Samstag, 10. März 2018

10. März 2018

Menden:

Nicht nur am Mendener Wetter interessiert, mache ich mir Gedanken über zwei aktuelle Diskussionen: den möglichen Antrag, die Josefschule als katholische Bekenntnisschule aufzugeben und die Gefährlichkeit des Spielgeräts "Dampfwalze" auf dem Spielplatz im Lahrfeld.
Sie haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam, erzeugen aber ähnliche Reflexe.

Die Josefschule war immer schon eine katholische Grundschule. Ganz früher war das Leben einfach: Katholische Kinder in die Josefschule, evangelische Kinder in die Hindenburgschule an der Papenhausenstraße. In Menden gab es etwa zwei Drittel katholische und ein Drittel evangelische Kinder. Andere gab es irgendwie nicht. Später war es nicht so schlecht, sein Kind in einer Bekenntnisschule anzumelden. Muslime und damit Ausländer gab es dort nicht so viele. Darüber wurde von Eltern und Schule nicht großartig gesprochen.
Heute kommen alle. Den Eltern ist ein kurzer Schulweg wichtig. Sie haben es bisher weitgehend klaglos hingenommen, dass ihre Kinder katholischen Religionsunterricht erhielten, auch wenn sie nicht katholisch waren. Die Zahlen heute sprechen aber eine eindeutige Sprache. De facto ist die Josefschule keine katholische Schule mehr. Als ehemaliger Schüler dieser Schule und Vater zweier Kinder, die diese Schule besucht haben, fällt es nicht so leicht, die Fakten bis an ihr juristisches Ende zu denken: eine ganz normale städtische Grundschule.

Ähnlich ist es mit der Dampfwalze. Generationen von Kindern haben auf ihr gespielt, Straßen gewalzt oder einfach nur geklettert. Der eine oder andere hat sich vielleicht an einer nicht DIN-konformen Kante verletzt. Eine anderere ist von einer so nicht erkennbaren Gefahr in den Sand gefallen und ist dabei noch mit dem Bein an einer Metallecke vorbeigeschrammt. Der TÜV jedenfalls sieht solche verdeckten Gefahrenstellen und lehnt sein Zertifikat ab. Spätestens jetzt bleibt der Stadt nichts anderes übrig, als zu handeln. Auch das Jugendamt möchte die Kinder nicht zu Weicheiern machen. Doch auch hier müssen die Fakten bis an ihr juristisches Ende gedacht werden: Verletzt sich das Kind eines Vaters, der gerade noch auf Facebook die Weichei-These vertreten hat, an dieser Dampfwalze, wird er oder letztlich seine Krankenkasse die Stadt auf Schadensersatz und eventuell Schmerzensgeld verklagen und den Prozess wegen des fehlenden TÜV-Zertifikats gewinnen. Je nach Schwere der Verletzung kann der/die Verantwortliche im Rathaus auch noch ein Strafverfahren wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Körperverletzung erwarten.


Das Wetter in Menden:

Rückblick: Die Sonne meinte es in der ersten Märzdekade gut mit uns. Sie schien 55 Stunden und 13 Minuten. Das sind 41 % der normalen Märzsonnenscheindauer von 134 Stunden.

Heute führte ein umfangreiches Tief über dem Ostatlantik sehr milde, aber auch feuchte Biskayaluft zu uns. Es war wechselnd, oft stärker bewölkt. Der Regen blieb auf die Nacht beschränkt. Vor allem um die Mittagszeit setzte sich die Sonne ganz gut durch.

Tageshöchsttemperatur: 16,3 °
Tagestiefsttemperatur: 5,9 °
Sonnenscheindauer: 3:02 Stunden
Regen: 1,8 mm


Entwicklung:

Sonntag: Wir bleiben im Warmsektor des Tiefs. Die jeder Warmfront folgende Kaltfront lässt sich bis morgen Abend Zeit. So wird das Wetter wieder ähnlich wie heute. Es ist wechselnd wolkig mit einigen Auflockerungen und weitgehend trocken. Ein Schauer ist nicht auszuschließen. Nachts 8 °, am Tag 17 °.

Montag: Wir liegen mitten im Tiefdruckkomplex, aber irgendwie zwischen allen Fronten. Wieder wird es kaum Regen geben. Wieder scheint die Sonne hin und wieder. Die Strömung dreht aber langsam auf Südwest und die herangeführte Luftmasse ist nicht mehr ganz so warm: nachts 7 °, am Tag 15 °,

Dienstagnacht überquert uns das Tief mit seinen Ausläufern. Vor allem nachts regnet es langanhaltend und ergiebig. Aber auch am Tag bleibt es nass. Auf der Rückseite des Tiefs wird kühle Meeresluft von der Nordsee zu uns geführt. Tagsüber wird es kaum wärmer als nachts: 7 °.

Mittwoch: Zwischen dem abziehenden Tief und einem neuen Tief westlich von Irland breitet sich ein Hochkeil von Süden her über Deutschland aus. Die Nordseeluft ist so leicht nicht zu verdrängen und zu verdunsten. So scheint die Sonne nicht den ganzen Tag, aber zeitweise wird sie die Wolken durchbrechen. Sie wird die kühle Luft - nachts nur 3 ° - auf 11 ° nachmittags erwärmen.


Glaskugelbereich: Der Kampf zwischen dem Skandinavienhoch und dem ostatlantischen Tiefdrucksystem wird jeden Tag neu ausgetragen. Zunächst bleibt es wärmer als im langjährigen Mittel.


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