Die Westwetterlage hat Bestand. Das ist keine gute Sommernachricht während der Siebenschläfer-Periode. Ein Tiefdrucksystem über Nordeuropa und hoher Luftdruck über Südeuropa sind ja eigentlich das Normale in einem mitteleuropäischen Sommer. Nur waren wir das in den letzten Jahren anders gewohnt. Höhenhochkeile (Höhenrücken) blockierten die Westdrift und lenkten die Tiefs im weiten Bogen nördlich oder auch südlich an uns vorbei.
Heute zog die Warmfront eines Skandinavientiefs über uns hinweg. Sie führte feuchte Atlantikluft zu uns. Die Sonne hatte es schwer, sich mal gegen die Stratocumulusbewölkung durchzusetzen. Es gelang ihr hin und wieder. Und ganz selten regnete es auch ein paar Tropfen. So wie jetzt am späten Abend.
Tageshöchsttemperatur: 22,3 °
Tagestiefsttemperatur: 14,9 °
Tagesmitteltemperatur: 18,6 °
Sonnenscheindauer: 2:10 Stunden
Regen: 0,2 mm
Entwicklung:
Sonntagnachmittag folgt die Kaltfront des Skandinavientiefs. Bis dahin befinden wir uns im feuchten Warmsektor des Tiefs. Es kann noch etwas nieseln. Am Tag wird es aber wohl trocken bleiben. Dabei ist es bei mäßigem Südwestwind stark bewölkt bis bedeckt. Die Sonne wird nur wenige Chancen haben.
Auch bei Durchzug der Kaltfront am frühen Nachmittag müssen wir höchstens mit einem kurzen, schwachen Schauer rechnen. Am späteren Nachmittag wird die Wolkendecke vermutlich aufreißen und es kann noch einen freundlichen Abend geben. Es bleibt relativ warm. Heute Nacht wird es nicht kälter als 17 °. Nachmittags 22 °.
Montag zieht der Trog es umfangreichen skandinavischen Höhentiefkomplexes über uns hinweg. Er führt in allen Höhen einen Schwall polarer Kaltluft nach Norddeutschland. Die Luft ist aber relativ trocken. So ist es bis zum frühen Nachmittag bei einem Mix aus Sonne und Wolken nicht unfreundlich. Bei Trogdurchzug am frühen Nachmittag müssen wir aber mit dem einen oder anderen Schauer rechnen. Es ist ziemlich kalt für Anfang Juli. Nachts 12 °, nachmittags nur 17 °.
Dienstag breitet sich ein Azorenhochkeil über Deutschland aus. Vor allem vormittags scheint zeitweise die Sonne. Dann kommt die für kühle Luftmassen typische Mittagsbewölkung, die uns vermutlich auch nachmittags erhalten bleibt. Wir sehen die Sonne nicht mehr so oft. Es bleibt aber trocken. Leider kommt die Temperatur nicht aus dem Quark. Nachts nur 9 °, nachmittags 18 °.
Mittwoch: Der Hochkeil bekommt über Norddeutschland eine Delle. Sie stammt von der Kaltfront eines kleinen Tiefs über der Nordsee. Wir müssen erneut mit leichten Schauern rechnen. Der Sommer kommt also nicht in Fahrt. Nach Durchzug der Front lockert es vermutlich wieder auf. Nachts 10 °, nachmittags 20 °.
Glaskugelbereich: Es bleibt voraussichtlich bei der Westwetterlage. Kein Sommerwetter. Keine 25 °. Kein Freibadwetter.
Urlaub: Der Süden ist eindeutig bevorzugt. Nord- und Ostsee sind nicht gut dran.
Es macht gerade keinen Spaß, das Tagebuch zu schreiben. Schließlich sind Sommerferien und alle sind sicher, dass das Wetter gut wird.
Und nun schaue ich mit die Daten von Kagoshima an, einer Stadt in Japan. In meiner Zeit bei der Stadt Menden habe ich eine Delegation aus Kagoshima betreut, die Menden besuchte. Dort regnet es seit Mitte Juni. Die Regenmengen sind teilweise gigantisch. Am Freitag 160 mm, der doppelte Monatsniederschlag eines Juli in Menden. Und es bleibt bei dem Regenwetter. In der nächsten Woche soll es jeden Tag mehr als 20 mm regnen. Natürlich steht das ganze Gebiet teilweise unter Wasser.
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