Mittwoch, 16. Mai 2018

16. Mai 2018

Menden heute:

Eigentlich wollte ich das Rad zu Dünnebacke bringen und dann sportlich ambitioniert den Weg nach Hause zu Fuß gehen. Ich würde schon eine Lücke zwischen den leichten Schauern heute Nachmittag finden. Dann der Blick auf das Regen- und Blitzbild von Wetteronline: Genau auf uns zu zog von Nordosten eine Gewitterlinie, die für die nächsten Stunden nichts Gutes erwarten ließ. Mit etwas Pech würden sich die Gewitter bei uns die Hand geben. Ich habe dann das Rad auf den Autofahrradträger gepackt.

Hier das Bild von 17:45 Uhr:

Das Wolkenband zieht nicht etwa von West nach Ost über uns hinweg, sondern von Nordost nach Südwest, also der Länge nach. Der nächste dicke Cluster bei Münster wird westlich an uns vorbei ziehen. Der nächste östlich von Osnabrück könnte uns ab 19:15 Uhr treffen.

Was war wettertechnisch passiert? Das umfangreiche Höhentief mit Kern über Serbien führte in fünf Kilometer Höhe ziemlich kalte Luft bis zu uns. Dadurch labilisierte sich die bei uns liegende warme Luftmasse, wurde von der Kaltluft in der Höhe regelrecht emporgesogen und entlud sich in kräftigen Schauern und Gewittern.
Bis 18 Uhr sind mehr als 18 mm Regen gefallen, also 18 Liter je qm. Keine Waldbrandgefahr mehr und kein Wässern in den nächsten Tagen.

Aktualisierung um Mitternacht:

Um 17 Uhr ging es heftig zur Sache. Meine Station meldete eine Regenrate von 161 mm/Stunde. Das bedeutet, wenn es eine Stunde so weiter geregnet hätte wie zu dieser Zeit, wäre die unglaubliche Menge von 161 mm = 161 Litern Regen je qm gefallen.
Ein auch nur kurzfristiger Regen dieser Stärke führt zu reißenden Strömen auf den Straßen, zum Transport von Schotter und Schmutz über weite Gefällstrecken. Kleine Bäche treten ruck zuck über die Ufer, Abflussrohre können die Wassermassen nicht bewältigen.

Mit 23 mm Regen gehörte Menden zu den Orten mit dem meisten Niederschlag in NRW.
Hemer brachte es auf 10,7 mm, Lippstadt auf 6 mm, Arnsberg auf 5 mm und Meinerzhagen auf 4 mm.

In Viersen zog ein Tornado durch. Er wurde durch einen Autofahrer, den der Tornado überquerte, eindrucksvoll dokumentiert. Es gab erhebliche Schäden und Verletzte.


Tageshöchsttemperatur: 18,5 °
Tagestiefsttemperatur: 11,4 °
Tagesmitteltemperatur: 14,3 °
Sonnenscheindauer: 5:16 Stunden
Regen: 23 mm (vorläufig bis zum Auslesen des völlig analogen Hellmann-Regenmessers)


Entwicklung:

Donnerstag: Im Einflussbereich eines Hochkeils, der von einer atlantischen Hochdruckbrücke ausgeht, beruhigt sich das Wetter und es regnet nicht mehr. Zunächst ist es in der feuchten Luft noch stärker bewölkt. Im Laufe des Vormittags lockert es zeitweise auf und es wird noch recht freundlich. Die Temperaturen bleiben gedämpft. Nachts 7 °, nachmittags 20 °.

Freitag bleibt es in höheren Luftschichten ziemlich kalt. Das führt zu Wolkenbildung. Für Regen reicht es aber nicht. Größere Wolkenlücken gibt es aufgrund des schwachen Hochkeils, der von Westen zu uns hereinragt, am Nachmittag. Nachts 7 °, am Nachmittag 19 °.

Samstag ändert sich an der Wetterlage in der Höhe wenig. Immer noch bestimmt ein Höhentief mit Kaltluft das Wetter. Am Boden hat sich ein Hoch über Skandinavien gebildet, das den Wind bei uns auf Nordost drehen lässt. Es ist wolkig mit zum Nachmittag hin längeren Auflockerungen und trocken. Nachts  7°, am Tag 20 °.

Pfingstsonntag: Ein Hoch über Skandinavien und ein Tief über Norditalien bestimmen das Wetter. Während es in Süddeutschland und dem Alpenraum ziemlich schaurig ist, profitieren wir vom Skandinavienhoch und der zwischen den beiden Druckgebilden entstehenden östlichen Strömung. Es wird recht warme Luft aus Osten zu uns geführt. Meist ist es heiter bis wolkig und trocken. Nachmittags könnte ein schwacher Schauer von Hessen hereinziehen. Könnte. Mit nachts 8 ° und 24 ° am Tag wird es warm.

Pfingstmontag ändert sich wenig. Vermutlich ist es meist heiter und noch ein bisschen wärmer.


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