Donnerstag, 5. Oktober 2023

04. Oktober 2023

Rückblick:

Der außergewöhnlich warme September macht neugierig auf die Temperaturabweichung der letzten zwölf Monate. War es das ganze Jahr zu warm?












Ich vergleiche die Monatstemperaturen der letzten 12 Monate mit den Mittelwerten der Jahre 2000-2019. Dann sind die Abweichungen relativ moderat gegenüber Vergleichen mit früheren kühleren Perioden.

Nur ein Monat war zu kalt, der April. Alle anderen Monate hatten eine positive Temperaturabweichung. Auffällig sind die sehr starken Abweichungen im Oktober 2022, im Juni 2023 und natürlich im September. Mai, Juli und August, also drei Monate, die ich zum Sommer zähle, waren zwar wärmer als das langjährige Mittel, hielten sich aber durchaus zurück. Ein wärmerer September als der vorausgehende August hat  Seltenheitswert. In Menden ist das seit 1972 zuvor dreimal vorgekommen:

1999: August 17,2 °, September 17,7 °

2005: August 15,3 °, September 15,7 ° (Spätsommer ausgefallen)

2006: August 15,5 °, September 17,7 ° (nach dem Fußball-Sommermärchen im heißesten Juli meiner Messreihe mit 22,5 ° brach der Sommer gleich nach Abreise der Fußballmannschaften in ihre Heimat ein und es gab einen unwetterreichen August, dem dann ein wieder sommerlicher September folgte).

Bliebe es bis Ende des Jahres beim Mittelwert von 11,9 °, läge 2023 an dritter Stelle der Rangliste seit 1972. Davor platziert sind 2022 und 2021 mit 12,2 ° und 12,0 °. Vor 2018 gab es keinen Jahresmittelwert von 11 ° oder mehr. 


Menden heute:

Das langgestreckte Hoch lag südlich von uns. So konnte mit frischem Wind zeitweise feuchtere Luft von Westen zu uns hereinströmen. Bis zum frühen Nachmittag war es oft heiter. Dann überwogen die Wolken. Es blieb trocken.

Tageshöchsttemperatur: 16,6 °

Tagestiefsttemperatur: 11,7 °

Tagesmitteltemperatur: 13,8 °

Sonnenscheindauer: 5:18 Stunden

Regen: 0,2 mm


Entwicklung:

Donnerstag liegt das Hoch mit seinem Schwerpunkt über Frankreich. An seiner Nordostseite fließt weiterhin - ausgehend von nördlich vorbeiziehenden Fronten - unterschiedlich feuchte Luft zu uns. Es gibt einen Mix aus Sonne und oft auch stärkeren Wolkenfeldern. Regen ist nicht zu erwarten. Bei mäßigem Wind aus westlichen Richtungen ist es nachts 11 °, nachmittags 17 °. Erstmals in diesem Herbst geht die Sonne vor 19 Uhr unter. In der nächsten Woche verliert der Abend eine Viertelstunde.

Freitag erhält die Hochdruckzone über Mitteleuropa eine Delle. Grund ist der Durchzug einer Warmfront nördlich von uns. Wir bekommen keinen Regen, aber Wolken der Front ab. Wieder haben wir einen Mix aus Wolken und Sonne. Nachts 10 °, nachmittags 19 °. Mäßiger, gelegentlich frischer Südwestwind.

Samstag fließt auf der Rückseite eines Tiefs über dem Baltikum recht kalte Luft bis in den Nordosten Deutschlands. Dort kann sich eine Luftmassengrenze ausbilden, an der es von der Küste bis nach Berlin regnet. Zu uns kommt aus Westen wärmere Luft. Sie hat ihren Ursprung am Mittelmeer und fließt über Südengland nach Deutschland. Es ist wolkig bis heiter und trocken. Nachts 13 °, nachmittags 22 °. Frischer Südwestwind.

Sonntag soll die Luftmassengrenze nach Südwesten vorankommen. Es wird wolkiger. Die Sonne kommt aber auch zum Zuge. Regen fällt nicht. Nachts 12 °, nachmittags 20 °. Schwacher Wind aus westlichen Richtungen. 


Glaskugelbereich:

Montag bleiben wir im Bereich zwischen Hochdruck über Südwesteuropa und tiefem Druck über Skandinavien. Vermutlich wird warme Mischluft zu uns geführt. Wolkig bis heiter, trocken und mit frühmorgens 12 ° und nachmittags 22 ° warm. Dienstag geraten wir erneut auf die Nordseite des langgestreckten Hochs über Südeuropa. Der Süden ist eindeutig wetterbegünstigt. Wechselnd bewölkt, trocken und weiterhin warm. Nachts 12 °, nachmittags 21 °.

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