Frost in den höheren Lagen wieder für glatte Straßen sorgen. Auf den Grundstücken ist noch tiefer "Winter".
Die "Gegenstromanlage" als Auslöser dieses ungewöhnlichen Schneeereignisses ist Vergangenheit. Der Höhentrog hat jetzt auch ganz Südeuropa im Griff. Die Südströmung in höheren Luftschichten an der Ostseite des Troges betrifft jetzt die Ukraine und Belarus. Dort schneit es. Zu uns kam von Westen ein Zwischenhochkeil, der zu wechselnder Bewölkung führte.
Tageshöchsttemperatur: 4,8 °
Tagestiefsttemperatur: -0,9 °
Tagesmitteltemperatur: 1,3 °
Sonnenscheindauer: 2:44 Stunden
Niederschlag: 9,0 mm (vorläufig, s. gestern)
Entwicklung:
Sonntag: In fünf Kilometern Höhe ist ganz Europa eine kalte Luftmasse. Am Boden haben wir es nochmal mit dem Zwischenhochkeil zu tun. Nachts klart es zeitweise auf und die Temperatur geht über Schnee ziemlich in den Keller. In exponierten Lagen Mendens sind -5 ° bis -6 ° möglich. Bei heiterem Himmel sorgt die kräftige Aprilsonne schon spätestens gegen 10 Uhr für frostfreies Wetter. In der Höhenkaltluft bilden sich rasch Quellwolken, die im Tagesverlauf die Sonne auch verdecken können. Nachmittags 6 °. Meist schwacher westlicher Wind.
Montag zieht ein Sturmtief vom Nordmeer nach Dänemark. Seine Warmfront erreicht uns am Nachmittag. Schon im Vorfeld kurz vor Mittag setzt Schneeregen ein, der rasch in Regen übergeht. Es regnet bis zum Abend und es kommt erneut einiges an Niederschlag zusammen. Nachts 0 °, nachmittags 6 °. Mit dem Regen fließt der Schnee weg. Starker, zeitweise auch steifer Wind aus Südwest mit den kräftigsten Böen am Nachmittag.
Dienstagvormittag zieht die Kaltfront des Tiefs mit Schauern durch. Ob die Schauer nachmittags nachlassen, ist noch unklar. Die Lage ist instabil aufgrund kalter Luft in höheren Schichten. Es wird aber wieder wärmer. Nachts 5 °, nachmittags 10 °. Der Wind ist zwar noch spürbar, aber deutlich schwächer als am Montag. Er kommt aus West.
Mittwoch zieht von England das nächste Tief auf ähnlichem Weg nach Dänemark. Wieder ist es den ganzen Tag unbeständig mit Schauern. Nachts 8 °, nachmittags 11 °. Erneut müssen wir mit starkem Wind aus Südwest rechnen.
Glasklugelbereich:
Donnerstag haben wir es noch mit der schleifenden Kaltfront des Tiefs zu tun. Sie kommt kaum nach Süden voran. Erneut regnet es fast den ganzen Tag. Freitag kommt von Frankreich ein Tief ins südliche Deutschland. Wieviel Regen wir von dem mitbekommen, kann ich noch nicht sagen. Jedenfalls ist Ende der Woche die Märztrockenheit völlig vergessen. Die Böden sind wieder gesättigt. An den Temperaturen ändert sich wenig. Der Wind bleibt spürbar.
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