Montag, 1. Juli 2019

30. Juni 2019

Rückblick:

Dieser Juni könnte in die Geschichte eingehen. So warm wie nie seit Aufzeichnungsbeginn, so sonnig wie nie seit Aufzeichnungsbeginn. Und zwar in allen Bundesländern und natürlich auch in Menden.
"Könnte" deshalb, weil die Dynamik der Klimakrise inzwischen derart zugenommen hat, dass wir in den nächsten Jahren  mit weiteren Rekordmonaten rechnen müssen.
So ganz nebenbei ist heute der absolute deutsche Temperaturrekord für Juni bereits wieder geknackt worden. Er war erst am Mittwoch aufgestellt worden. Jetzt liegt er mit 39,6 ° in Bernburg in Sachsen-Anhalt. Wann im Juni 40 ° gemessen werden ist nur noch eine Frage der Zeit.

Zu unserem Juni:

Es war dramatisch zu warm, unglaublich sonnig und deutlich zu trocken.
Die Monatsmitteltemperatur hat sich heute nochmal um 0,15 ° erhöht auf jetzt 20,2 °. Das sind 4,9 ° mehr als das langjährige Junimittel von 15,3 °. Von 2000 bis 2018 hat sich die Mitteltemperatur bereits auf 16,6 ° erhöht. Es ist in diesem Jahrhundert im Juni also schon 1,3 ° wärmer geworden. Selbst von diesem Wert weicht der 2019er Juni um 3,6 ° ab.

Durchschnittstemperatur Deutschland 19,8 ° (+ 4,4 ° ggü. Periode 1961-1990 und + 4,0 ° ggü. der Periode 1981-2010)

Die Sonne schien in Hemer (meiner Referenzwetterstation) 302:30 Stunden. Der Mittelwert seit Bestehen der Station 2001  bis 2018 beträgt 198 Stunden. Erreicht wurden davon 153 %. Der bisherige Stationsrekord liegt bei 245 Stunden im Juni 2006. Der neue Rekord weicht derartig von allen vorherigen Junis ab, dass man von einem Ausreißer sprechen muss. Oder?
Deutschlandweit hat der DWD 300 Stunden Sonnenschein ermittelt. Normal sind seit Messbeginn 1951  198 Stunden. Die Abweichung entspricht der in Hemer, gut 50 %

Es fielen 44,9 mm Regen. Langjährig regnet es im Junimittel 93 mm. Betrachten wir nur die Jahre 2000-2018, betrug das Regenmittel nur noch 69 mm. Der Juni ist in diesem Jahrhundert also viel trockener geworden als zuvor. Vom ersten Wert erreichten wir 48 %, vom zweiten Wert 65 %.


Menden heute:

Die Kaltfront hat uns heute Nachmittag mit wenigen Wolken und auflebendem Westwind überquert. Die Temperatur ging erst ab dem frühen Abend langsam zurück.

Tageshöchsttemperatur: 33,0 ° (Neheim 34,4 °, Werl 33,7 °, Hemer 33,0 °)
Tagestiefsttemperatur: 19,2 °
Tagesmitteltemperatur: 26,1 °
Sonnenscheindauer: 14:24 Stunden. Heute war der 10. Tag hintereinander mit mehr als 10 Sonnenstunden.
Regen: 0 mm


Entwicklung:

Montagmittag ist die Kaltfront nach Süddeutschland gezogen. Dort wird sie Schauer und Gewitter auslösen. Bei uns strömt hinter der Front weiterhin relativ warme Luft aus Westen ein. Sie kommt unter den Einfluss eines Azorenhochkeils. Heute Nacht geht es von 21 ° um Mitternacht noch auf 15 ° zurück. Morgen ist es wolkig bis heiter und trocken. Es wird 25 °.

Dienstag fließt an der Ostseite des Hochkeils aus Nordwesten Nordseeluft ins Sauerland. Es ist etwas wolkiger und kühler, Nachts 12 °, am Tag 21 °.

Mittwoch ändert sich an der Wetterlage wenig. Der Wind könnte noch etwas rechtdrehen auf Nord und damit die Zufuhr kühler und relativ trockener Luft aufrecht erhalten. Es ist wieder wolkig bis heiter und trocken. Nachts 9 °, am Tag 21 °.

Donnerstag breitet sich der Azorenhochkeil bis nach Südosteuropa aus. Der Wind dreht etwas rück auf Nordwest. Die Luft erwärmt sich. Nachts 9 °, nachmittags 24 °.


Glaskugelbereich: Der hohe Luftdruck bleibt westlich von uns und damit die Strömung im Uhrzeigersinn um das Hoch herum nordwestlich. Es bleibt freundlich und einigermaßen warm, 22-24 °. Ein bisschen Regen ist nicht ausgeschlossen, aber nicht wahrscheinlich. Die Trockenheit wird bereits wieder groß.
















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