Freitag, 6. Juli 2018

05. Juli 2018

Menden heute:

"Sehr geehrter Wetterdienst, ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich gerade damit fertiggeworden bin, die 50 cm heiter bis wolkig aus meinem Keller zu schöpfen." So in etwa war das heute. Die Störung ist viel langsamer nach Süden abgezogen, als das gestern von fast allen Wetterdiensten gesehen wurde.
Ich gehörte auch zu den Betroffenen. Als meine Frau mich fragte, ob wir lieber am Mittwoch oder am Donnerstag eine kleine Wanderung an der Sorpe unternehmen sollten, war meine Meinung klar: Am Donnerstag, da ist besseres Wetter. Gewandert sind wir unter ständigem Donnergrollen. Es blieb aber trocken. Als wir in Amecke nachmittags in das Schiff gestiegen sind, um zur Staumauer zurückzufahren, begann es zu regnen, dann zu schütten und dann unwetterartig zu schütten. Leider habe ich keine ortsnahe Niederschlagsmessung gefunden. Tatsache ist aber, dass der Pegel der Sorpe sichtbar angestiegen ist. Schuld war ein sich immer weiter ausdehnender Gewittercluster. Erst nachmittags hat der DWD die Unwettergefahr von Eifel, Rothaargebirge und Siegerland auch auf das Sauerland ausgedehnt.
Heftiger Regen ist bis Balve herunter gefallen (s.u.). Der Hönnepegel ist überall vorübergehend kräftig angestiegen. Der Mendener Pegel in der Molle von 17 cm auf 38 cm.
Noch heute kurz vor Mitternacht hat die Störung die Mainlinie nicht überschritten.


Tageshöchsttemperatur: 25,8 °
Tagestiefsttemperatur: 17,2 ° (23:45 Uhr)
Tagesmitteltemperatur: 20,1 °
Sonnenscheindauer: 4:39 Stunden
Regen: 5,2 mm,  Balve 24,8 mm, Neheim 22,5 mm, Neuenrade 18,5 mm, Lendringsen 13,5 mm, Werl 5,7 mm, Hemer 1,3 mm


Entwicklung:

Freitag ist völlig anderes Wetter. Von Westen kommt ein Azorenhochkeil ins Spiel. Bereits jetzt hat der Wind auf nördliche Richtungen gedreht und der Taupunkt geht langsam zurück. Morgen früh sind noch einige Wolkenfelder zu sehen, dann setzen sich immer mehr Wolkenlücken durch. Morgen Nachmittag wird es heiter. Nachts 12 °, am Tag bei angenehmer Feuchte bis 25 °.

Samstag kommt das Hoch noch etwas nach Osten voran. Nach kühler Nacht mit 11 ° ist es sonnig und trocken. 27 °.

Sonntag: Der Hochkeil verstärkt sich weiter. Die Sonne scheint vom oft wolkenlosen Himmel. Der nordwestliche Wind führt aus dem Hoch trockene und warme, aber keinesfalls heiße Luft zu uns. Es ist nach ziemlich kühler Nacht mit nur 10 ° wieder sommerlich mit nachmittags 26 °.

Montag erscheint am Südwestrand eines skandinavischen Höhentiefs ziemlich unvermittelt ein kleines Bodentief über Jütland. Es wird wolkiger bei uns, aber nicht unfreundlich. Oft scheint die Sonne. Mit nachts 11° und nachmittags 25 ° bleibt es warm.


Glaskugelbereich: Dienstag passiert dann etwas Ungewöhnliches: Das Tief zieht über Ostdeutschland nach Südosten. Davon sind wir selbstverständlich betroffen. Es ist häufig stark bewölkt und es kann auch etwas regnen. Die Sonne sehen wir nicht so oft. Es wird nur noch 20-22 °.
Nach meiner Erfahrung sind solche unerwarteten Wetteränderungen oft der Beginn einer nachhaltigen Umstellung der Wetterlage. Das soll nach übereinstimmenden Karten der Vorhersagezentralen diesmal nicht so sein. Die Siebenschläferregel soll Bestand haben.

Nachtrag zum Unwetter an der Sorpe gestern:

Gestern Nachmittag kamen Unmengen Regen in kurzer Zeit im Bereich der Sorpetalsperre herunter. Wie drastisch sich solche Ereignisse auf die kleinen Flüsse auswirken, ist hier zu sehen. Der Wasserstand der Sorpe hat sich in kürzester Zeit von 41 cm auf 51 cm erhöht. Danach ist er genau so schnell wieder auf Normalmaß zurückgefallen.
Bleibt ein solcher Gewitterregen noch länger an Ort und Stelle, sind die Auswirkungen schnell katastrophal.








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