Rückblick:
Am 4. Oktober habe ich die Temperatur der letzten 12 Monate beleuchtet. Es war deutlich zu warm. Heute geht es um die Niederschläge der letzten 12 Monate:
Insgesamt waren die letzten 12 Monate deutlich zu nass. Es fielen knapp 9 % mehr Regen als im Mittel der Jahre 2000-2019.
Besonders trocken waren die Herbstmonate Oktober und November sowie der Dezember 2022. Falls Oktober bis Dezember 2023 normale Regenmengen erzielen, wird die Bilanz für 2023 sehr nass ausfallen. Entscheidend für den Regenüberschuss waren die Monate März bis Juni sowie der August. Nur der Juli hat uns vor einem total verregneten Sommer gerettet.
Langfristig ändern sich die Niederschlagsverhältnisse in Menden wenig. In den letzten 60 Jahren hat es - anders als man nach den ständigen Dürremeldungen glauben könnte - eher tendenziell mehr geregnet:
Klimamittel 1961-1990: 858 mm
Meine Messungen 1972-2019: 876,7 mm
Meine Messungen 2000-2019: 880,4 mm
Die ersten 10 Jahre dieses Jahrhunderts waren deutlich zu nass, die zweiten 10 Jahre deutlich zu trocken. Auch 2020 bis 2023 gab es zu wenig Regen. Möglicherweise ist es wie bei der Temperatur: Die Wende kommt viel plötzlicher als wir das geahnt haben. Hoffen wir, dass 2023 mal wieder einen Ausschlag nach oben macht. Das Grundwasser hat ihn nötig.
Menden heute:
Die feuchte Luft der Luftmassengrenze hielt sich den ganzen Tag. Kaum kam mal die Sonne hervor. Hin und wieder tröpfelte es ein wenig. Dabei war es angenehm warm. Der Wind hielt sich zurück.
Tageshöchsttemperatur: 19,7 °
Tagestiefsttemperatur: 14,4 °
Tagesmitteltemperatur: 17,5 °
Sonnenscheindauer: 43 Minuten
Regen: 0,0 mm
Füllstand Ruhrtalsperren: 81,2 % (vor einem Jahr 66,5 %, 2020 nur 57 %)
Entwicklung:
Dienstag löst die von Süden einströmende noch etwas wärmere Luft die Wolken zumindest zeitweise auf und wir bekommen einen freundlichen Tag mit viel Sonne. Morgens 13 °, nachmittags 23 °. Meist schwacher Südwestwind.
Mittwoch bleibt die aus dem Alpenhoch ausströmende Warmluft wetterbestimmend. Die Strömung wird verstärkt durch eine Kaltfront, die sich nachmittags über das deutsche Küstengebiet legt. Dort regnet es. Alle, die in diesem Jahr die Herbstferien in den Bergen verbracht haben, können sich glücklich schätzen. Sie haben einen vom Wetter bevorzugten Urlaub verbracht. Ganz anders ist es denen ergangen, die an Nord- und Ostsee gefahren sind. Wir liegen irgendwo dazwischen. Mittwoch jedenfalls scheint großenteils die Sonne. Allerdings erkaufen wir uns die 23 ° am Nachmittag mit einem kräftigen Südwestwind.
Donnerstag zieht die Kaltfront sehr langsam über uns hinweg und löst sich dann auf. Nachts und den ganzen Tag regnet es zeitweise. Ein verregneter Tag. Dabei kommt einiges an Regen herunter. Gewitter oder Starkregen sind allerdings nicht zu erwarten. Nachts 14 °, nachmittags nur noch 16 °. Meist schwacher Wind aus West.
Freitag kommt ein neues Tief ins Spiel. Es verlagert sich im Laufe des Tages von der Biskaya über England und die Nordsee nach Dänemark. Vormittags überquert uns seine Warmfront. Sie hinterlässt bei uns höchstens ein paar Spritzer Regen. Im Warmsektor können die Wolken auflockern und es wird nochmal warm. Dabei weht erneut ein zeitweise kräftiger Wind aus Südsüdwest bis Südwest. Nachts 13 °, nachmittags 23 ° (letzter Tag das Jahres über 20 °?). Nach Einbruch der Dunkelheit erreicht uns die Kaltfront mit Schauern.
Glaskugelbereich:
Samstag: Die Kaltfront mit ihren Schauern verlässt uns in den Vormittagsstunden. Dann können die Wolken auflockern und es bleibt trocken. Das sehen nicht alle Karten so. Der Frontdurchzug kann sich verzögern. Dann regnet es den ganzen Tag. 15 °. Mäßiger bis frischer westlicher Wind. Sonntag schiebt das Hoch über Irland einen Keil zu uns. An dessen Nordostseite fließt Nordseeluft zu uns. Es ist wechselnd wolkig und weitgehend trocken. Sehr kühl. Nachts 7 °, nachmittags 13 °.
Trend:
Es soll vier Tage recht kühl bleiben. Nachtfrost ist bei uns nicht zu erwarten. Ab Donnerstag geht es mit der Temperatur wieder bergauf.
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