Dienstag, 17. Juli 2018

16. Juli 2018

Menden heute:

Im Luftdruckniemandsland. In ganz Europa gibt es nur geringe Luftdruckgegensätze. Kein markantes Hoch, kein kräftiges Tief. Die vorhandenen Luftmassen werden kaum ausgetauscht. Wir bekommen unser Wetter mit geringen Windgeschwindigkeiten aus Nordosten. Die Luft ist trocken, der Himmel blau. Solche langanhaltenden Perioden mit schönem Wetter ohne Schwüle und nur kurzen gewittrigen Intermezzi gibt es in Mitteleuropa normalerweise nicht.
Es hat sich etwas verändert. Seit mehreren Jahren spreche ich schon von der zunehmenden Erhaltensneigung des Wetters. Der typischen Wechselhaftigkeit und latenten Unbeständigkeit als Klimaeigenschaft unserer Zone scheint die zugrundeliegende Energie auszugehen.
Maßgeblich ist der Jetstream in etwa 10 km Höhe. Er mäandriert um den Globus, bildet eine Berg- und Talbahn, an der sich Tiefs und Hochs entwickeln. Durch die Corioliskraft driftet er üblicherweise von West nach Ost. Zur Zeit driftet er bei uns gar nicht. Bei uns liegt ein kleiner Berg, angefüllt mit warmer Luft. Erst am Freitag und Samstag verlagert sich der Berg langsam nach Osten und wir kommen zumindest vorübergehend in ein kleines Tal.
Eine kleine Literaturrecherche ergibt, dass ich mit meinen Beobachtungen nicht alleine stehe. Das Feststecken des Jetstreams wird mehrfach diskutiert. Als ein Grund wird die immer geringer werdende Temperaturdifferenz zwischen dem nördlichen Atlantik und dem Polargebiet gesehen. Die Mechanismen zum Ausgleich der Temperaturdifferenz führen zur Bildung von Tiefdruckgebieten und auch den Bergen (Rücken) und Tälern (Trögen) des Jetstreams.
Ein sich wenig verlagernder oder feststeckender Jetstream führt im Sommer zu Hitzewellen unter den Rücken und Unwettern unter den mit Kaltluft angefüllten Trögen, die tagelang anhalten und zu Überflutungen führen können.

Tageshöchsttemperatur: 30,1 °
Tagestiefsttemperatur: 12,4 °
Tagesmitteltemperatur: 21,8 °
Sonnenscheindauer: 14:36 Stunden
Regen: 0 mm


Entwicklung:

Dienstag liegen wir zwischen einer Kaltfront über Westeuropa und gewittrigen Störungen über dem östlichen Mitteleuropa weiterhin in der warmen Luftmasse. Der Wind dreht auf westliche Richtungen. Die Luft ist nicht mehr so trocken wie am Montag. Es gibt einige leichte Wolken. Abends und nachts zieht sehr langsam die in Auflösung begriffene Kaltfront durch. Ob es einen Schauer gibt, wird unterschiedlich vorhergesagt. Nachts 13 °, nachmittags 30 °.

Mittwoch: Die Kaltfront ist über uns hinweggezogen. Die Luft wird auf ihrer Rückseite wieder trockener. Es ist sonnig bis leicht bewölkt und niederschlagsfrei. Nachts 14 °, nachmittags 27 °. Die Kaltfront hat also kaum für Abkühlung gesorgt.

Donnerstag hat der schwache Azorenhochkeil wieder das Wetter in Westdeutschland im Griff. Es bleibt sonnig mit einigen Wolken, insbesondere gegen Mittag. Der leichte Wind kommt aus nördlichen Richtungen. Nachts 13 °, am Tag 30 °.

Freitag bleiben wir bei weiterhin geringen Luftdruckdifferenzen in der warmen Luftmasse. Von Südwesten können einige Wolkenfelder der dortigen Gewitterluft zu uns heraufdriften. Meist ist es aber heiter bis leicht bewölkt. Regen ist wohl nicht zu erwarten. Nachts 13 °, nachmittags 28 °.


Glaskugelbereich: Samstag gelangen wir nicht nur in das Tal des Jetstreams, sondern auch in den korrespondierenden Höhentrog. Wir müssen mit Wolken, vielleicht auch etwas Regen rechnen. Es bleibt warm. Sonntag kommt der Hochkeil langsam zurück. Es ist aber noch vielfach wolkig mit längeren Aufheiterungen, aber wohl wieder trocken. 26 °.

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