Menden heute:
Wetterlagen wie diese hat es schon immer gegeben. Ein kräftiges Tief bei Irland mit einem Trog, der weit nach Süden reicht und ein Hoch über Skandinavien. Zwischen beiden Druckgebilden hat sich eine kräftige Südströmung eingestellt, mit der Luft aus der Sahara und dem Mittelmeer zu uns transportiert wird. Solche Wetterlagen führen zu Hitzewellen. Bei uns war dann aber fast immer bei 35 ° Schluss. Und das waren absolute Ausnahmen. Überhaupt: 30 ° war eine Spitzentemperatur.
Es hat sich etwas geändert. Die Temperaturen sind generell höher. Die aktuelle Hitzewelle paralysiert geradezu alles bisher Dagewesene.
Der gestrige Hitzerekord von Geilenkirchen (40,5 °) wurde heute allein in NRW von mindestens 10 Stationen erreicht oder überboten. Am wärmsten war es in Duisburg und Tönisvorst mit 41,2 °.
Deutschlandweit war es heute in Lingen besonders warm. Hier wurden bisher in Deutschland unvorstellbare 42,6 ° gemessen.
Und bei uns? Die Reihenfolge sieht wie folgt aus:
Essen: 40,0 °
Menden: 39,5 °
Hemer: 39,0 °
Dortmund: 39,0 °
Werl: 38,8 °
Arnsberg-Neheim: 38,5 °
Lüdenscheid: 37,9 ° (ein für diese Meereshöhe phantastischer Wert)
Alle diese Werte stellen für die jeweiligen Wetterstationen neue Rekorde seit Messbeginn dar.
Während ich dies schreibe, geht es auf Mitternacht zu. Temperatur: 27,0 °. Da ist Durchlüften sinnlos. Auch morgen Früh um sechs wird es kaum unter 20 ° sein. Immerhin. Denn danach geht es wieder steil nach oben.
Tageshöchsttemperatur: 39,5 ° (neuer Temperaturrekord für Menden)
Tagestiefsttemperatur: 21,9 °
Tagesmitteltemperatur: 30,6 °
Sonnenscheindauer: 13:50 Stunden
Regen: 0 mm
Die Trockenheit ist durch die große Hitze und die gnadenlos scheinende Sonne inzwischen fast dramatisch zu nennen. Ich möchte kein Förster und kein Waldbesitzer sein.
Hoffentlich haben Sie Ihre Bäume und Straßenbäume gegossen. Zur Zeit wäre jeden Abend eine große Gießkanne je Baum fällig.
Entwicklung:
Freitag gelangen wir von Westen bei fallendem Luftdruck in eine Tiefdruckrinne. Die Luft wird gegen Abend feuchter. Mit Regen müssen wir aber noch nicht rechnen. Meist ist es wieder sonnig und es wird erneut sehr heiß. Allerdings erreichen wir die Spitzenwerte vom Donnerstag nicht mehr. Nachts 21 °, nachmittags 37 °.
Samstag zieht vom Ostatlantiktief eine Konvergenzlinie mit Schauern und Gewittern in den Südwesten Deutschlands. Wie weit die Schauer nach Nordosten vorankommen, ist nicht einfach vorherzusagen. Die deutschen Modelle lassen die Schauer mehr oder weniger kurz vor Menden verhungern. Andere Vorhersagekarten sehen das anders und lassen es auch in Menden regnen.
Vom Eintritt der Schauerlinie ist auch der Temperaturverlauf abhängig. Ohne Schauer bleibt es bei 30 °, in Schauern geht es deutlich abwärts.
Sonntag ziehen Konvergenzlinie und Kaltfront des Tiefs durch. Vom Regen, der weite Teile Süddeutschlands erfasst, sollen wir nach der deutschen Modellkette kaum etwas abbekommen. Das wäre bitter. Andere Modelle haben zumindest etwas Regen auf den Karten. Es ist wechselnd wolkig. Nachts 17 °, am Tag erstmals nicht mehr 30 °. Nur 28°.
Montag liegt die Kaltfront, die eine Luftmassengrenze darstellt, nach den neuen Karten 100 km nordöstlich von uns. Es ist wechselnd, oft auch stärker bewölkt. Viel Regen sollen wir nicht abkriegen. Nachts 16 °, am Tag 26 °.
Glaskugelbereich: Dienstag und Mittwoch unter schwachem Hochdruckeinfluss wechselnd wolkig mit einzelnen Schauern, Normale Sommerwerte mit nachts 14 ° und nachmittags 25 °.
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