Rückblick:
Überall wird von Trockenheit gesprochen. Insbesondere im Nordosten Deutschlands, aber auch bei uns. Aktuell ist das richtig. Aber schon bei einem etwas weiteren Blick nach hinten stellen wird fest: Die letzten zwölf Monate waren zu nass.
Das Frühjahr 2017 war sehr trocken. Das gleiche gilt für den Juni. Damit gleicht es dem Verlauf dieses Jahres. Seit Februar ist viel zu wenig Regen gefallen. Das ist genau die Wachstumszeit, in der die Bäume und Pflanzen viel Regen brauchen.
Die Sommermonate Juli, August und September 2017 (ich zähle den September zum Sommer) hatten eine ganze Reihe von Tagen mit Starkregenfällen, davon zwei mit mehr als 30 mm am Tag. Der September fiel als Sommermonat völlig aus. Er gestaltete sich herbstlich mit vielen Regentagen.
Wenn die Parallelen zum letzten Jahr bestehen bleiben, kann das das Gegenteil von heiter werden. Zum Glück hält sich das Wetter nicht an Statistiken.
Von Februar bis Mai fehlen 120 mm Regen. Das ist eine gewaltige Summe. Im Juni hat es bisher auch erst 29 mm geregnet, weniger als ein Drittel des Solls von 94 mm. Wenn die Vorhersagekarten nicht trügen, kommt bis Ende des Monats nicht mehr viel dazu.
Menden heute:
Das Hoch ist bei Irland regelrecht festgefroren. Warum, dazu komme ich gleich noch. An seiner Ostseite floss heute und fließt auch in den nächsten Tagen Nordseeluft zu uns. Sie ist feucht und kühl. Das Hoch hat bereits heute einen Keil zu uns gesendet. Wenn Sie das Barometer betrachten (1025 hPa), erwarten Sie schönes Wetter. Schönes Wetter gibt es in England und Frankreich. Auch südlich von Sauer-, Siegerland und Taunus (Lee) ist es sonniger, aber ebenfalls kühl.
Hinzu kamen heute noch einige Schauerwolken, die heute Morgen und am frühen Nachmittag zwei Liter Regen auf den Quadratmeter fallen ließen.
Tageshöchsttemperatur: 16,2 °
Tagestiefsttemperatur: 9,3 °
Tagesmitteltemperatur: 11,9 °
Sonnenscheindauer: 3:25 Stunden
Regen: 2,1 mm
Entwicklung:
Diese Höhenwetterkarte aus etwa 5000 m Höhe von Montagmittag löst das Rätsel, warum wir noch einige Tage in Nordseewolken verharren müssen. Es ist das Höhentief über Westrussland, das sich an Ort und Stelle dreht und entgegen dem Uhrzeigersinn Nordluft zu uns bewegt. Das Höhenhoch über Großbritannien hat die Form eines Omegas angenommen. In diesem Omega sinkt die Luft ab, erwärmt sich und wird immer trockener. Es "lebt" auch von den an den richtigen Stellen plazierten Höhentiefs, die für die Ausprägung des Omegas genau dort liegen müssen. Das typische für solche Omegas ist, dass sie sich kaum von der Stelle bewegen. Erst ab Dienstag löst sich das Höhentief über Westrussland auf und das Omega schwenkt nach Osten. Über Südosteuropa soll sich dann ein neues, schwächeres Höhentief bilden, das dann "unser" Schönwetter-Omega stützen soll.
Samstag schwächt sich die Zufuhr feuchter Luft unter dem Hochkeil etwas ab. Dennoch ist völlig unklar, wie viele Sonnenstunden wir in Menden bekommen werden. Die Modelle sehen das völlig unterschiedlich. Während das DWD-Modell den ganzen Tag bedecktes Wetter sieht, sind die Holländer und das an der Uni Karlsruhe gerechnete WRF mit einigen Sonnenstunden dabei, ebenfalls die Amerikaner. Die einen sehen Schauer, die anderen nicht. Ich kann das nur referieren und mich wundern, dass diese Wetterlage, die doch recht häufig vorkommt, den Modellen solche Schwierigkeiten bereitet. Einig sind sich alle über die Temperatur: Nachts 9 °, am Tag 17 °.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es abends in das Fußballspiel regnet, ist sehr gering. Eher kann es in Sotschi einen Schauer oder ein Gewitter geben.
Sonntag sehen fast alle Modelle bedecktes Wetter. Der Sonne wird kaum eine Chance gegeben. An der Temperatur ändert sich wenig.
Montag verstärkt sich der nach Deutschland gerichtete Keil des Englandhochs. Die Wolken ziehen nach Osten ab. Wann sie bei uns weniger werden, ist noch nicht klar. Allerdings wird es nachmittags und abends immer freundlicher. Und auch wärmer: 22 °.
Dienstag kommt das Höhenhoch von Westen zu uns voran. Die Wolken lockern auf, oft ist es auch heiter. Nachts 10 °, am Tag bis 25 °.
Glaskugelbereich: Schönes Wetter. Auch die Siebenschläferperiode steht aus heutiger Sicht unter einem guten Stern.
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