Niederschlagsdefizit:
Wie groß muss das Regendefizit sein, wenn die Oese offensichtlich seit geraumer Zeit kein oder kaum Wasser führt. Dass der Hemerbach im Sommer kurzfristig austrocknet, ist üblich. Immer wieder gab es Rettungsaktionen für gefährdete Forellen. Ein seit Wochen trockenes oder fast trockenes Bachbett Ende Oktober ist aber ein Beleg dafür, dass der Boden so ausgetrocknet ist, dass die speisenden Bäche ebenfalls kaum Wasser führen.
Wir haben in letzter Zeit gesehen, dass nach kräftigen Regenfällen die Bachpegel und auch der Hönnepegel kurzfristig anstiegen. Bereits nach kurzer Zeit, spätestens nach einem Tag war schon wieder totales Niedrigwasser angesagt. War der aktuelle Regen abgelaufen, kam nichts nach. Weder aus den seitlichen Bodenflächen noch aus dem Grundwasser floss Wasser in die Bäche.
Zur Aufklärung kann die obenstehende Tabelle beitragen. Darin sind die monatlichen Niederschläge in Menden der letzten beiden Jahre aufgelistet. Zum Vergleich sind die mittleren Monatsniederschläge seit Beginn meiner Messungen im Jahr 1972 aufgeführt, eine fast 50-jährige Reihe.
18 Monate waren zu trocken, 6 Monate zu feucht. Nur ein Monat hat wirklich zum Auffüllen der Wasserreservoirs beigetragen, der Februar 2020 mit 156,7 mm Regen. Der Februar war ein ganz fürchterlicher Monat mit 24 Regentagen, dem Orkan Sabine und vielen stürmischen Tagen. Wir brauchten drei solcher Monate mit schrecklichem Wetter, um allein das Regendefizit der letzten zwei Jahre, das 265 mm beträgt, auszugleichen.
265 mm sind 265 Liter je Quadratmeter. 27 voll gefüllte 10-Liter-Eimer auf jeden Quadratmeter.
Das Helmholtz-Zentrum veröffentlicht täglich den Dürremonitor für Deutschland. Je dunkler die Farbe, um so trockener der Boden. Wir sind inzwischen geübt, bei den Corona-Karten den Märkischen Kreis herauszufinden. Hier bei der Dürre ist er einfach ihn zu finden: Er ist der trockenste Kreis in NRW und auch einer der trockensten Kreise Deutschlands. Mit ihm große Teile des Sauerlandes. Der rechte obere dunkelrote Punkt im MK liegt in Menden.
Nicht umsonst habe ich in meinem täglichen Wettertagebuch oft geschrieben, der Regen sei westlich von Menden "verhungert" oder nördlich/südlich an uns vorbei gezogen. Manches Regengebiet hat sich auch erst östlich von uns formiert.
Menden heute:
Bis 13 Uhr war es wolkig mit längeren Aufheiterungen. Dann meldete sich von Westen die Warmfront. Der Himmel wurde zunächst milchig mit Cirrostratuswolken. Die Sonne schien regenverdächtig durch. Seit 16:30 Uhr regnet es anhaltend, meist leicht, aber in Summe doch reichlich. Um 23 Uhr hat der Regen nachgelassen. Die Warmfront ist durch.
Tageshöchsttemperatur: 11,5 °
Tagestiefsttemperatur: 8,5 °
Tagesmitteltemperatur: 9,8 °
Sonnenscheindauer: 2:28 Stunden
Regen: 8,0 mm
Stärkste Windböe: 35 km/h (5 Bft)
Entwicklung:
Freitag: Von Freitag bis Sonntag zieht in 5 km Höhe ein Höhenrücken (Höhenhochkeil) durch. Er sorgt für deutliche Wetterbesserung. Am Freitag haben wir es aber noch mit der eingeflossenen sehr feuchten Meeresluft zu tun. Es ist stark bewölkt bis bedeckt. Nur selten kann die Sonne mal durchkommen. Schwache Schauer sind nicht ganz ausgeschlossen. Mit 9 ° morgen früh und 15 ° nachmittags ist es wärmer als am Donnerstag.
Samstag liegen wir zwischen hohem Luftdruck über dem östlichen Europa und einer Kaltfront über England in einer südlichen Strömung, mit der trockenere Subtropikluft zu uns geführt wird. Es ist heiter bis wolkig und trocken. Um kurz vor Mitternacht erreicht uns die Kaltfront. Viel Regen hat sie nicht bei sich. Nachts 11 °, nachmittags 16-17 °.
Sonntag hält die südliche Anströmung an. Hinter der Kaltfront ist die Luftmasse aber nicht stabil geschichtet. Wir müssen den ganzen Tag mit kurzen Schauern rechnen. Das heißt, es ist nicht sicher, ob sie wirklich kommen. Es ist nicht mehr so schön wie am Samstag. Mit nachts 12 ° und nachmittags 16 ° bleibt es aber für einen 1. November recht warm.
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