Freitag, 6. Oktober 2017

5. Oktober 2017

Menden heute:



So sah die Bodenwetterkarte heute um 14 Uhr aus. Das kleine Sturmtief, gestern Abend noch über England, lag an der deutschen Ostseeküste. Vor allem an seiner Ostseite sehen wir sehr gedrängte Isobaren. Hier war der Wind am stärksten. Uns hatte die Kaltfront des Tiefs um 12:30 Uhr mit einem sehr heftigen Schauer überquert. Die stärkste Böe hatte es bereits um 11 Uhr gegeben: 57 km/h, das entspricht 7 Bft. Wir wurden mal wieder verschont, wobei meine Wetterstation durch die Reibung des Waldumfeldes geschützter liegt als andere Bereiche der Stadt.
In anderen Städten NRWs, vor allem aber im nordöstlicheren Deutschland sah es zum Teil katastrophal aus:

Hemer: 70 km/h (8 Bft)
Werl: 78 km/h (9 Bft)
Paderborn: 96 km/h (10 Bft)
Kahler Asten: 101 km/h (10 Bft)
Hannover: 115 km/h (11 Bft)
Berlin Flughafen Schönefeld: 122 km/h (12 Bft - voller Orkan)

Ab Windstärke 9 bleiben Schäden nicht aus. Belaubte Bäume stehen dem Wind wie Segel entgegen. Nicht zuletzt durch umstürzende Bäume sind 7 Menschen meist in ihren Autos ums Leben gekommen. Der öffentliche Verkehr kam heute Nachmittag in Nord- und Ostdeutschland völlig zum Erliegen. Auch daran sind vor allem umgestürzte Bäume Schuld.

Neben dem Wind sorgte auch der Regen für zum Teil chaotische Verhältnisse. In Schleswig-Holstein fielen verbreitet mehr als 50 mm Regen. In Neustadt sogar 64 mm. Auch an der Ostseeküste und in weiten Teilen Brandenburgs gab es mehr als 30 mm.
In unserer Umgebung stach Bad Lippspringe mit 27 mm heraus.

Tageshöchsttemperatur: 13,8 ° (damit gehörte Menden zu den kältesten Städten in NRW)
Tagestiefsttemperatur: 10,2 °
Tagesmitteltemperatur: 11,6 °
Sonnenscheindauer: 1:51 Stunden
Regen: 12,6 mm
Stärkste Windböe: 57 km/h (7 Bft); am 13.9. hatte es bei uns eine Böe mit 76 km/h gegeben (9 Bft)


Entwicklung:

Freitag: Das kleine Sturmtief ist jetzt um Mitternacht bereits in Mittelpolen unterwegs. Wir geraten morgen zwischen den umfangreichen Tiefdruckkomplex über Skandinavien und ein Hoch über dem Ostatlantik. Das bedeutet stramme Zufuhr von polarer Luft. Es ist wechselnd wolkig mit Schauern, insbesondere am Nachmittag. Der Wind bleibt böig, ist aber schwächer als heute. Nachts 8 °, am Tag 13 °.

Samstag: Am Nachmittag erwischt uns ein kleines Randtief des Skandinavientiefdruckkomplexes. Vormittags kann es bei meist starker Bewölkung noch trocken bleiben. Ab Mittag regnet es zeitweise. An der Temperatur ändert sich nichts.

Sonntag: In der Nacht überquert uns von Norden eine Kaltfront mit einem neuen Schwall durch die Nordsee angewärmte Polarluft. Vor allem morgens ist es noch schaurig, dann könnte auch mal die Sonne rauskommen und den Weg für den einen oder anderen kurzen Spaziergang öffnen. Mit nachts 10 und tagsüber 14 ° wird es etwas milder.

Montag: Das umfangreiche Tief mit Kern über Petersburg steuert weiterhin entgegen dem Uhrzeigersinn feuchte Nordluft zu uns. Nachmittags kommt von Holland eine schwache Front herein. Es sieht so aus, als könnte es den ganzen Tag trocken bleiben. Viel Sonne können wir nicht erwarten. Nachts 7 °, am Tag 14 °.


Glaskugelbereich: Der Optimismus der letzten Tage ist verflogen. Erst zum Ende der nächsten Woche deutet sich besseres Wetter an. Bis dahin bleibt es wechselhaft und kühl.

Morgen werde ich beginnen, den Sommer 2017 zu durchleuchten.





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