Schöneben oberhalb des Reschensees letzte Woche:
Diesen Blick aus dem Zimmer des Schönebenhauses in 2100 m Höhe konnten wir letzte Woche fast jeden Morgen genießen. Es war recht warm. Die 0-Grad-Grenze lag oft bei 3000 m. Dennoch gab es bis in den Nachmittag gut befahrbaren (Kunst)Schnee. Die strahlende Sonne sorgte durch Sublimationskälte für gute Bedingungen. Bei der Sublimation verdunstet Schnee, ohne vorher aufgetaut zu sein. Er geht also unmittelbar vom festen in den gasförmigen Zustand über. Trotz des fehlenden Auftauens wird Wärme dafür benötigt und es wird im Umfeld kälter. Diese frei werdende Kälte addiert sich mit der Verdunstungskälte. So entsteht unmittelbar über dem Schnee eine dünne Kälteschicht. Sie hält den Schnee gut befahrbar. Erforderlich sind Sonne und trockene Luft. Ganz langsam wird die Schneedecke dünner.
Diese optimalen Bedingungen ändern sich in diesen Tagen. In den Bergen ist es deutlich kälter und unbeständiger geworden.
Die Wellenstörung hat uns bis in den Vormittag Regen gebracht. Sie zog nach Süden weiter. Ab Mittag schien zeitweise die Sonne. Zwischen 10 und 19 Uhr blieb es trocken. Dann zogen Schauer durch.
Tageshöchsttemperatur: 10,9 Grad
Tagestiefsttemperatur: 1,9 Grad
Sonnenscheindauer: 3:06 Stunden (Werl), 2:45 Stunden (Hemer).
Regen: 6,0 mm
Entwicklung:
Dienstag: Heute Nacht vollzieht sich in fünf km Höhe ein Kaltluftausbruch. Die Temperatur dort sinkt über uns auf unter minus 35 Grad. Das ist ein extremer Wert für Mitte April. Starke Bewölkung mit Schneeregenschauern lässt die Temperatur am Boden wohl noch über null Grad. Tagsüber lassen von Norden die Schauer nach und die Sonne kommt heraus. Einzelne Schauer geben dem Nachmittag Aprilwetter-Charakter. Wärmer als 8-9 Grad wird es nicht.
Mittwoch: Der Schwerpunkt der Höhenkaltluft zieht zu den Alpen. Für uns wird ein kräftiges langgestrecktes Bodenhoch, das vom Atlantik bis nach Finnland reicht, wetterbestimmend. Nachts müssen wir bei Aufklaren mit leichtem Frost rechnen. Alle Kübelpflanzen und Blumen müssen vorübergehend ins Haus! Tagsüber ist es bei leichtem Nordostwind heiter bis wolkig und trocken. Wieder 8-9 Grad.
Donnerstag: Das Hoch bleibt wetterbestimmend. Nachts nochmal leichter Frost möglich. Am Tag heiter bis wolkig und etwas wärmer. 10 Grad. Der Wind ist schwach. Er dreht mit Annäherung einer schwachen Warmfront von Nordost über Nordwest auf Südwest.
Freitag kommt im Laufe des Tages zwischen einem Nordmeerhoch und einem Skandnavientief eine Kaltfront ins Sauerland. Vorher bleibt es bei Südwest- bis Westwind noch trocken und sogar wärmer als an den Vortagen. Kein Nachtfrost mehr und 13 Grad warm. Noch zeitweilig Sonne.
Glaskugelbereich: Am Wochenende mit dem wetterempfindlichen Weißen Sonntag sieht es kalt und unbeständig aus. Aprilwetter mit höchstens 8 Grad.
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