Donnerstag, 16. Oktober 2025

15. Oktober 2025

Tagebuch:

In letzter Zeit ist ein weiteres Vorhersagemodell in mein tägliches "Brainstorming" gekommen: Das KI-gestützte AFIS vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage. Es ergänzt die Karten und Diagramme vom DWD (ICON), vom amerikanischen GFS, dem kanadischen GMT, dem normalen ECMWF, dem niederländischen, britischen und dem französischen MFGlobal.

AFIS ist das erste Modell des Zentrums, das vollständig auf künstlicher Intelligenz basiert und nicht auf den klassischen numerischen, also auf physikalischen Gleichungen. 

Die numerischen Modelle wurden in den letzten Jahrzehnten immer weiter verbessert. Maßgeblich waren immer stärkere Computerleistungen. Denn die numerische Wettervorhersage ist die rechnergestützte Simulation der Atmosphäre mithilfe physikalischer Gleichungen, Sie basieren auf aktuellen weltweiten Messdaten. Die schnellsten Computer der Welt errechnen daraus, wie sich Temperatur, Luftdruck Wind, Regen und andere Wettergrößen in den kommenden Stunden und bei mittelfristigen Modellen in den kommenden 10 Tagen entwickeln werden. Dafür werden Billiarden bis Trillionen Rechenoperationen benötigt. Dafür brauchen die Supercomputer mehrere Stunden. Die meisten Modelle werden alle 6 Stunden erneuert. 

AIFS benötigt keine physikalischen Gleichungen. Es arbeitet mit sog. Graph Neural Networks. Davon habe ich wenig Ahnung, weiß aber, dass sie speziell dafür entwickelt wurden, Netzwerke, Karten und Wettergitter mit KI zu verarbeiten. Es arbeitet grob vereinfacht so wie das die Meteorologen bis in die 60er Jahre gemacht haben: Sie checken, was bei einer Wetterlage, die sich so wie die heutige entwickelt hat, in der Zukunft passiert ist. Nur braucht die KI keinen großen Schatz an alten Wetterkarten, sie kann das mit ihren Rechnern unglaublich viel schneller. Sie kann dazu auf alle Wetterkarten und Datensätze zurückgreifen, die vorhanden sind. 

Wer wird gewinnen? Erste Studien zeigen einige Bereiche, in den KI vorn ist. In anderen Bereichen obsiegt die Numerik.

Ich komme darauf zurück.


Menden heute:

Die Nordseeluft hatte uns den ganzen Tag im Griff. Weiterhin Blockade durch das britische Hoch. Wer Sonne haben wollte, musste in Alpennähe oder an der Ostsee wohnen. Und dort auch nicht überall. Bei uns hat nur an einem der letzten elf Tage die Sonne länger als eine Stunde geschienen. An fünf Tagen gar nicht.

Heute haben die Mittelmeerunwetter besonders Sardinien und Sizilien heimgesucht. Aber ach Mallorca bekam wieder 18 mm ab. Selbst die wettersicheren Kanaren sind nicht regenfrei.

Tageshöchsttemperatur: 12,3 °

Tagestiefsttemperatur: 10,5 °

Tagesmitteltemperatur: 11,4 °

Sonnenscheindauer: 0 Minuten

Regen: 0 mm


Entwicklung:

Donnerstag: Das Barometer bleibt auf "schön", das den Atlantik blockierende Hoch dehnt sich sogar weiter aus. Für uns spielt das aber keine große Rolle. Der zur deutschen Ostsee gerichtete Trog des Skandinavientiefs schaufelt gemeinsam mit einer über das Nordmeer nach Süden schwenkenden Kaltfront feuchte Luft zu uns. Wir bekommen einen leicht unbeständigen Tag mit leichten Schauern oder Sprühregen. Viel Regen gibt es nicht. Einige Modelle sehen sogar zögerliche Aufhellungen. Nachts 10 °, nachmittags 13 °. Schwacher Nordwest- bis Westwind.

Freitag bewegt sich das Hoch in unsere Richtung. Es könnte Auflockerungen geben. Gleichzeitig setzt aber auch die schon für gestern erwähnte Kaltfront zu uns in Bewegung. Niederschlagsfrei soll es also auch nicht werden. Vielleicht nicht ganz so unfreundlich und trüb wie die letzten Tage. Schwacher bis mäßiger Nordwestwind. Nachts 10 °, nachmittags 13 °.

Samstag hat sich das Hoch bis nach Hamburg vorgearbeitet. Das verursacht eine komplette Wetteränderung. Die Wolken reißen auf und die Sonne scheint. Es ist den ganzen Tag heiter oder wolkig und trocken. Da es nachts aufklart, ist Bodenfrost wahrscheinlich. Schwacher östlicher Wind. Nachts 3 °, nachmittags 12 °. Wohl zu kalt für die Terrasse.

Sonntag ist es schon vorbei mit dem goldenen Oktober. Es sei denn, sie sind an der Ostsee. Bei uns ziehen schon vormittags hohe Wolken heran, die die Sonne zumindest zeitweise verdecken. Nachmittags hat die Schichtbewölkung den Himmel im Griff. Auch das KI-Wetter (s.o.) sieht keine Sonne. Nur WeatherPro hält in seiner App das Sonnensymbol hoch und verspricht 6,7 Stunden Sonne. Es sei uns gegönnt. 


Glaskugelbereich:

Montag liegt dort ein Tief, wo die ganze Zeit das blockierende Hoch zu Hause war: über England. Am Morgen überquert uns seine erste Mischfront mit einem Regengebiet. Danach kann es mal aufreißen. Nachts 9 °, nachmittags 14 °. Dienstag überlegen wir uns, ob das trübe und weitgehend trockene Wetter doch nicht so schlecht war. Es ist meist bedeckt und regnet zeitweise. Die Mengen werden noch sehr unterschiedlich gesehen. Nachts 12 °, nachmittags 15 °.











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