Donnerstag, 15. Oktober 2020

15. Oktober 2020

 Rückblick:

Aus heutiger Sicht kann es einer der trübsten Oktobermonate seit Inbetriebnahme des Sonnenscheinsensors an der Wetterstation in Hemer werden. Es ist bisher erst vier mal vorgekommen, dass der Oktober unter 100 Sonnenstunden blieb. Der niedrigste Wert stammt aus 2009 mit 76 Sonnenstunden. Bisher schien die Sonne bei uns 35,5 Stunden. Falls die zweite Monatshälfte ebenso sonnenscheinarm ausfällt wie die erste, werden wir unter dem bisherigen Negativrekord bleiben. 

Bei der Temperatur bewegen wir uns im Bereich des langjährigen Mittels. Üblicherweise wird es in der zweiten Oktoberhälfte wegen der längeren Nächte allerdings kälter. 

In der ersten Oktoberhälfte hat es etwas mehr als die Hälfte des normalen Oktoberniederschlags gegeben.

bisherige Monatsmitteltemperatur: 10,6 ° (Oktobermittel seit 2000: 10,7 °)

bisherige Sonnenscheinsumme: 35,5 Stunden (mittlere Sonnenstunden im Oktober seit 2002: 122,2)

bisherige Regensumme: 35,2 mm (mittlere Regensumme im Oktober seit 2000: 63,8 mm)


Menden heute:

Das Wetter war schlechter als angenommen. Der nördliche Wind drängte die vom gestrigen Tief hinterlassene feuchte Luft gegen das Sauerland. Der Sprühregen wollte nicht aufhören. So war Menden der niederschlagsreichste Ort aller veröffentlichten Wetterstationen in NRW. Solche Tage sind eklig und bringen dennoch nichts für die Feuchtebilanz des Bodens, weil die Regenmengen viel zu gering bleiben. 

Der tiefe Luftdruck hat sich nach Oberitalien zurückgezogen. Wer sich ärgert, wegen der Pandemie in den Herbstferien nicht zum Gardasee gekommen zu sein: Dort ist es auch nicht viel wärmer als zu Hause. Wir gelangen in den Einflussbereich des Nordmeerhochs. Das Barometer zeigt heue Abend bereits 1020 hPa. Nur ist das dem Wetter zunächst scheinbar egal. 

Tageshöchsttemperatur: 8,3 ° (niedrigste Höchsttemperatur dieses Herbstes)

Tagestiefsttemperatur: 6,4 °

Tagesmitteltemperatur: 7,3 °

Sonnenscheindauer: 0 Minuten

Regen: 2,6 mm


Entwicklung:

In 5 km Höhe baut sich ein Höhenrücken (Höhenhochdruckgebiet) auf. Die Luft wird langsam trockener und etwas wärmer.

Am Boden herrscht leichtes Hochdruckwetter. Da der Wind aus meist nördlichen Richtungen weht, tut sich die Sonne aufgrund der Luvsituation des nördlichen Sauerlandes schwer.

Freitag: Zunächst ist es bedeckt oder stark bewölkt. Im Laufe des Vormittags kämpft sich die Sonne hin und wieder durch die Wolken. Die Regenwahrscheinlichkeit ist sehr gering. Der Wind weht schwach aus Nordnordost aus der Südostflanke des Hochs über dem Nordmeer und Skandinavien. Mit 6 ° nachts und 10 ° am Tag ist es etwas wärmer als am Donnerstag.

Samstag ist die Situation noch etwas unsicher. Das Hoch zieht sich vom Nordmeer auf das Seegebiet südlich Grönlands zurück. Es hinterlässt uns aber einen Keil. Der Wind kommt ab mittags mehr aus Nordwest. Dadurch kommt die Luft von der Nordsee. Es ist wechselnd bewölkt mit kurzen Auflockerungen um die Mittagszeit. Wahrscheinlich bleibt es trocken. Nachts 4 °, nachmittags 10 °.

Sonntag bleibt der Hochkeil über Deutschland erhalten. Über Skandinavien taucht ein Tief auf, dessen Kaltfront die Ostsee überquert. Von der Front bekommen wir außer einigen dichteren Wolkenfeldern nichts mit. Es ist meist stärker bewölkt. In der Tagesmitte kann sich zeitweise die Sonne durchsetzen. Mit  5 ° nachts und 11 ° nachmittags bleibt es noch recht kühl.

Montag gibt es eine schwache Hochdruckbrücke vom Polarmeerhoch zum Balkanhoch. Vor einem kräftigen westeuropäischen Tief dreht die Strömung auf Süd bis Südwest. Die Wolken lockern zeitweise auf. Es kann auch wolkig bis heieter sein. Nachts 7 °, nachmittags 11 °.


Glaskugelbereich: 

Dienstag bis Donnerstag befindet sich Menden zwischen einem umfangreichen westeuropäischen Tiefdruckgebiet und hohem Luftdruck über Osteuropa in einer südwestlichen Strömung. Der Wind ist stärker als an den Vortagen. Neben sonnigen Phasen müssen wir auch mit Regenschauern rechnen. Die Temperatur steigt tagsüber auf bis zu 15 ° an. Auch nachts ist es wieder milder.

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